Aquarienpflanzen

Unter einem schönen Aquarium stellen sich die meisten Menschen zuerst einmal ein wogendes Paradies in den verschiedensten Grüntönen vor, sei es nun natürlich gestaltet oder eher im Stil einer fantasievollen Landschaft. Das Zusammenspiel von Licht und Farben und das bunte Treiben der in dem Aquarium lebenden Wesen in ihrer Umgebung machen die beruhigende Atmosphäre aus, wegen der viele Menschen überhaupt erst auf die Idee kommen, ein Aquarium zu kaufen. Und Pflanzen tragen einen ganz entscheidenden Anteil dazu bei, dass dieser Effekt zustande kommt. Sie strukturieren das Becken durch ihre Anordnung – hohe Pflanzen hinten und an den Seiten, niedrige Pflanzen vorne, vielleicht sogar ein besonders schönes, auffälliges oder großes Exemplar in die Mitte. So wird das Auge durch das Becken geleitet und die Fische im Aquarium haben nicht nur die Möglichkeit, sich bei Gefahr zu verstecken, sondern können auch ihre kleinen Reviere abstecken und verteidigen. Nur logisch also, dass bei der Einrichtung des neuen Aquariums die Bepflanzung nicht fehlen darf!

Echten Pflanzen im Aquarium

Wer sich in der Zoohandlung oder anderen Geschäften umschaut und dabei auf die reichhaltige Auswahl verschiedenster Kunstpflanzen stößt, fragt sich dann allerdings unweigerlich: Warum eigentlich echte Pflanzen? Warum nicht einfach Kunststoffpflanzen einsetzen, die keine Pflege, kein regelmäßiges zurückschneiden und keinen Dünger benötigen und, falls sich einmal Algen breit machen, einfach sauber gebürstet werden können? Schließlich sehen künstliche Pflanzen dank moderner Technik genauso gut aus und Tiere können sich zwischen ihnen auch ebenso gut verstecken wie zwischen echten Pflanzen. Pflanze auf dem WasserUnd auch als Laichgrund können Fische doch künstliche Pflanzen ebenso gut nutzen wie echte. Das Angebot von groß bis klein, von grob- bis feinblättrig, ist doch groß genug, selbst Moose sind in Kunstform zu finden - warum also der Aufwand mit den Echtpflanzen?

Vorteile

Die Antwort liegt in den vielen verschiedenen Vorteilen, die echte Pflanzen gegenüber ihren Pendants aus Kunststoff haben, und in ihrer großen Bedeutung für das Ökosystem Aquarium. Zwar bedeuten Aquarienpflanzen tatsächlich einiges an Aufwand, benötigen eine auf sie abgestimmte Düngung und eine regelmäßige Pflege - ein Aquarium ohne Pflanzen bedeutet aber im Endeffekt mehr Aufwand als eines mit und gerät zudem viel schneller aus dem ökologischen Gleichgewicht. Aquarienpflanzen bringen nämlich nicht nur Farbe ins Aquarium, sondern sind auch neben dem Filter und Bodengrund ein extrem wichtiger Teil des Reinigungskreislaufs im Aquarium. Tagsüber produzieren Pflanzen Sauerstoff, indem sie bei der Photosynthese das von den Lebewesen im Becken produzierte CO2 für ihren eigenen Stoffwechsel benutzen und dabei Sauerstoff produzieren, den die Tiere wiederum zum Atmen benötigen. Auch andere Stoffe wie Ammonium und Nitrat, die durch die Ausscheidungsprodukte der Aquarientiere entstehen, werden von den Pflanzen im Becken als Dünger verwendet und aufgenommen. Für die Tiere würden diese in einer höheren Konzentration giftig werden, so dass Pflanzen durch ihre Reinigungsfunktion sogar Vergiftungen vorbeugen! Tiere und Pflanzen leben im Aquarium also, wie auch in der Natur, in einem nahezu symbiotischen Verhältnis und profitieren auf ganzer Linie voneinander. Darüber hinaus stellen die Aquarienpflanzen selbst auch eine Nahrungsquelle für nicht wenige Aquarienbewohner dar: Einige Fische und nahezu alle Schnecken und Garnelen ernähren sich ganz oder teilweise von abgestorbenen Pflanzenteilen und von den Mikroorganismen, die sich auf den Pflanzen befinden.

Vorbeugung gegen Algen

Ein weiterer Vorteil von echten Pflanzen im Aquarium ist, dass sie durch ihr Wachstum dem Wasser Nährstoffe entziehen. Diese Nährstoffe würden andernfalls den Algen zugute kommen, die in jedem Aquarium natürlicherweise vorkommen, so dass sich diese ungebremst vermehren könnten. Nicht ohne Grund kommen die verhassten Algenplagen in gut bepflanzten Becken so viel seltener als in Becken, die kaum Pflanzen beinhalten! Mehr noch: Selbst wenn es bereits zu einer Algenplage gekommen ist, können einige schnell wachsende Pflanzenarten zur Algenbekämpfung eingesetzt werden. Hornkraut beispielsweise wächst selbst bei schlechten Bedingungen über 10 cm im Monat. Die Nährstoffe, die es dafür aus dem Wasser zieht, fehlen den Algen, die auf diese Weise regelrecht ausgehungert werden. Das Einsetzen einer größeren Menge von Hornkraut oder vergleichbaren Pflanzen in ein Becken mit einem Algenproblem stellt zwar sicherlich keine Alleinlösung dar, hat aber schon in vielen Fällen die entscheidende Wendung im Kampf gegen die Algenplage gebracht.

Aquarienpflanzen als Indikatoren für die Wasserqualität

Zu guter Letzt eignen sich einige Pflanzen auch als gut sichtbare Indikatoren für die Wasserqualität. In besonderem Maße gilt das für Schwimmpflanzen die den Froschbiss und Stängelpflanzen. Gedeihen solche Pflanzen gut, kann der Halter des Beckens davon ausgehen, dass sich das gesamte System Aquarium in einem guten Zustand befindet. Kommen trotz einer guten Bepflanzung Algen vor, möglicherweise sogar so stark, dass die Pflanzen darunter leiden und zu kümmern beginnen, sollte die Fütterung eingeschränkt werden – oftmals entsteht dieses Problem nämlich durch eine übermäßige Fütterung und das damit verbundene Überangebot an Nährstoffen.

Fester Bestandteil des Aquariums

Aquarienpflanzen sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil des Aquariums und können nicht ohne Weiteres weggelassen oder durch etwas anderes ersetzt werden. Und dank des immer größer werdenden Angebots an verschiedenen Arten, ob für Anfänger oder Fortgeschrittene und egal für welchen Lebensraum, der nachgeahmt werden soll, mangelt es nicht an Möglichkeiten der individuellen Einrichtung.