Siamesische Rüsselbarbe

  • Deutscher Name: Siamesische Rüsselbarbe, Siamesischer Algenfresser
  • Lateinischer Name: Crossocheilus siamensis
  • Kategorie: Karpfenfische
  • Größe: 10-15 cm
  • Lebenserwartung: 11 Jahre
  • Herkunft: Südostasien
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 250 l
  • Wassertemperatur: 24-27°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: GH 5-19°
  • Geselligkeit: Gruppen von 3-5 Tieren

Eigenschaften

Die Siamesische Rüsselbarbe gehört zu den beliebtesten Aquarienfressern - und das nicht ohne Grund. Dieser Fisch ist ein unermüdlicher Allesfresser und eignet sich hervorragend, um das Aquarium frei von Algen und Futterresten zu halten. Selbst Fadenalgen werden nicht verschmäht, während die Aquarienpflanzen unbehelligt bleiben. Dies hat den Fischen auch den populären Namen "Siamesischer Algenfresser"

Dabei ist die Siamesische Rüsselbarbe optisch recht unauffällig: Ihr Körper ist lang und torpedoförmig, so dass sie auch unzugängliche Ecken erreicht, und das Maul mit einem Paar sensibler Oberlippenbarteln versehen. Diese helfen dem Fisch, seine Umgebung nach Fressbarem abzusuchen. Das Schuppenkleid der Fische ist gräulich, wobei es zu den Seiten hin einen bräunlichen Farbton annimmt. An den Flanken entlang zieht sich ein charakteristischer breiter schwarzer Streifen,der der vom Maul bis zur Schwanzspitze führt. Die Flossen der Tiere sind transparent und unauffällig. Optisch sind die Geschlechter nicht voneinander zu unterscheiden. Obwohl die Siamesische Rüsselbarbe grundsätzlich bis zu 15 cm lang werden kann, erreichen die im Aquarium gehaltenen Exemplare selten diese Ausmaße. Oft werden sie nicht mehr als 10 cm lang.

Haltung

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Siamesischen Rüsselbarbe erstreckt sich von Thailand bis zu den Malaiischen Halbinsel. Dort bewohnen die Tiere den Grund von schnellfließenden Flüssen und Bächen, wo sie sich von dem Algenaufwuchs am Untergrund ernähren. Auch im Aquarium mögen diese Fische eine kräftige Strömung und einen hohen Sauerstoffgehalt - sie schätzen deshalb eine kräftige Filterung und halten sich oft sogar vor den Filterausgängen auf. Gleichzeitig ist es sehr wichtig, dass das Becken ausreichend groß ist, denn wie alle Barben weist auch diese Art sehr lebhaftes Verhalten auf. Auf zu wenig Raum kann es durch den Stress dazu kommen, dass die Fische untereinander aggressiv werden. Anderen Fischarten hingegen wird die Siamesische Rüsselbarbe beinahe nie aggressiv und ist daher für die Haltung im Gesellschaftsbecken hervorragend geeignet. Selbst kleinere Fische werden von ihr nicht behelligt.

Die Siamesische Rüsselbarbe schätzt strukturreich eingerichtete Becken mit Steinen und Wurzeln, wo sich die einzelnen Tiere gegebenenfalls voreinander verbergen können. Auch eine relativ dichte Bepflanzung ist sehr wichtig, um darin nach Nahrung zu suchen und Rückzugsmöglichkeiten zu finden. Dies liegt im ruppigen Verhalten der Fische untereinander begründet, die sich bei Streitigkeiten aus dem Weg gehen können müssen. Dennoch ist es für die geselligen Tiere wichtig, in der Gruppe gehalten zu werden - sie gehen gemeinsam auf Nahrungssuche, ruhen sich gemeinsam auf Steinen und Blättern aus und schwimmen in Gruppen durch das Becken. Alleine gehalten werden die Fische schnell scheu und verlieren ihr von Natur aus neugieriges Verhalten.

Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Haltung von Siamesischen Rüsselbarben ist die Sicherheit. Es muss darauf geachtet werden, dass das Aquarium stets gut abgedeckt ist - denn als ausgewachsener Fisch springt die Siamesische Rüsselbarbe oft, gut und gerne und kann schnell außerhalb des Beckens den Tod finden.

Ernährung

Die Hauptnahrung der Siamesischen Rüsselbarbe besteht aus Algen, die sie unermüdlich in der Gruppe mit schnellen Raspelbewegungen vom Untergrund abweiden. Dabei werden alle Arten von Algen angenommen. Insbesondere junge Exemplare sind dabei äußerst effektiv. Wenn in dem Becken nicht mehr genügend Algenaufwuchs vorhanden ist, müssen der Speiseplan der Fische mit zusätzlicher Nahrung ergänzt werden. Dazu kann grünes Trockenfutter gereicht werden, aber auch überbraute pflanzliche Nahrung, zum Beispiel gut abgewaschene Kopfsalatblätter. Auch Frost- und Lebendfutter werden akzeptiert.

Zucht

Bisher ist es noch nicht gelungen, die Siamesische Rüsselbarbe gezielt im Aquarium zu züchten - lediglich einige Zufallsvermehrungen sind bekannt. Vermutlich wird ein komplexes Flusssystem benötigt, um erfolgreich Jungtiere aufzuziehen. Es ist allerdings bekannt, dass diese Art sehr schnell wächst: Schon mit einem Jahr haben die Tiere ihre volle Größe erreicht. Die im Handel erhältlichen Tiere stammen aus Asien, wo sie massenhaft durch Hormonbehandlungen nachgezogen werden.

Besonderheiten

Steht die Siamesische Rüsselbarbe unter Stress, verfärbt sich ihr eigentlich schwarzer Seitenstreifen matt-silbrig. Auf diese Weise kann auch der unerfahrene Aquarianer leicht erkennen, ob sich die Tiere im Becken wohlfühlen.

Aufgrund ihres Aussehens wird die Siamesische Rüsselbarbe schnell mit der Schönflossigen Rüsselbarbe(Epalzeorhynchus kalopterus)verwechselt. Diese allerdings besitzt zwei Paar Oberlippenbarteln und ist ein weniger guter Algenvernichter.

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