Dülmener Wildpferd
- Kategorie: Ponys
- Herkunft: Deutschland
- Größe: ca. 125-135 cm (Stockmaß)
- Gewicht: ca. 200-350 Kilogramm
Eigenschaften
Rassebeschreibung
Bei den Dülmener Wildpferden handelt es sich um eine Kleinpferderasse, die im Merfelder Bruch, einem Naturschutzgebiet nahe der westfälischen Stadt Dülmen, lebt. Die Wildpferde existierten dort schon seit frühesten Zeiten, wie ihre erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1316 zeigt. Soweit bekannt, handelt es sich bei den Dülmener Wildpferden um den einzigen Wildpferdebestand, der in Europa heute noch existiert. In den vergangenen Jahrhunderten wurde diese kleine Pferderasse vorwiegend für die Arbeit in Gruben eingesetzt und wird heutzutage mit Vorliebe als Reit- und Familienpferd gehalten.
Die häufigsten Farbvarianten
Die Dülmener Wildpferde kommen am häufigsten als braune, gelbe oder mausfarbene Falben vor und weisen den für Wildpferde typischen Aalstrich auf dem Rücken auf. Ein weiteres Merkmal, das üblicherweise bei Wildpferden wie beispielsweise auch bei den norwegischen Fjordpferden zu finden ist, sind die manchmal dunkel gestreiften Beine der Dülmener Pferde.
Das Aussehen
Die kleinen, robusten Dülmener Wildpferde verfügen über einen mittelgroßen Kopf mit kleinen und gut beweglichen Ohren. Der mittellange Rücken, der in eine schräg abfallende Kruppe übergeht, ist auffallend kräftig und die muskulöse Hinterhand ist gut entwickelt. Die Pferde haben kräftige Beine und feste Hufe. Mähne und Schweif sind sehr ausgeprägt und wachsen üppig.
Wesen und Charakter
Die Dülmener Wildpferde leben in ihrer natürlichen Umgebung in Familienverbänden, in denen eine feste Rangordnung herrscht. Die Pferde sind durch ihr Leben in der freien Natur sämtlichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt, was sie sehr widerstandsfähig macht. Sie sind sich weitgehend selbst überlassen und werden nur im Winter bei allzu extremer Witterung von Menschenhand mit zusätzlichem Futter versorgt. Ansonsten greift der Mensch nicht in das natürliche Gefüge dieser intakten Pferdepopulation ein. Die Dülmener Wildpferde sind jedoch nicht nur robust und genügsam, sondern von ihrem Wesen her auch sehr ausgeglichen, so dass sie häufig als Reitpferde eingesetzt werden.
Erziehung
Dülmener Wildpferde gelten als intelligent und lernwillig, so dass sie leicht zu Reitpferden ausgebildet werden können. Auf Grund ihrer hohen Trittsicherheit und Nervenstärke lassen sie sich gut im Gelände reiten. Ihre Gutmütigkeit macht die Dülmener Wildpferde, die auf Grund ihrer Genügsamkeit einfach zu halten sind, zu idealen Reitpferden für Kinder und Jugendliche. Sie können jedoch auch von nicht allzu schwergewichtigen Erwachsenen geritten werden, da sie trotz ihrer geringeren Größe sehr kräftig und robust sind.
Besonderheiten
Die zu den ältesten deutschen Pferderassen zählenden Dülmener Wildpferde gelten als sehr gefährdet und werden seit Anfang 1994 auf der roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. geführt.
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