Vogelpocken

Papagei auf der HandBei den Vogelpocken handelt es sich um eine sehr gefährliche Virus-Infektion, die zu den meldepflichtigen Tierseuchen gehört. Man unterscheidet zwischen 11 verschiedenen Arten des Pockenvirus, von denen die Kanarienpocken als die gefährlichste Form gelten, die meist zum Tod der erkrankten Vögel führt. Oftmals kommt es auch vor, dass Vögel Träger des Pockenvirus sind aber keine Symptome entwickeln, so dass der Vogelhalter die Krankheit nicht erkennt. Unbemerkt verbreiten die infizierten Tiere in diesem Fall das Virus im gesamten Vogelbestand. Bis zum sichtbaren Ausbruch der Krankheit kann dann schon eine komplette Vogelzucht betroffen sein.

Der Erreger

Die hoch ansteckenden Vogelpocken, oft auch als Geflügelpocken bezeichnet, werden durch die sogenannten Avipox-Viren verursacht. Aktuell unterscheidet man bis zu 11 verschiedene Vertreter dieser Viren-Gattung, die unterschiedliche Vogelarten betreffen. Überträger der Erreger sind meist Parasiten. Die Papageienpocken-Erreger bilden innerhalb der Familie der Avipox-Viren eine eigenständige Gruppe.

Übertragungswege

Die Infektion mit Vogelpocken erfolgt von Tier zu Tier oder wird durch Parasiten wie etwa Stechmücken, Milben oder Flöhe übertragen. Die Erreger dringen in der Regel über Verletzungen in der Haut, häufig aber auch über die Atemwegs-Schleimhäute in den Vogel-Organismus ein. Dort vermehren sie sich und breiten sich anschließend in bestimmten Organen wie Milz und Leber aus oder setzen sich in der Lunge fest. Infizierte Vögel können den Erreger durch abgestorbene Hautzellen sowie über Augen- und Nasensekret auf ihre Artgenossen übertragen.

Symptome

Die Vogelpocken-Infektion macht sich auf verschiedene Weise bemerkbar. So können bei den erkrankten Vögeln eitrige Bläschen vor allem an Augen, Nase und Schnabel auftreten oder es finden auch Hautveränderungen an den Schleimhäuten in der Schnabelhöhle, der Zunge und im Schlund statt. In manchen Fällen bilden sich die Pocken auch in Luftröhre und Bronchien, was zu erheblichen Atemproblemen bei den betroffenen Tieren führt. Allgemein auftretende Symptome sind Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit oder eine Blaufärbung der Haut und der Schleimhäute.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Zunächst geben die sichtbaren Pocken selbst einen ersten Hinweis auf die Art der Erkrankung. Zur Absicherung der Erstdiagnose nimmt der Tierarzt in der Regel einen Abstrich aus dem veränderten Hautbereich, der im Labor untersucht wird. Ebenso können Blutuntersuchungen oder Gewebeuntersuchungen Aufschluss über den vorhandenen Erreger geben. Eine sichere Behandlungsmethode zur völligen Ausrottung der Vogelpocken gibt es nicht. In der Regel verschreibt der Tierarzt Antibiotika, damit sich die veränderte Haut nicht mit Bakterien infiziert und entzündet. Zusätzlich wird dem an Vogelpocken erkrankten Vogel zur Erneuerung der angegriffenen Haut und Schleimhäute eine Vitamin A-Kur verabreicht. Die Pocken selbst werden mit einer Jod-Glyzerin-Lösung eingepinselt, während die Bläschen an den Augen mit einer speziellen Augensalbe behandelt werden. Befinden sich Pocken in der Rachenhöhle, werden diese vom Tierarzt entfernt, damit diese die Atmung des Vogels nicht behindern.