Turmdeckelschnecke

  • Deutscher Name: Malaiische Turmdeckelschnecke, genoppte Turmdeckelschnecke
  • Lateinischer Name: Melanoides tuberculata, Tarebia granifera
  • Kategorie: Schnecken
  • Größe: bis 3 cm
  • Lebenserwartung: bis 3 Jahre
  • Herkunft: Ostafrika bis Südostasien
  • Schwierigkeitsgrad: einfach
  • Mindestbeckengröße: 30 l
  • Wassertemperatur: 15 - 30°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6 - 8, GH 12 - 30°

Eigenschaften

Die „Turmschnecke“ an sich gibt es nicht, unter diesem Oberbegriff werden mehrere in der Aquaristik häufige und einander sehr ähnliche Arten zusammengefasst, wie etwa die malaiische, die schwarze und die genoppte Turmdeckelschnecke. Welche Art auch immer es ist, sie findet sich in eigentlich jedem Aquarium, ob freiwillig oder nicht – oft befinden sich die Tiere an Pflanzen und werden so in das Becken eingebracht. Allerdings handelt es sich bei ihnen keineswegs um Schädlinge. Die nachtaktiven Tiere vergraben sich tagsüber im Bodengrund und kommen erst nachts heraus, um nach abgestorbenen Pflanzenresten zu suchen. Dabei pflügen sie den Boden um und verhindern so Gasbildungen und Ähnliches – vergleichbar mit Regenwürmern an Land. Gleichzeitig arbeiten sie Nährstoffe in den Boden ein, was den Pflanzen zugute kommt. Gerade bei Sandboden, der aufgrund seiner Dichte zum Faulen an Pflanzenwurzeln neigt, werden die Tiere daher oft absichtlich eingebracht, um die Entstehung von Faulgasen zu unterbinden. Optisch ist die Turmdeckelschnecke leicht an ihrem gewundenen, spitz zulaufenden und braun bis schwarz gefärbten Gehäuse erkennbar. Dieses kann bis zu 3 cm lang werden und besitzt einen schließbaren Deckel, das so genannte Operculum.

Haltung

Die Turmdeckelschnecke ist denkbar anspruchslos in der Haltung. Die Tiere fühlen sich in beinahe jedem Becken wohl und benötigen keine gesonderte Beachtung, da sie von den Abfällen und abgestorbenen Pflanzenresten leben, die zwangsläufig in jedem Aquarium anfallen. Auch die Vergesellschaftung mit anderen Aquarienbewohnern ist völlig problemlos – lediglich einige Fressfeinde geraten mit der Haltung der Turmdeckelschnecke in Konflikt. Dabei handelt es sich zum Beispiel im Kugelfische, einige Schmerlen (insbesondere Arten der Gattung „Botia“) und schneckenfressende Schnecken.

Ernährung

Die Turmdeckelschnecke lebt von den Futterresten und abgestorbene Pflanzenteilen sowie auch Algen im Becken. Frische Pflanzen und lebende Tiere werden von ihr nicht angefressen. Um die Ernährung dieser Schnecke muss sich also nicht gesondert gekümmert werden – eher darum, ihr nicht zu viel Nahrung zu bieten.

Zucht

Wie viele andere Schnecken auch, vermehrt sich die Turmdeckelschnecke ungeschlechtlich (jungfräulich) und benötigt daher kein Partnertier. Sobald genug Nahrung vorhanden ist, pflanzen sich die Tiere fort – was bei überreichlicher Fütterung zu einer explosionsartigen Vermehrung der Turmdeckelschnecken führt. Langfristig kann dem nur beigekommen werden, indem die Nahrungszufuhr für den Aquarienbesatz so weit reduziert wird, dass die Vermehrung nicht weiter laufen kann – und indem zusätzlich Schnecken abgesammelt werden. Eine starke Überbevölkerung von Turmdeckelschnecken kann das Wasser durch deren Ausscheidungsprodukte und den Zerfall toter Schnecken durchaus belasten.

Besonderheiten

Im Normalfall atmet die Turmdeckelschnecke durch Kiemen. In Trockenzeiten kann sie sich allerdings durch Schließen des Operculums in ihr Gehäuse zurückziehen und so auch ohne Frischwasserzufuhr erstaunlich lange überleben. Neben den in der Aquaristik üblichen, oben genannten Arten ist bisweilen auch die Riesenturmdeckelschnecke erhältlich, die eine Länge von bis zu zehn Zentimetern erreichen kann und sich, anders als ihre Verwandten, getrenntgeschlechtlich vermehrt.

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