Infektionskrankheiten

Immer wieder kommt es vor, dass sich Vögel, die in menschlicher Obhut gehalten werden, Infektionskrankheiten einfangen und bei nicht adäquater Behandlung auch daran sterben. Manche dieser Infektionen wirken sich nur auf begrenzte Körperbereiche aus, während einige wiederum den ganzen Organismus betreffen können. Infektionen werden meist durch Bakterien oder Viren verursacht, so dass vor der Verabreichung von Medikamenten zunächst durch einen Arzt festgestellt werden muss, welcher Erreger im jeweiligen Fall gerade am Werk ist. Erst nach einer genauen Diagnose, die der Vogelhalter oftmals nicht so einfach selbst stellen kann, ist eine gezielte Behandlung möglich.

Erkrankungen durch Pilzsporen und Bakterien

Als besonders gefährlich gelten Infektionskrankheiten wie beispielsweise Aspergillose oder Psittakose, auch als Ornithose bezeichnet. Beide Erkrankungen treten vor allem bei Papageien auf, können aber auch bei anderen Ziervögeln vorkommen. Bei der Aspergillose, die leider oftmals auch tödlich für den betroffenen Vogel endet, handelt es sich um eine Infektion, die durch schwarze Schimmelpilze hervorgerufen wird und meist schwere Atemwegsprobleme zur Folge hat. Darüber hinaus können sich auch kleine Wucherungen auf den Organen bilden. Sehr gefährlich ist auch die durch Bakterien hervorgerufene und hoch ansteckende Psittakose. Auch diese Erkrankung betrifft vor allem Papageien und äußerst sich durch verschiedene Symptome wie beispielsweise Apathie, Gewichtsabnahme, Augenentzündungen oder Durchfall. Die Psittakose gilt als anzeigepflichtige Infektionskrankheit.

Erkrankungen durch Viren

Es gibt eine Reihe von Viren wie beispielsweise verschiedene Paramyxoviren, die ebenfalls schwere Erkrankungen bei den Vögeln verursachen können. Die Tiere erkranken meist wenige Tage nach der Ansteckung und scheiden die Erreger mit dem Kot oder über Körpersekrete aus. Die betroffenen Vögel trinken auffällig viel, nehmen aber kaum Nahrung auf. Sie magern ab, werden immer schwächer und in manchen Fällen treten sogar Lähmungserscheinungen in den Beinen auf. Viele Vögel sterben sogar an dieser Infektionskrankheit. Vogelpocken werden ebenfalls durch ein Virus verursacht, das besonders häufig Kanarienvögel befällt. Es kann von Vogel zu Vogel aber auch durch Mücken übertragen werden. Während einer Pockeninfektion treten an verschiedenen Körperteilen gelbliche Bläschen auf oder es kommt je nach Erregervariante zu einer Erkrankung des Hals- und Rachenraumes. Schwere Krankheitssymptome löst auch die als Feder- und Schnabelkrankheit bezeichnete Vireninfektion aus, die das Knochenmark der Vögel zerstört und damit den Tod der betroffenen Tiere herbeiführen kann.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Die Identifizierung der jeweiligen Erreger erfolgt mit Hilfe von Abstrichen, Blut- und Kotproben. In vielen Fällen können beispielsweise die durch verschiedene Bakterien verursachten Infektionen erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Bei der Aspergillose beispielsweise können mögliche Wucherungen auf den Organen nur durch eine endoskopische Untersuchung festgestellt werden. Medikamente helfen hier nicht, so dass die Wucherungen chirurgisch entfernt werden müssen.