Düngung von Aquarienpflanzen

Damit die Pflanzen im Aquarium wachsen und gedeihen können, müssen sie ständig nicht nur mit Licht, sondern auch mit allen nötigen Nährstoffen versorgt werden. Dafür benötigt der Besitzer des Beckens eine Düngung, die speziell auf die Bedürfnisse der im Aquarium befindlichen Pflanzen abgestimmt ist. Dies hängt von den individuellen Bedürfnissen der Arten ab, aber auch von der Art und Weise, wie diese ihre Nährstoffe aufnehmen: Aus dem Wasser oder aus dem Bodengrund (Wurzelzehrer). Einige sehr einfache Aquarienpflanzen wie Wasserpest und Hornkraut sind so anspruchslos, dass sie sogar ohne Düngung zurecht kommen, indem sie von der Photosynthese und den Ausscheidungsprodukten der Fische leben. Bei den anderen Pflanzen aber muss zwischen den verschiedenen Düngungsarten die geeignete gefunden werden.

Erkennen, wann gedüngt werden muss

Ein Nährstoffmangel bei Aquarienpflanzen führt auf lange Sicht zu deren Absterben. Eine Überdüngung allerdings kann den Pflanzen und vor allem auch den Aquarienbewohnern ebenfalls erheblichen Schaden zufügen. Anfangs ist es für den Aquarianer oft nicht einfach zu erkennen, wann die Pflanzen im Becken wieder Dünger benötigen – es gibt aber einige Möglichkeiten, diesen Zeitpunkt rechtzeitig zu erkennen. Und ist dies erst einmal gelungen, ist es nicht mehr schwer, den richtigen Abstand zwischen den einzelnen Düngungen zu finden! Beispielsweise kann ein Tröpfchentest an einer Probe Aquarienwasser Aufschluss darüber geben, wie viel eines Nährstoffs (normalerweise Eisen, da es daran am ehesten mangelt) sich noch im Wasser befindet. Als Orientierung dient dabei der Durchschnittswert, den die Pflanzen benötigen. Ist dies zu aufwändig, reicht auch ein aufmerksamer Blick auf die Pflanzen: Sobald diese anfangen, Mangelerscheinungen wie blasse, durchsichtige, glasige oder gelbliche Blätter zu zeigen, sollte dringend wieder eine Düngung erfolgen. Einige Pflanzen zeigen sehr schnell Symptome von Eisenmangel und können daher als regelrechter Indikator genutzt werden – dies gilt zum Beispiel für die Schwimmpflanzen Froschbiss und Wasserlinse, die sehr schnell an Farbkraft verlieren, sobald es an Düngung mangelt.

Pflanzensubstrate: Für einen guten Start im Aquarium

Bei der Neueinrichtung eines Aquariums wird von vielen Aquarianern unter dem Kies eine Schicht Pflanzensubstrat eingebracht. Dabei handelt es sich um einen gut gedüngten Bodengrund, der vor allem für stark wurzelnde Pflanzen eine erhebliche Starthilfe in der neuen Umgebung darstellt. Substrate erleichtern also den Start eines Aquariums um einiges – allerdings verbraucht sich die Wirkung dieser Düngung mit der Zeit, so dass dann auf andere Düngemethoden umgestiegen werden muss.

Bodengrunddünger: Ideale Nahrung für Wurzelzehrer

Die Wirkstoffe im Bodengrunddünger sind dieselben wie in dem oben genannten Pflanzensubstrat. Sie werden in verschiedenen Formen, wie etwa als Kegel, Kugeln, Paste, Stäbchen oder Ähnlichem angeboten. Diese werden direkt an die Wurzeln jener Pflanzen gesetzt, die ihre Nahrung aus den Wurzeln beziehen. Auch diese Wirkstoffe dieser Düngung sind mit der Zeit aufgebraucht und müssen nachdosiert werden – in welchen Abständen, ist von Produkt zu Produkt verschieden und aus der Anleitung zu entnehmen.

Flüssigdünger: Schnell, einfach und beliebt

Flüssigdünger ist die häufigste Düngung, die von Aquarianern genutzt wird. Er wird in einer bestimmten Dosierung ins Aquarienwasser gegeben und von den Pflanzen über die Blätter aufgenommen. Da eigentlich alle Aquarienpflanzen zumindest teilweise die Blätter zur Nährstoffaufnahme benutzen, erreicht diese Düngeform auch alle Pflanzen im Aquarium, muss aber in der Regel durch Bodengrunddünger ersetzt werden, wenn sich Wurzelzehrer im Becken befinden. Es gibt unter den Flüssigdüngern eine Vielzahl verschiedenster Produkte, die Nährstoffe in verschiedenen Zusammensetzungen enthalten – in den meisten Fällen enthalten diese alle nötigen Stoffe und sind somit als Allrounddünger geeignet. Es gibt aber auch Komponentendünger (wie beispielsweise flüssigen Eisendünger), die durch dazu passende Produkte ergänzt werden müssen. Diese sind allerdings bei Mangelerscheinungen ausgesprochen nützlich, wenn ein bestimmte Nährstoff in erhöhter Menge benötigt wird, andere aber nicht.

CO2: Nahrung für anspruchsvolle Pflanzensubstrate

CO2, also Kohlendioxid, wird von den Pflanzen für die Photosynthese benutzt. Sie produzieren daraus Baustoffe für ihr Wachstum und produzieren gleichzeitig Sauerstoff als Abfallprodukt. Einige Pflanzen haben einen erhöhten Bedarf an CO2, da sie beispielsweise aus sauerstoffarmen Gewässern stammen, und sind daher zwingend auf eine erhöhte CO2-Zufuhr angewiesen – doch auch alle anderen Pflanzen profitieren davon. Pflanzen mit roten Blättern beispielsweise gedeihen wesentlich besser, wenn sie zusätzliches CO2 erhalten. Die CO2-Düngung erfolgt normalerweise durch das Anbringen einer CO2-Anlage, die das Gas über einen Diffusor bläschenweise in das Wasser abgibt. Dabei gibt es sowohl Druckgasanlagen als auch so genanntes Bio-CO2, das durch Hefegärung CO2 produziert – letzteres ist allerdings nur für kleine Aquarien interessant, da es weder besonders produktiv ist noch gleichmäßig CO2 produziert. Darüber hinaus sind mittlerweile auch flüssige CO2-Dünger entwickelt worden, die eine CO2-Anlage unnötig machen.

Spezialdünger: Die ideale Nahrung

Neben den normalen Düngern, die auf ein die Nutzung bei möglichst vielen Arten ausgelegt sind, gibt es auch solche, die speziell auf die Bedürfnisse einer bestimmten Gattung abgestimmt sind und genau die für diese nötigen Stoffe enthalten. Insbesondere für die Gattung der Cryptocorynen sind solche Dünger häufig erhältlich. Wirklich sinnvoll sind sie allerdings nur in Becken, die sehr viele Pflanzen der jeweiligen Gattung enthalten.