Bodenpflanzen im Aquarium

Auf dieser Seite erwatet Sie ein kleiner Ausflug in die Welt der der Bodenpflanzen eines Aquariums. Was sind Bodenpflanzen und welche sind besonders geeignet? All diese Fragen werden hier beantwortet.

Bodendecker – Augenweide und gesunder Boden

Unter Bodenpflanzen (Auch: Bodendeckern oder Flächendeckern) versteht man Pflanzen, die relativ niedrig bleiben und sich entweder sehr schnell durch Ableger vermehren oder aber als Stängelpflanzen am Boden entlang statt an die Oberfläche wuchern. Auf diese Weise entsteht mit der Zeit ein je nach Art lockerer oder dichter Teppich von Pflanzen, der – wird er nicht kontrolliert - schließlich den ganzen Aquarienboden bedeckt. Solche bodendeckenden Pflanzen sind vor allem in Becken beliebt, die eine Landschaft gezielt darstellen oder imitieren sollen, wie etwa beim so genannten Aquascaping – mit ihnen lässt sich nämlich eine starke dreidimensionaleWirkung erzielen. Aber auch als Vordergrundpflanzen werden sie gerne eingesetzt, auch wenn dies dann eine regelmäßige Kontrolle der Ableger erfordert, damit die Pflanzen nicht durch das gesamte Becken wuchern. Generell bieten Pflanzenteppiche einen hervorragenden Grund für Mulm und Aufwuchs, wie ihn zum Beispiel Garnelen sehr schätzen – diese können sich nicht nur darin verstecken, sondern auch nach Nahrung suchen. Erfreulicherweise benötigen auch nicht alle Bodendecker viel Licht, so dass dieser Bereich auch mit einer gewissen Menge an Schwimmpflanzen kombinierbar ist.

Kubanisches Perlkraut: Filigraner Flächendecker

Das kubanische Perlkraut ist eine der kleinsten Aquarienpflanzen der Welt und dementsprechend perfekt für die Verwendung als Vordergrundpflanze geeignet. Im Handel ist diese Pflanze auch unter ihrem wissenschaftlichen Namen Hemianthus callitrichoides "Cuba" zu finden – und das erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit, nämlich seit 2004. Die Blätter des kubanischen Perlkrautes sind nur drei bis vier Millimeter groß und haben eine zarte, hellgrüne Farbe. In Abständen von zwei bis drei cm gepflanzt, wuchern die Pflanzen schnell am Boden entlang und bilden so einen dichten, aber filigranen Teppich. Dabei ist das Perlkraut einfach zu pflegen, da es weder an die Lichtverhältnisse noch an die Wasserhärte besondere Ansprüche stellt. Lediglich das Einpflanzen ist aufgrund der allgemeine Zierlichkeit der Pflanzen etwas kniffelig und erfordert Fingerspitzengefühl.

Zwergnadelsimse: Der Rasen fürs Aquarium

Die Zwergnadelsimse (Eleocharis parvula) besitzt lange, dünne, hellgrüne und zur Seite gebogene Blätter, die sie optisch grasartig wirken lassen. Dabei ist nicht sicher, ob die im Handel erhältlichen Pflanzen tatsächlich der Art E. Parvula oder doch eher der ihr verwandten E. Pusilla angehören – die Arten sind untereinander nur schwer zu unterscheiden. Welche Art auch immer es ist, im Aquarium erreicht sie nur eine Größe von 3 bis 10 cm und kann daher in kleinen und sogar in Nanoaquarien als Bodendecker eingesetzt werden. Dabei zeigt sie eine große Toleranz gegenüber den Lichtverhältnissen (auch schattige Plätze sind in Ordnung), aber auch dem PH-Wert und der Wasserhärte. Werden die Pflanzen zu hoch, verzeihen sie es sogar, einfach mit einer Schere gekürzt zu werden, so lange diese gut geschärft ist. Es handelt sich also um eine ideale Anfängerpflanze für den Bodenbereich!

Australisches Zungenblatt: Beliebter, aber schwieriger Exot

Das australische Zungenblatt, wissenschaftlich Glossostigma elatinoides, gehört mittlerweile zu den beliebstesten Vordergrund- und Bodenpflanzen in der Aquaristik weltweit. Für den Aquarianer interessant wurde die damals noch recht unbekannte Pflanze durch den Japaner Takashi Amano, der sie erstmals in seinen Landschaftsaquarien einsetzte. Diese Pflanze besitzt spatelförmige Blätter, bleibt mit etwa 3 cm sehr klein und wächst kriechend am Boden entlang, wobei schnell Ableger bildet und den Aquarienboden bedeckt. Allerdings tut sie dies nur bei einer sehr guten Licht- und CO2-Zufuhr. Ist dies vorhanden, macht das Zungenblatt gewöhnlich keine Probleme – für Becken mit einer Schwimmbepflanzung oder ohne CO2-Düngung ist sie aber absolut ungeeignet, da sie ansonsten nach oben wächst oder kränkelt. Auch eine ausreichende Zufuhr von Nitrat, Phosphat und Eisen ist zwingend nötig.

Kleeblatt: Schnellwüchsige Neuentdeckung

Die Hydrocotyle cf. Tripartita, im Deutschen als Kleeblatt bezeichnet, ist eine Verwandte des ebenfalls sehr beliebten Brasilianischen Wassernabels. In der europäischen Aquaristik und besonders im Aquascaping wurde das in Asien schon lange sehr beliebte Kleeblatt erst um 2010 wirklich bekannt und begeistert durch namensgebende Blattform und die Tatsache, dass es unter geeigneten Bedingungen ein ausgesprochen dankbarer Pflegling ist. Geeignete Bedingungen bedeuten hier: Eine reichliche Zufuhr von Nährstoffen und CO2 sowie möglichst viel Licht. Ist dies gegeben, ist das Kleeblatt sehr schnellwüchsig, bei unzureichender Lichtzufuhr strebst es der Beleuchtungsquelle entgegen in Richtung Wasseroberfläche.

Flutendes Pfeilkraut: Pflegeleicht, aber etwas unberechenbar

Wie der Name bereits vermuten lässt, zeichnet sich das Flutende Pfeilkraut (Sagittaria subulata) dadurch aus, dass es sehr schnell Ausläufer bildet, und das unter nahezu allen Bedingungen. Ideal ist allerdings nährstoffreiches Wasser mit einer guten CO2- und vor allem Eisenzufuhr – das Pfeilkraut reagiert sehr empfindlich auf Eisenmangel. Die Pflanzen bilden bei guten Bedingungen sehr dichte und nahezu wiesenartige Bestände. In der Aquaristik ist das Pfeilkraut wegen dieser Wuchsfreude und Widerstandsfähigkeit seit langem bekannt und beliebt. Allerdings besitzt es die Eigenart, abhängig von der Dichte der Bepflanzung verschieden hoch zu wachsen – während bei lockeren Beständen nur 5 bis 10 cm Höhe erreicht werden, können die Blätter bei dichten Beständen bis zu 70 cm lang werden. Da dies allerdings durch Einflussnahme auf die Bepflanzungsdichte gesteuert werden kann, stellt dies sogar ein Potenzial dieser Art dar – denn sie kann für Vorder- und Mittelgrund ebenso gut eingesetzt werden wie für den Hintergrund.