Lebererkrankungen bei Pferden

Die Leber hat im Körper des Pferdes die Aufgabe, diesen zu entgiften sowie bestimmte Enzyme zu verarbeiten. Lebererkrankungen kommen beim Pferd nicht sehr häufig vor.

Erkennen einer Lebererkrankung

Trojanisches PferdDie Symptome, die bei einer Erkrankung der Leber auftreten, sind beim Pferd zunächst sehr unspezifisch. So berichten Pferdebesitzer bei einer Erkrankung oder Schwächung der Leber beispielsweise von Leistungsabfall, Gewichtsverlust, Müdigkeit oder übermäßigem Durst ihres Tieres. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute in den Augen und in manchen Fällen auch zu Koliken oder Hufrehe. Als Begleiterscheinung leiden einige Pferde an einer Verfettung des Herzmuskels sowie an einer Schwäche der Nieren. Im schlimmsten Fall kann es zu einem sogenannten Leberkoma kommen. Eine Lebererkrankung schreitet meistens langsam fort, so dass es zu einer allmählichen Vergiftung des Tieres kommt.

Diagnose

Besteht bei einem Pferd der Verdacht auf eine Erkrankung der Leber, so wird der Tierarzt eine Laboruntersuchung des Bluts veranlassen. Anhand der Leberwerte kann er eine sichere Diagnose über die Funktionstüchtigkeit des Organs stellen.

Ursachen

Eine Erkrankung der Leber kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Häufig wird diese durch Umweltgifte, mit denen das Pferd in Kontakt kommt, verursacht.

Möglich ist beispielsweise eine Infektion mit Leptospiren, die durch Ratten und Mäuse übertragen werden können. Die Infektion heilt meist relativ komplikationslos ab. Auch andere Viren oder Bakterien können eine Leberentzündung hervorrufen, wobei in erster Linie junge Tiere betroffen sind.

Ist im Futter des Pferdes zu viel Protein enthalten, so kann es in Verbindung mit zu wenig Bewegung zu Leberproblemen kommen, da das Organ durch die Überversorgung mit Proteinen überbeansprucht wird und ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachgehen kann.

Eine mögliche Gefahr für die Leber stellen außerdem giftige Pflanzen und Kräuter im Raufutter dar. Doch auch im Stall verarbeitete Substanzen wie etwa Farben oder Lacke belasten die Gesundheit des Tieres. Auch Schimmelpilze im Futter sowie bestimmte Medikamente können zu Problemen der Leber führen.

Behandlung

Bei Pferden mit auffälliger Leberfunktion wird der Tierarzt in aller Regel eine Diät empfehlen. Nach einer gründlichen Analyse der bisherigen Futterzusammensetzung wird er dem Pferdebesitzer raten, auf welche Futtermittel er in Zukunft verzichten sollte, um die Heilung der Leber seines Pferdes zu unterstützen. Eventuell vorhandene Umweltgifte sollten selbstverständlich entfernt werden, um die erkrankte Leber des Pferdes zu entlasten. Spezielle Pflanzen- und Vitaminmischungen können zur Kräftigung des Organs beitragen und dem Körper bei der Entgiftung helfen.