Aquariumbeleuchtung
Ein unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems
Dass kein Aquarium ohne Beleuchtung funktionieren kann, liegt auf der Hand. Nicht nur, dass die Tiere darin Licht für einen natürliche Lebensrhythmus und die Nahrungssuche benötigen - vor allem die Pflanzen müssen täglich mit ausreichend Licht versorgt werden, damit sie Photosynthese betreiben und so das Ökosystem stabilisieren können. In der Abdeckung von Aquarien findet sich daher immer ein Anschluss für ein bis drei Leuchtkörper. Dabei sind zwei Leuchtkörper am gebräuchlichsten: Das Licht wird so besser im Becken verteilt als bei nur einer Lampe, und da mehrere Lampen eingesetzt werden, bestehen auch mehr Auswahlmöglichkeiten. Denn Aquarienlampen gibt es in einer Vielzahl verschiedener Lichtfarben, die verschiedene Vor- und Nachteile haben und die sich teilweise sehr gut kombinieren lassen.
Verschiedene Arten von Aquarienbeleuchtung
In der Aquaristik sind drei Arten von Lampen üblich: Die klassische Leuchtstoffröhre, die HQI-Leuchte und die HQL-Leuchte. Die Leuchtstoffröhren sind dabei mit Abstand am häufigsten im Aquarium zu finden - für sie sind auch die Anschlüsse in den Aquarienabdeckungen ausgelegt.
Leuchtstoffröhren
Der Vorteil der Leuchtstoffröhren liegt vor allem in ihrer Vielfalt: Sie sind in den verschiedensten Lichtspektren erhältlich, beispielsweise in natürlichem Tageslicht, in besonders pflanzenfreundlichen Lichtfarben, aber auch in Lichtspektren, die die Farben der Fische besonders schön erscheinen lassen. Dabei sind nahezu alle Leuchtstoffröhren im Aquarienhandel so ausgelegt, dass sie nicht algenfreundlich sind. Dies ist möglich, weil Aquarienpflanzen einen anderen Teil (nämlich den blauen) des Lichtspektrums bevorzugen als Algen (die den roten bevorzugen). Die Aquarienlampen sparen die von den Algen bevorzugten Teile des Lichtspektrums aus und nehmen diesen so einen Teil ihrer Lebensgrundlage. Die meisten Leuchtstoffröhren sind außerdem in zwei Varianten erhältlich: Die klassischen T8-Röhren und die T5-Röhren, die leistungsfähiger sind.
HQI-Lampen
HQI-Lampen funktionieren, anders als Leuchtstoffröhren, nicht durch die Leuchtstoffbeschichtung innen an der Lampe, sondern durch Halogen-Metalldämpfe, die in der Lampe sind und durch den Hochdruckbrenner Licht abgeben. Diese Lampen sind ab 70 Watt erhältlich und finden vor allem in der Meerwasseraquaristik Verwendung - sie sind aber in weniger Lichtfarben erhältlich.
Auch HQL-Lampen, die anstelle der Halogen-Metalldämpfe Quecksilberdampf zum Einsatz bringen, besitzen einen Hochdruckbrenner, der UV-Licht produziert. Dieses bringt den innen angebrachten Leuchtstoff zum leuchten. Dabei braucht diese Lampe länger als andere, so dass sie für die Tiere im Becken natürlicher wirk. Ihre Funktionsweise ist insgesamt ähnlich wie bei Leuchtstoffröhren, allerdings produzieren HQL-Lampen ein sehr warmes Licht. Sie eigenen sich vor allem für offene und hohe Aquarien.
LED-Lampen
Ein neuerer Trend ist der Einsatz von LED-Lampen um Aquarium, die sich vor allem dadurch hervortun, dass sie extrem langlebig und sparsam ist. Nachdem lange Zeit ihre Leuchtkraft für den Aquarieneinsatz zu gering war, sind sie mittlerweile auch hier nutzbar und werden immer weiter entwickelt.
Beleuchtung bei offenen Aquarien
Bei einem offenen Aquarium fehlt die Abdeckung, so dass die Beleuchtung hängend über dem Aquarium angebracht werden muss. Dies bedeutet einige Besonderheiten für die Beleuchtung dieser Aquarien. Vor allem müssen die hier verwendeten Lampen klein sein, um die Dimensionen der Gesamtbeleuchtung in Grenzen zu halten. Daher fallen normale Leuchtstoffröhren hier gewöhnlich aus der Wahl. Stattdessen sind hier die etwas kleineren HQI- und HQL-Lampen besser geeignet. Auch Kompaktleuchtstoffröhren können genutzt werden, allerdings nur jene mit einem externen Vorschaltgerät, weil dort die Vorschaltgeräte eine bessere Qualität haben und die Lampen einfacher zu ersetzen sind. Kompaktröhren sind außerdem die günstigste Wahl.
Die Einstellung der Aquarienbeleuchtung
Nachdem die Wahl auf einen Leuchtkörper gefallen ist und dieser eingebaut wurde, muss nun die Beleuchtungszeit genauer eingestellt werden. Zu diesem Zweck verwenden die meisten Aquarianer Zeitschaltuhren, damit das Aquarium stets zur selben Zeit mit demselben Licht versorgt wird - so wird ein natürlicher Sonnenauf- und untergang simuliert. Zur Frage, wie lange das Aquarium täglich mit Licht versorgt werden sollte, gibt es verschiedene Ansichten - in den meisten Fällen ist allerdings eine effektive Beleuchtungszeit von 8 bis 11 Stunden am Tag angebracht. Dabei empfehlen einige Aquarienbesitzer, mittags die Beleuchtung für ein bis zwei Stunden auszuschalten. Dies soll Algenwachstum vermindern, denn anders als die Aquarienpflanzen können sich Algen weniger gut auf den plötzlichen Lichtmangel einstellen. Die Effektivität dieser Maßnahme ist allerdings umstritten. Der Einsatz eines Dimmers ist im Aquarium ebenfalls möglich und sehr zu empfehlen. Die langsame Steigerung der Lichtstärke ist für die Tiere im Aquarium wesentlich natürlicher und bedeutet weniger Stress als das plötzliche Anschalten des Lichts.
Bei den meisten Aquarien lohnt sich die Anschaffung eines Reflektors, sofern noch nicht vorhanden. Er reflektiert den Teil des Lichts, der nicht direkt in das Aquarium gerichtet ist, und kann so die Beleuchtungsstärke bis zum Doppelten erhöhen.
Mondlicht fürs Aquarium
Neben der herkömmlichen Beleuchtung kann auch zusätzlich das so genannte Mondlicht genutzt werden, das das Aquarium nachts in ein bläuliches Licht taucht. Dieses Licht ist beispielsweise hilfreich, um den Fischen einen natürlicheren Tagesrhythmus zu bieten und so ihren Stresslevel zu verringern. Sie können sich im Vergleich zum stockdunklen Aquarium besser zurechtfinden und beispielsweise Verstecke schneller ausfindig machen. Zwingend notwendig ist eine solche Nachtbeleuchtung aber nicht.