Diabetes Mellitus beim Pferd
Beim Diabetes Mellitus handelt es sich um eine beim Pferd eher seltene Stoffwechselerkrankung, die meist in Verbindung mit anderen Grunderkrankungen auftritt. Eine medizinische Behandlung ist unbedingt erforderlich, da ansonsten Lebensgefahr für das Pferd besteht.
Was bedeutet Diabetes beim Pferd?
Diabetes Mellitus bedeutet, dass der Zuckergehalt im Blut des Pferdes zu hoch ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Hormon Insulin, das die Bauchspeicheldrüse zur Regulierung des Blutzuckerspiegels produziert, bei erkrankten Tieren gar nicht oder nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Pferde, die an Diabetes Mellitus erkranken, leiden häufig an einer anderen Grunderkrankung, die die Entstehung der "Zuckerkrankheit" begünstigt. Dazu zählen beispielsweise das Cushing-Syndrom oder das Equine Metabolische Syndrom, bei denen eine Insulinresistenz zugrunde liegt. Darüber hinaus gelten Übergewicht, falsche Fütterung sowie eine genetische Disposition als Risikofaktoren.
Formen des Diabetes Mellitus
Generell unterscheidet man beim Pferd zwischen drei verschiedenen Typen des Diabetes Mellitus: Beim Insulinabhängigen Diabetes Mellitus können die Körperzellen des Pferdes den Zucker nicht richtig aufnehmen. Beim Insulinunabhängigen Diabetes Mellitus produziert die Bauchspeicheldrüse des Pferdes zwar Insulin, allerdings kann der Körper es nicht verwerten. Der Sekundäre Diabetes Mellitus tritt in Verbindung oder als Folge anderer Erkrankungen auf und ist die häufigste Form bei Pferden.
Symptome
Erkrankt ein Pferd an Diabetes Mellitus, so hat es ständig Durst, nimmt mehr Flüssigkeit zu sich und setzt infolgedessen auch mehr Urin ab. Leistungsfähigkeit und Gewicht nehmen aufgrund der körperlichen Belastung durch den Diabetes Mellitus häufig ab. Das Fell verliert seinen Glanz, wirkt stumpf und beim Fellwechsel treten oft Probleme auf. Diabetes Mellitus schwächt das Immunsystem des Pferdes, weshalb häufig Entzündungen wie etwa Hufrehe auftreten können.
Wie stelle ich Diabetes beim Pferd fest?
Besteht bei einem Tier der Verdacht, dass es an Diabetes Mellitus erkrankt sein könnte, so kann der Tierarzt die Erkrankung mit Hilfe von Blut- und Urinuntersuchungen relativ zügig diagnostizieren. Gleichzeitig wird er das Pferd auf ähnliche und häufig gemeinsam auftretende Krankheiten wie etwa das Cushing-Syndrom oder das Equine Metabolische Syndrom untersuchen. Diabetes Mellitus zählt zu den selteneren Erkrankungen beim Pferd, eine tierärztliche Behandlung ist aber unbedingt erforderlich, ansonsten kann die Erkrankung gefährliche Auswirkungen haben.
Behandlung
Tritt Diabetes Mellitus in Verbindung mit dem Cushing-Syndrom auf, so wird zunächst dieses mit einer speziellen Therapie behandelt. Gegebenenfalls erfolgt zusätzlich eine Behandlung mit Insulin. Insulin wird dem Pferd in Spritzenform verabreicht, wobei eine dauerhafte Kontrolle der Blutzuckerwerte unbedingt erforderlich ist, da auch eine Unterzuckerung lebensbedrohlich sein kann.