Nierenerkrankungen beim Hund

Nierenerkrankungen machen sich beim Hund vor allem durch eine vermehrte Wasseraufnahme und übermäßigen Harndrang bemerkbar. Ist die Nierenfunktion gestört, wird das Blut nicht mehr richtig von den Nieren gefiltert und anteilig dem Stoffwechsel zugeführt, sondern einfach ausgeschieden. Dadurch geht dem Körper Flüssigkeit verloren, was der Hund mit der vermehrten Wasseraufnahme auszugleichen versucht. Würde er mehr Wasser ausscheiden, als er aufnimmt, würde er innerlich austrocknen, was die Nieren noch mehr schädigt und unweigerlich zum Tod führt.

Hund Brunnen

Mögliche Ursachen:

  • Genetisch bedingte Nierenfunktionsstörung
  • Bakterielle Infektion
  • Entzündung der Harnwege
  • Schrumpfniere
  • Nierensteine

Die Funktion der Niere

Wie bei allen Säugetieren sind auch beim Hund zahlreiche Nephronen in den Nieren für die Filterung der Blutflüssigkeit, die Harnausscheidung und die Produktion des Hormons Erytropoietin verantwortlich. Letzteres dient der Bildung roter Blutkörper. Eine Nierenerkrankung hat immer Auswirkung auf den gesamten Stoffwechsel und muss tierärztlich behandelt werden.

Genetisch bedingte Nierenfunktionsstörung

Leidet der Hund an einer vererbten Krankheit, kann dies durch eine mikroskopische Untersuchung des Nierengewebes festgestellt werden. Die medizinische Behandlung kann die Symptome lindern, jedoch nicht zur Heilung führen. Abhilfe schafft lediglich eine strenge Zuchtselektion.

Bakterielle Infektion

Die Nierenfunktion kann durch Bakterien beeinträchtigt werden. Die sogenannte Leptospirose ist aufgrund regelmäßiger Impfungen weitgehend eingedämmt. Hat der Hund keinen ausreichenden Impfschutz, ist er vor allem in den späten Sommermonaten gefährdet. Eine Behandlung ist möglich, sofern der kranke Hund frühzeitig dem Tierarzt vorgestellt und die Krankheit diagnostiziert wird.

Entzündung der Harnwege

Eine nicht behandelte Entzündung der Harnwege kann sich auf die Niere ausbreiten. Anzeichen für Harnwegsinfektionen sind vermehrter Harndrang und blutiger Urin. Durch geeignete Medikamente kann die Krankheit geheilt werden.

Schrumpfniere

Die Schrumpfniere tritt meist bei älteren Hunden auf. Das gesunde Nierengewebe leidet mit zunehmendem Alter und wird durch Bindegewebe ersetzt, was die Nierenfunktion beeinträchtigt. Die Niere wird immer kleiner, der Hund hat großen Durst und bei fortgeschrittener Krankheit ständigen Harndrang. Mit der Schrumpfniere können blasse Schleimhäute und Appetitlosigkeit einhergehen. Die Behandlung beschränkt sich bei frühzeitiger Diagnose auf nierenschonendes Diätfutter.

Nierensteine

Sind die Harnabflusswege durch Nierensteine verstopft, führt dies zu einem Flüssigkeitsstau und einer größeren Ansammlung von Bakterien. Bei größeren Steinen kann die operative Entfernung notwendig sein.