Giftige Chemikalien für Hunde

ChemikalienflaschenChemikalien haben meist einen derart unangenehmen Geruch, dass sie von Hunden gemieden werden. Dennoch kommt es immer wieder zu Vergiftungen durch die Aufnahme im Haus oder im Garten, gelegentlich auch auf Spaziergängen. Neugierige Hunde knabbern und schlecken gerne, so kann es passieren, dass beispielsweise Tabs für die Geschirrspül- oder Waschmaschine angefressen werden. Auch der frisch geputzte Boden wird gelegentlich abgeleckt, auf diese Weise wird Putzmittel aufgenommen. Rückstände von Pflanzendünger werden häufig mit dem Wasser aus dem Untersetzer getrunken, WC-Reiniger kann mit dem Wasser aus der Toilette aufgenommen werden. Im Garten sind die Möglichkeiten der Vergiftung durch Schneckenkorn und anderen „Helfer“ noch wesentlich vielfältiger.

Symptome einer Vergiftung mit Chemikalien

Je nach aufgenommener Substanz äußert sich eine Vergiftung mit Chemikalien in anderen Symptomen. Meist treten zunächst Erbrechen und Durchfall auf, im weiteren Verlauf kann der Hund unter starkem Speicheln, Krämpfen, Kreislaufstörungen, geröteten Schleimhäuten, Hautirritationen, Koordinationsstörungen und Atemnot leiden. Nach der Aufnahme schäumender Substanzen wie Waschmittel bildet sich Schaum im Maul und in den Atemwegen.

Was passiert im Körper?

Aufgrund der Vielzahl der im Alltag verwendeten Chemikalien sind die möglichen Schäden im Organismus des Hundes kaum einzugrenzen. Oft wird die Magen-Darm-Schleimhaut angegriffen, weiterhin können Nieren und Leber Schaden nehmen. Auch die Gehirnfunktion wird häufig beeinträchtigt, verschiedene Giftstoffe lähmen das Nervensystem, andere wirken sich direkt auf die Atemwege aus. Ob ein sofortiger Schaden eintritt, ist vor allem von der aufgenommenen Menge und dem Wirkstoff abhängig. Es können sich sofortige Symptome zeigen, einige Substanzen machen sich erst nach mehreren Tagen bemerkbar, auch schleichende Vergiftungen sind möglich.

Häufige Vergiftungen

Grundsätzlich kann jede Chemikalie, mit der der Hund in Verbindung kommt, zu einer Vergiftung führen. Besonders häufig sind Insektizide, Schneckenkorn, Dünger, Mäuse- oder Rattengift und Frostschutzmittel mit Ethylenglykol verantwortlich. Daneben sind viele Medikamente der Humanmedizin unverträglich für Hunde, darunter fallen auch vermeintlich harmlose Arzneimittel wie Aspirin.

Erste Maßnahmen und Behandlung

Eigene Maßnahmen sollten nur ergriffen werden, wenn bekannt ist, was der Hund aufgenommen hat. Eine Fehlbehandlung kann die Symptome verschlimmern oder zum Tod führen. So sollte keinesfalls Erbrechen ausgelöst werden, wenn Säure oder Lauge für die Vergiftung verantwortlich ist, denn die ätzenden Substanzen würden die Schleimhäute nur noch mehr angreifen. Hier wird der Tierarzt ein neutralisierendes Mittel geben. In anderen Fällen wiederum, insbesondere kurz nach der Aufnahme, wird der Tierarzt Erbrechen auslösen. Bei einer Vergiftung mit Ratten- oder Mäusegift kann oft nur die Gabe von Vitamin K noch helfen, während bei verschiedenen Substanzen das Ausleiten der richtige Weg ist.

Da jede Vergiftung zum Tod des Hundes führen kann, sollte beim ersten Anzeichen umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. Bestehen Zweifel über die aufgenommene Substanz, können zumindest die Symptome behandelt und der Hund stabilisiert werden.