Entwicklung der Vogelzucht
Die Vogelhaltung ist schon fast so alt wie die Menschheit selbst, denn Geflügel, Tauben und andere Vögel wurden schon früher als Nutztiere gehalten. Bis vor einigen Jahrzehnten konzentrierte sich die reine Hobby-Vogelhaltung meist nur auf preisgünstigere Vögel wie beispielsweise Kanarienvögel und Wellensittiche. Die Vogelzucht, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich erst im vergangenen Jahrhundert. Durch neue Erkenntnisse über optimale Ernährung und medizinische Versorgung der Vögel verbesserten sich die Möglichkeiten der intensiven Vogelhaltung immer mehr. In den letzten drei Jahrzehnten erreichte die Vogelzucht schließlich ihren Höhepunkt, denn auf Grund weltweiter Exportverbote oder Ausfuhrbeschränkungen war man immer mehr dazu gezwungen, exotische Arten nach zu züchten. Doch gerade in Bezug auf Papageien hat die große Nachfrage dazu geführt, dass der – wenn auch teilweise gesetzlich eingeschränkte – Import von Wildfängen neben den Nachzuchten weiter existiert. Leider ist der Handel mit Wildfängen jedoch nicht immer kontrollierbar, so dass auch illegaler Fang und Papageienschmuggel nicht zu stoppen sind. Die hohe Nachfrage an Papageien als Haustiere und der damit verbundene illegale Papageienhandel haben bis heute zu starken Dezimierungen bis hin zur Ausrottung verschiedener Arten geführt.
Vogelarten
Weltweit werden zahlreiche Vogelarten wie beispielsweise Prachtfinken, Wellen- und Nymphensittiche, Amadinen, Kanarienvögel und leider auch zahlreiche Papageienarten, die eher ungeeignet für die Haltung in Gefangenschaft sind, als Haustiere gezüchtet. Gezüchtet werden vor allem die als Haustiere sehr beliebten Amazonen- und Graupapageien sowie Kakadus und leider auch die großen Aras, die in der freien Natur Langstreckenflieger sind und in menschlicher Obhut meist nicht artgerecht gehalten werden können. Allerdings benötigt man zur Züchtung solcher Exoten eine Zuchtgenehmigung, so dass nicht jeder einfach ohne entsprechende Kenntnisse Papageien züchten kann.
Konflikte in der Vogelhaltung
Die meisten Vogelfreunde halten ihre Tiere sicher so artgerecht, wie es in Gefangenschaft eben möglich ist und informieren sich vor der Anschaffung über die Bedürfnisse der Vögel. Dennoch werden die meisten Vögel vorwiegend in Volièren gehalten, die nicht immer den Ansprüchen an den Flugbedarf der jeweiligen Vogelart erfüllen. Zahlreiche Tierschützer sind daher gegen die Haltung von Vögeln in Gefangenschaft. Dies ist unter dem Aspekt, dass die natürliche Fortbewegungsart der Vögel nun einmal das Fliegen ist, auch verständlich. Allerdings hat sich die Vogelhaltung über lange Zeit entwickelt und kann nicht von heute auf morgen abgestellt werden. Viele Vogelarten aus Züchtungen würden in der freien Natur kaum noch überleben können. Darüber hinaus sollte man auch zwischen Vogelhaltern, die eine artgerechte Haltung praktizieren und solchen, die ihren Vögeln aus Unwissenheit und auf Grund mangelnder Informationen eher schaden, unterscheiden. Doch sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass die Nachfrage den Markt bestimmt und wenn eine hohe Nachfrage hinsichtlich der Exoten besteht, öffnet dies nun mal auch dem illegalen Fang und damit der Gefährdung seltener Papageienarten Tür und Tor. Wer sich also dazu entschließt, auf Papageien als Haustiere zu verzichten, trägt damit auf jeden Fall zum Artenschutz bei und wer dennoch unbedingt Papageien anschaffen möchte, sollte sich an einen Züchter wenden und nicht auf Wildfänge zurückgreifen.