Krankheiten im Aquarium

Wie alle anderen Tiere kann auch der Besatz eines Aquariums - und darunter vor allem die Krankheiten in einem Aquarium nur sehr selten auf. Vor allem Neu-Aquarianer haben recht häufig mit Erkrankungen bei ihren Fischen zu kämpfen. Dabei sind die meisten Aquarienkrankheiten durch eine richtige Handhabung des Aquariums leicht zu vermeiden.

Woran sind Krankheiten bei Fischen zu erkennen?

Je nach Krankheit können sich die Symptome, die die erkrankten Tiere zeigen, erheblich unterscheiden und fallen normalerweise deutlich ins Auge. Viele Aquarienkrankheiten schlagen sich auf der Haut der Fische nieder - ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Pünktchenkrankheit, bei der sich auf der Haut unzählige weiße Knötchen entwickeln. Auch die Neonkrankheit zeigt sich durch Hautveränderung, da die betroffenen Fische stark an Farbe verlieren und im Endstadium der Krankheit beinahe farblos sind. Malavi BarschAuch Fische, die an Pilzbefall erkrankt sind, fallen durch die Pilzkulturen auf ihrer Haut sofort ins Auge. Die Samtkrankheit schließlich überzieht die ganze Haut des Fisches mit einem Schleier, der optisch an den namensgebenden Samt erinnert.

Doch auch schwerwiegendere Schädigungen und Verletzungen des Körpers treten bei Aquarienkrankheiten nicht selten auf. So entwickeln sich bei der Lochkrankheiten, die vorwiegend bei Buntbarscen auftritt, regelrechte Krater im Kopf der betroffenen Tiere, und bei der Flossenfäule gehen vor allem die Brust- und Schwanzflossen durch Entzündungen mehr und mehr verloren, bis sie schließlich völlig zerstört sind. Bei Befall mit Kiemenwürmern entzünden sich die Kiemen der Fische deutlich sichtbar und schwellen an, und bei der Glotzaugenkrankheit treten die Augen sehr stark hervor.

Viele Krankheiten schlagen sich auch im Verhalten nieder. Bei der Bauchwassersucht beispielsweise wirken die Fische nicht nur aufgedunsen, sondern entwickeln auch ein apathisches Verhalten mit Schaukeln an der Wasseroberfläche. Auch bei Vergiftungen wirken Fische häufig apathisch, nervös oder ängstlich. Andere Krankheiten, wie die Fischtuberkulose, können völlig unterschiedliche Symptome entwickeln und sind daher schwierig zu identifizieren. Die Diagnose einer Krankheit kann daher durchaus das Zurateziehen eines Fachmannes nötig machen.

Krankheitsauslöser im Aquarium

So vielfältig wie die Krankheiten können auch ihre Auslöser sein. Im Aquarium gibt es vier besonders häufige Krankheitsauslöser: Das Einschleppen infizierter Fische, Stress, mangelnde Wasserhygiene und Giftstoffe. Infizierte Fische können aus privater Hand, aber auch aus dem Aquarienhandel kommen - bei Aquariengeschäften wird allerdings normalerweise eine Quarantäne durchgeführt, um den Verkauf von kranken Fischen zu verhindern. Allerdings bietet dies keine Garantie dafür, dass die Fische absolut frei von Krankheiten sind - robuste Fische können auch Krankheiten tragen, ohne selbst Symptome zu entwickeln. Eine schlechte Wasserhygiene oder auch für die jeweilige Fischart ungeeignete Wasserwerte begünstigen ebenfalls das Entstehen von Krankheiten, da die Fische so in der Entwicklung eines intakten Immunsystems behindert werden und damit anfälliger für Keime aller Art werden. Dasselbe gilt auch für Stress, wie er etwa durch ein falsch eingerichtetes Aquarium, einen schlecht zusammengestellten Besatz oder auch eine zu hohe Besatzdichte entsteht - auch hier leidet das Immunsystem der Tiere stark. Insbesondere die Flossenfäule wird durch Stress begünstigt. Giftstoffe können auf verschiedenem Wege ins Aquarium gelangen, beispielsweise durch alte Rohrleitungen oder durch das Verwenden von Chemikalien in der Nähe des Beckens. Vergiftungen treten, anders als viele andere Krankheiten, bei vielen Fischen gleichzeitig und sehr plötzlich ein, was das Finden der Giftquelle erleichtert.

Behandlung und Vorsorge von Aquarienkrankheiten

Viele Krankheitsursachen lassen sich schon mit wenig Aufwand vermeiden. Geeignete Wasserwerte und ein aufeinander abgestimmter Besatz sollten schon vor dem Einrichten des Aquariums durch gründliche Recherchen sichergestellt werden. Durch regelmäßige Wasserwechsel bleiben die Wasserwerte konstant und die Keimdichte gering. Die wichtigste Maßnahme zur Krankheitsvermeidung ist jedoch die Quarantäne: Bevor neue Aquarientiere ins Becken gesetzt werden, sollten sie immer für mindestens zwei Wochen in Quarantäne gehalten werden, um eventuelle Krankheitszeichen zu erkennen und keine Keime ins Becken einzuschleppen. Auf diese Weise können viele Krankheiten bereits im Keim erstickt werden.