Knochen und Gelenke beim Pferd

Erkrankungen des Bewegungsapparats, also der Knochen, Gelenke und Knorpel, kommen bei Pferden relativ häufig vor. Besonders häufig betroffen sind die Beine der Tiere, die großen Belastungen ausgesetzt sind.

Erkrankung der Knochen und Gelenke

PferdebeinBemerkt ein Pferdebesitzer, dass sein Pferd nicht taktrein läuft, ein Bein schont oder gar lahmt, so sollte er unbedingt seinen Tierarzt informieren und einen Termin vereinbaren. Bei einer eingehenden Untersuchung wird der Tierarzt den Grad und die Art der Lahmheit sowie die mögliche Ursache dafür feststellen. Neben einem ausführlichen Abtasten und Bewegen des betroffenen Gelenks führt der Tierarzt eine Gangbildanalyse durch. Gegebenenfalls veranlasst er zur weiteren Abklärung eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung der betroffenen Knochen und des Gelenks oder auch eine Gelenkspiegelung. Besonders anfällig für Gelenkerkrankungen sind beim Pferd das Sprung- und Kniegelenk des Hinterbeins sowie das Karpalgelenk des Vorderbeins.

Arthrose beim Pferd

Viele Pferde leiden vor allem mit zunehmendem Alter an Arthrosen. Diese bilden sich durch die Abnutzung des Gelenkknorpels und führen zu schmerzhaften Lahmheiten und Einschränkungen der Beweglichkeit. Sitzt die Arthrose im Sprunggelenk des Pferdes, so bezeichnet man sie als Spat. Eine Arthrose der Zehengelenke ist als Schale bekannt. Welche Ursachen arthrotische Gelenkerkrankungen zugrunde liegen, ist ungeklärt. Allerdings gehen Tierärzte davon aus, dass eine zu frühe Belastung des Pferdes sowie falscher Beschlag der Hufe oder eine Fehlstellung der Beine die Entstehung einer Arthrose begünstigen können. Wird die arthrotische Erkrankung chronisch, so können zudem schmerzhafte Entzündungen am Gelenk des Pferdes entstehen. Schulmedizinisch orientierte Tierärzte behandeln erkrankte Pferde mit Hilfe von Cortison in Kombination mit entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten. Zusätzlich ist ein Ergänzungsfutter, das den Knorpelaufbau im Gelenk unterstützt, sehr empfehlenswert, damit das Pferd schmerzfrei wird und das Fortschreiten der Arthrose gehemmt wird Bleibt eine Arthrose unbehandelt, so kann im schlimmsten Fall eine Versteifung des Gelenks die Folge sein.

Prellungen, Verstauchungen und Knochenbrüche

Auch Prellungen, Verstauchungen und Knochenbrüche kommen bei Pferden vor. Je nach Art und Schwere der Verletzung an Knochen und Gelenken entscheidet der Tierarzt über die Behandlung. Gegebenenfalls kann eine Operation oder eine Ruhigstellung des betroffenen Beins erforderlich sein, in manchen Fällen sind die Heilungschancen aber so schlecht, dass das Pferd erlöst werden muss. Knochenbrüche bei Pferden können durch Tritte, Gewalteinwirkung, Verletzungen, Stürze oder chronische Entzündungen entstehen. Besteht der Verdacht auf einen Bruch des Knochens, so sollte schnellstmöglich ein Röntgenbild aufgenommen und eine tierärztliche Behandlung eingeleitet werden.