Stare

Übersicht zu den verschiedenen Stararten

Geschichte und Entwicklung der Stare

Die Familie der Stare gehört zur Ordnung der Sperlingsvögel und umfasst zahlreiche Arten. Stare kamen einst nur in Europa, Afrika und Asien natürlich vor und wurden nach Nordamerika und Australien eingeführt. In Nordamerika fand die Einbürgerung etwa um 1890 statt und von da an nahm der Bestand dieser Vogelart dort stetig zu. Schon 1940 schätzte man ihre Anzahl in ganz Nordamerika auf etwa 50 Millionen und gegen Ende des 20. Jahrhunderts auf 200 Millionen Exemplare. Weltweit existierten zu dieser Zeit etwa 600 Millionen Stare, so dass der Star als eine der häufigsten Vogelarten der Welt galt. In Europa war seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf Grund des milderen Klimas und der damit verbundenen besseren Nahrungssituation ein stetiges Bestandswachstum der Stare zu beobachten, das auch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts anhielt. Die Vögel wurden in Mitteleuropa bis ins 19. Jahrhundert hinein von ärmeren Familien als Haustiere gehalten und landeten wie viele andere Singvögel oft auch auf dem Teller. In Nordwest- und Nordosteuropa beobachtete man seit Ende des 20. Jahrhunderts allerdings starke Bestandsrückgänge dieser Vogelfamilie, die auf den intensiven Einsatz von Pestiziden aber vermutlich auch auf veränderte klimatische Bedingungen zurückzuführen waren.

Artbeschreibung

Stare sind mittelgroße Singvögel, die besonders durch ihr meist schwarzes und metallisch glänzendes Gefieder auffallen. Vom Herbst bis zum Frühsommer erscheinen die Spitzen der neuen Federn als grau-braune Tupfen im Gefieder. Diese Federn verschließen sich aber bis zum Sommer wieder und erscheinen dann nur noch schwarz. Stare sind sehr gesellige Vögel und sind außerhalb der Brutzeit meist in größeren Gruppen oder Schwärmen unterwegs. Die meisten Arten legen blaue oder weiße Eier in ihre Nester, die sie üblicherweise in Hohlräumen errichten. Für gewöhnlich ernähren sie sich von Insekten und Früchten aber zahlreiche Arten leben auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen, wo sie sich über Nahrungsabfälle jeglicher Art hermachen.

Lebensraum

Als Lebensraum bevorzugt der Star vorwiegend Gärten, Parks sowie offene Feld- und Flurlandschaften. Selbst in den Grünflächen der Großstädte findet man ihn. In Mitteleuropa trifft man die Stare das ganze Jahr über an, während sie sich in Nordeuropa nur im Sommer aufhalten. Verschiedene wärmere Regionen wie beispielsweise Spanien, Süditalien und Afrika dienen den Vögeln als Winterquartiere. Stare sind zwar Allesfresser, aber dennoch ist ihre Ernährung abhängig von den Jahreszeiten und den Regionen, in denen sie sich aufhalten. Im Frühjahr und Frühsommer ernähren sie sich hauptsächlich von Insekten, Regenwürmern und kleinen Schnecken, während sie den Rest des Jahres vorwiegend Beeren und Obst fressen. In Mitteleuropa hält das Nahrungsangebot vor allem Kirschen und Äpfel bereit, während in West- und Südeuropa besonders Weintrauben und Oliven auf dem Speiseplan stehen.

Stare in Deutschland

Zahlreiche Stare leben in den Gärten und Parks deutscher Städte und sammeln sich vor ihrem Zug gen Süden zu großen lärmenden Schwärmen zusammen. Als eine der ersten Vogelarten kehren sie dann aber meist schon Ende Februar aus ihren Winterquartieren im Mittelmeerraum nach Deutschland zurück. In Deutschland überwintern jedoch auch Stare aus nördlicheren Gebieten und auch immer mehr einheimische Vertreter diese Vogelfamilie bleiben im Winter hier.