Pinscher, Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde

Eine große Übersicht von Pinscher, Schnauzer, Molossoide, und Schweizer Sennenhunden findet ihr hier.

Ursprünglich wurden Pinscher und Schnauzer gezüchtet, um in den Ställen auf Ratten- und Mäusejagd zu gehen und diese so von Schadnagern zu befreien. Zudem bewachten sie Haus und Hof, begleiteten Fuhrwerke und beschützen unterwegs das Transportgut. Das entscheidende Merkmal, was heutzutage den Schnauzer vom Pinscher unterscheidet, ist seine drahtige, raue Behaarung. Bis man Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Reinzucht begann, wurden gemischte Würfe mit glatt- und rauhaarigen Welpen geboren. Die glatthaarigen Welpen wurden als Pinscher bezeichnet, die rauhaarigen nannte man Schnauzer.

Pinscher

Der Name Pinscher leitet sich vom englischen Verb to pinch (zwicken, kneifen) ab. Die Namensgebung erinnert an den früheren Verwendungszweck dieser Hunde, der Ratten- und Mäusejagd in den Ställen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, mussten die Pinscher reaktionsschnelles und präzises Jagdverhalten zeigen, denn ihre Beutetiere sind äußerst flink und verfügen aufgrund ihrer geringen Körpergröße über viele Versteckmöglichkeiten. Der Pinscher gilt deswegen als aufmerksamer, temperamentvoller und ausdauernder Hund, dessen Erregungslage vor allem durch beuteähnliche, bewegte Objekte schnell gesteigert werden kann. Heute werden Pinscher vielseitig eingesetzt und erfreuen sich vor allem im Hundesport zunehmender Beliebtheit. Größter und vielleicht bekanntester Vertreter der Pinscher ist der Dobermann, der oft als Dienst- und Schutzhund Verwendung findet.

Schnauzer

Je nach Größe unterscheidet man Riesen- , Mittel- und Zwergschnauzer, wobei der Mittelschnauzer als Ursprung der beiden anderen Rassen angesehen werden kann. Charakteristisch für Schnauzer ist ihre drahtige Behaarung mit Behang an den Läufen, im Maulbereich und über den Augen. Der Riesenschnauzer wurde früher aufgrund seiner Größe und imposanten Erscheinung schwerpunktmäßig als Wach- und Herdenschutzhund eingesetzt. Heute finden die selbstbewussten, aufmerksamen Hunde Verwendung als Dienst- und Rettungshunde, werden aber ebenso gerne als Freizeithunde gehalten und im Hundesport genutzt. Die kleineren Mittel- und Zwergschnauzer sind ebenso wie der Riesenschnauzer eigenständige, robuste Hunde, weswegen sie zuweilen als eigensinnig oder gar stur bezeichnet werden. Gerade diese Eigenschaften sind es jedoch, die den Schnauzer- egal, welcher Größe- bei angemessener Erziehung zu einem verlässlichen und charakterstarken Partner machen.

Molossoide

Die Bezeichnung Molossoide geht zurück auf die Molosser, ein Volk in Epirus (geographisch- historische Region, heute zu Griechenland und Albanien gehörig). Unter der Oberbezeichnung Molossoide werden viele große, massige Hunderassen zusammengefasst. Synonym werden sie auch Hunde vom Mastiff- Typ genannt. Im System der FCI werden die Molossoiden unterteilt in Doggenartige Hunde und Berghunde. Man vermutet einen gemeinsamen Ursprung dieser großrahmigen Hunde im Hirtenhund der Molosser, was jedoch bis heute nicht bewiesen ist. Die Herdenbegleithunde der Molosser galten als besonders groß und mutig.

Verwendet wurden Molossoide früher als Jagd-, Kriegs- und Wachhunde sowie als Herdenschutzhunde. Man nannte sie auch „Bullenbeißer“, „Saupacker“ oder „Bärenhunde“, da sie bei der Jagd und in arrangierten Tierkämpfen auf große Beutetiere gehetzt wurden. Charakteristische Eigenschaften der meisten Molossoiden sind ihr ruhiges, ausgeglichenes Temperament und ihre hohe Reizschwelle- Situationen, in denen andere Hunde bereits aggressives Verhalten zeigen, tolerieren diese massigen Tiere oft recht gelassen. Auch wenn sie dadurch zum Teil gelangweilt oder gar desinteressiert wirken, sollte man die Molossoiden nicht unterschätzen: sie sparen sich ihre Kräfte für den „Ernstfall“ und sind dann aufgrund ihrer Masse und Eigenständigkeit nur schwer kontrollierbar.

Doggenartige Hunde

Der wohl bekannteste Vertreter der Doggenartigen Hunde ist die Deutsche Dogge, die früher als Jagdgebrauchshund genutzt wurde, heute jedoch vor allem von Liebhabern als Begleithund gehalten wird. Andere bekannte Rassen sind der Rottweiler, die Bordeauxdogge, die Englische Bulldogge und der Deutsche Boxer. Die meisten Doggenartigen Hunde haben einen breiten Schädel mit kurzem, ebenfalls breitem Fang, einen eher gedrungenen, muskulösen Körper und kurzes Fell.

Berghunde

Die Berghunde wurden vor allem genutzt, um Gehöfte und weidende Viehherden gegen Beutetiere und Diebstahl zu schützen. Daher überrascht es nicht, dass die meisten Berghunde zu territorialem Verhalten neigen- was jedoch oft erst im Alter von ca. 3 Jahren gezeigt wird, da die großwüchsigen Hunde erst dann ihre soziale Reife erlangen. Auch als Rettungshunde fanden die souveränen, eigenständig agierenden Berghunde Verwendung, wobei vor allem der Bernhardiner als Lawinensuchhund einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte.

Anders als die Doggenartigen Hunde haben die Berghunde längeres Fell mit ausgeprägter Unterwolle, um im Freien allen Witterungen zu trotzen. Zu den Berghunden gehören unter anderem der Hovawart, der Leonberger und der Neufundländer.

Die ausgeglichenen Tiere werden heute noch als Wachhunde geschätzt, finden aber ebenso als Familien- oder Begleithunde Verwendung und werden zunehmend auch als Sport- und Gebrauchshunde eingesetzt.