Lochkrankheit

Die Lochkrankheit tritt fast ausschließlich bei Buntbarschen (Cichliden) auf, vorzugsweise bei solche, die in sehr weichem Wasser gehalten werden, wie etwa dem Diskus. In seltenen Fällen wurde die Krankheit auch bei Labyrinthfischen wie dem Fadenfisch beobachtet.

Symptome

Von der Lochkrankheit betroffene Fische fallen unter Anderem tatsächlich durch sehr kleine, weißliche Löcher auf, die sich normalerweise an ihrem Kopf befinden und mit der Zeit zu kraterartigen Gebilden zusammenwachsen können. Zunächst tritt diese Erkrankung allerdings vor allem durch weiße Flecken auf der Haut vor allem des Kopfes auf, aus denen weißliches Gewebe auszutreten scheint. Zusätzlich dazu treten weiße pickelartige Gebilde auf der Haut der Fische auf. Optisch noch auffälliger wird dies durch die Tatsache, dass von der Lochkrankheit betroffene Fische eine dunklere Farbe entwickeln. Im Verhalten schlägt sich die Krankheit ebenfalls nieder: Die Tiere werden apathisch und sehr schreckhaft.In vielen Fällen verstecken sie sich die meiste Zeit.

Ursachen

Die genaue Ursache für den Ausbruch der Lochkrankheit ist bisher nicht bekannt. Als mögliche Verursacher stehen Mangelerscheinungen bei nicht artgerechter Haltung zur Diskussion, es könnte sich aber auch um eine Folge von Erkrankungen des Seitenlinienorgans oder auch eines Befalls mit Darmflagellaten handeln. Ebenso wenig kann ausgeschlossen werden, dass eine bakterielle Infektion oder deren Folge eine Rolle bei der Entstehung der Lochkrankheit spielen. Es ist jedenfalls erwiesen, dass Fische mit Lochkrankheit überdurchschnittlich oft z.B. auch von Darmflagellaten betroffen sind. Dies kann bei den Fischen zu einem Nährstoffmangel führen, was eine weitere Theorie stützt: Als am wahrscheinlichsten gilt nämlich, dass ein Mangel an Kalzium, Phosphor oder Vitamin D die direkte Ursache für die Entstehung der Lochkrankheit darstellt.

Entstehung der Lochkrankheit

Die namensgebenden Löcher entstehen, weil (eventuell durch Schäden an der Darmschleimhaut) die Fische unter akutem Nährstoffmangel stehen und schließlich deren Körper versuchen, die fehlenden Nährstoffe durch die Rückbildung von Knorpel zu gewinnen, zumeist am Kopf. An den Stellen, an denen dies der Fall ist, platzt schließlich die Haut auf und die verbleibende Knorpelmasse tritt nach außen, wo sie als pickelartiges Gebilde in Erscheinung tritt. Dieser Pickel fällt irgendwann ab und hinterlässt ein kleines Loch.

Als weitere Ursache kommt, vor allem bei Barschen, die das Weichwasser als Lebensraum bevorzugen, ein unausgeglichener Ionenhaushalt in Frage. Es wurde berichtet, dass bei Skalaren und Diskusfischen die Lochkrankheit nur bei Wasser mit einem sehr hohen Leitwert vorkommt, in Wasser also, in dem viele Kalzium-Ionen enthalten sind.

Behandlung

Da es sich bei der Lochkrankeheit um eine Mangelerscheinung handelt, ist in ihrer Behandlung in erster Linie auf eine extrem reichhaltige Nahrung zu achten. Die betroffenen Tiere benötigen viele Vitamine und Nährstoffe, damit der Abbau des Knorpels nicht mehr weitergeführt wird. Lebend- und Frostfutter stellen hier die optimale Ernährung dar - Flockenfutter, Granulat und ähnliche Nahrung sollten mit geeigneten Vitaminpräparaten angereichert werden. Auch häufige Wasserwechsel tragen zur Gesundung der erkrankten Fische erheblich bei, da die Wasserwerte auf diese Weise kontanter bleiben und die Tiere weniger belasten.

Darmflagellaten und andere Parasiten

Sind Darmflagellaten oder andere Parasiten vorhanden (und dies ist beim Auftreten der Lochkrankheit sehr häufig der Fall, weshalb unbedigt der Kot untersucht werden sollte), muss auch gegen diese mit geeigneten Medikamenten vorgegangen werden; gut geeignet sind hierfür Mittel wie Flubenol. Die Löcher an den Fischen sollten parallel behandelt werden, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Größere Löcher bei nicht zu kleinen Fischen können auch zusätzlich behandelt werden, indem das Medikament mit einem Wattestäbchen direkt auf die Wunde aufgebracht wird. Dies ist aber nur bei ausreichend großen und nicht zu extrem geschwächten Fischen möglich, da der Stress der Heilung andernfalls eher im Weg steht und der Verletzungsrisiko zu hoch ist.