Lebererkrankungen der Katze
Die Leber erfüllt im Organismus der Katze zentrale Stoffwechselfunktionen. Sie spaltet die Nahrungsfette auf, um sie verwertbar zu machen, ebenso fettlösliche Vitamine, sie produziert Enzyme für die Verdauung sowie verschiedene Hormone und baut Gifte und Abfallprodukte ab. Ist die Funktion der Leber gestört, hat das Folgen auf den gesamten Stoffwechsel der Katze. Die Symptome einer Lebererkrankung sind unspezifisch. Mögliche Ursachen:
- Vergiftung
- Infektionen
- Übergewicht
- Stoffwechsel- und Hormonstörungen
- Tumore
Vergiftung
Hat die Katze etwas gefressen, was ihr nicht bekommt oder Pestizide, beziehungsweise Chemikalien aufgenommen, kann die Leber mit dem Abbau der schädlichen Substanzen überfordert sein. Die Giftstoffe gelangen dann in den Stoffwechsel, was zu Folgeerkrankungen führt, und die Leber kann dauerhaft in ihrer Funktion gestört sein.
Infektionen
Bakterielle Infektionen können zu einer Entzündung der Leber führen. Insbesondere die Feline Leukämie und FIP können die Leber der Katze in Mitleidenschaft ziehen.
Übergewicht
Bei Übergewicht wird der gesamte Organismus der Katze mehr gefordert als im Normalfall. Auch die Leber muss mehr Leistung erbringen, was sie überfordern kann.
Stoffwechsel- und Hormonstörungen
Leidet die Katze an einer Stoffwechsel- oder Hormonstörung, beispielsweise Diabetes-Mellitus, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Schilddrüsenfehlfunktion, ist davon in einigen Fällen auch die Leber betroffen.
Tumore
Eine Umfangsvermehrung in der Leber kann deren Funktionalität beeinträchtigen. Bei einer frühzeitigen Diagnose besteht durch einen operativen Eingriff Chance auf vollständige Heilung.
Symptome
Eine Leberfunktionsstörung kann sich bei der Katze in Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Apathie, Speichelfluss, Fieberschüben, stumpfem Fell und auffälligen Schleimhäuten äußern. Die Gelbfärbung der Haut deutet bereits auf ein fortgeschrittenes Stadium der Lebererkrankung hin – es besteht dann ein Mangel an roten Blutkörperchen. Folgen einer Lebererkrankung können aufgrund der mangelnden Entgiftung Nerven- und Gehirnschäden sein. Diese machen sich durch Verhaltensstörungen wie Angst, Zitteranfälle oder Aggressivität der Katze bemerkbar, schlimmstenfalls stellt sich ein komatöser Zustand ein.
Diagnose und Behandlung
Der Tierarzt kann eine Lebererkrankung bei der Katze durch einen Bluttest, Ultraschall oder eine Biopsie feststellen. Eine medikamentöse Behandlung ist bei einer Leberfunktionsstörung nicht möglich. Die einzige effektive Möglichkeit, der Katze zu helfen, ist die Entlastung der Leber, was ausschließlich über die Ernährung funktioniert. Das Futter muss leicht verdaulich und verwertbar sein, so dass möglichst wenig Abfallprodukte und Schadstoffe anfallen, welche die Leber abbauen müsste. Die Katze sollte mehrere kleine Portionen am Tag erhalten, um die Leber nicht zu überfordern. Haben sich bereits Nerven- oder Gehirnschäden eingestellt, ist zudem eine eiweißarme Ernährung erforderlich. Verschiedene Rohfasern binden Abfallprodukte, was die Leber nochmals entlastet.