Hauspferde
Hauspferde gehören zu den wichtigsten Errungenschaften in der Geschichte der Domestikation von Tieren: Vieles, was uns heute als selbstverständlich erscheint, wäre ohne den Einsatz von Pferden nicht möglich gewesen und die Entwicklung der menschlichen Lebensweise wäre ohne Pferde sicher anders verlaufen. Im Verlauf der Domestikation des Pferdes haben sich hierbei schnell verschiedene Pferderassen herausgebildet, die verschiedene Aufgaben zu erfüllen hatten.
Unterschiedliche Nutzung
Pferde dienten dem Menschen in vormotorisierten Zeiten in verschiedener Funktion: Als biologischer Schwerlaster, der Lasten hievt und beim Ackerbau vor den Pflug gespannt wird, als Helfer bei der Wanderung, der mit Gepäck beladen wird und letztlich auch zur Kriegführung. Auch in den heute gängigen Pferderassen kann man diese verschiedenen Aufgaben erkennen und auch die Faszination vieler Menschen für die Leistung vor allem warmblütiger Pferderassen etwa im Rennen oder in der Dressur erinnern an die einstigen Aufgaben der vierbeinigen Helfer.
Nutztpferde
Heutige bekannte Pferderassen wie etwa der Haflinger dienten einst in der Landwirtschaft oder in der Waldarbeit: Robuste und stämmige Tiere, die dazu gezüchtet wurden, um schwere Lasten zu bewegen oder einen Acker zu pflügen. Solche Tiere sollten entsprechend ein ruhiges Temperament haben, um klaglos Arbeiten zu verrichten, die ein Mensch in Ermangelung körperlicher Kraft nicht bewerkstelligen könnte.
Dressurpferde
In der Dressur hingegen wird ähnlich wie im bezeichnenderweise auch so getauften "Military" noch immer die militärische Verwendbarkeit des Pferdes demonstriert. Die hier gezeigten Pferderassen überwinden ihre natürliche Scheu vor Hindernissen, was zeigt, dass sie in der Lage sind, einen Schützengraben zu überwinden. Sie tänzeln seitwärts, um im Ernstfall durch ein Minenfeld zu gelangen. Und sie gehorchen ihrem Reiter bedingungslos und lassen sich nicht von anderen Geräuschen beeinflussen, was auf den Schlachtfeldern früherer Epochen sicher ein Vorteil war.
Vollblüter
Unter den vollblütigen Pferderassen nehmen die Araber noch immer eine Sonderstellung ein: Diese außerordentlich schönen Tiere verkörpern das Pferd als den Inbegriff der antiken Kriegführung: Schnell und stark können sie einen Kriegswagen ziehen oder der Kavallerie den entscheidenden Vorteil verschaffen. Hinzu zeugen sie von Reichtum und sicher auch von Potenz, da Hengste sich einen Harem zu halten pflegen.
Die immense Beliebtheit und Kostbarkeit dieser Pferderassen speziell in orientalischen Ländern zeigt die ungebrochene martialische und archaische Ader der Menschheit auf: Wer ein solches Pferd besitzt, zeigt seine Macht, - über die Kreatur und über andere Menschen.