Raubturmdeckelschnecke
- Deutscher Name: Raubturmdeckelschnecke / Schneckenfressende Schnecke
- Lateinischer Name: Anentome Helena
- Kategorie: Schnecken
- Größe: 2 - 3 cm (1,5 cm breit)
- Lebenserwartung: mind. 2 Jahre
- Herkunft: Südostasien
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Mindestbeckengröße: 10 l
- Wassertemperatur: 20 - 25°C
- Bevorzugte Wasserwerte: pH 6,5 - 8, GH > 4°
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Eigenschaften
Die Besonderheit dieser sehr schönen Schnecke verrät schon ihr Beiname: Die Raubturmdeckelschnecke hat sich auf andere kleine Schnecken sowie Aas als Nahrung spezialisiert und ernährt sich somit nicht, wie die meisten anderen Aquarienschnecken, vegetarisch. Aufgrund dieser Eigenart wird diese Art gerne in Aquarien angeschafft, die mit zu großen Schneckenpolulationen insbesondere bei Blasenschnecken zu kämpfen haben. Das Einsetzen einiger Raubturmdeckelschnecken reicht, um eine Blasenschneckenpolulation nicht nur zu kontrollieren, sondern auszulöschen. Auch optisch ist die Raubturmdeckelschnecke durchaus gern gesehen: Ihr spitz zulaufendes Gehäuse trägt ein schwarzgrau und beige gestreiftes Muster und besitzt etwa sechs Windungen. Eine weitere Besonderheit dieser Schnecke sind die zwei Rohre, die sie an ihrem Kopf besitzt: Während das eine als Fresswerkzeug dient, nutzt die Schnecke das andere wahrscheinlich zum Orten von Beutetieren.
Haltung
Die Haltung der Raubturmdeckelschnecke ist sehr einfach. In der Natur kommt sie vorwiegend in schnell fließenden und klaren Gewässern vor, wurde aber auch schon in langsamfließenden und schlammigen Gewässern gefunden. Am wohlsten fühlt sich die Schnecke allerdings in Aquarien mit klarem, sauerstoffreichem Wasser. Wichtig für die Tiere ist ein feiner oder zumindest nicht zu schwerer Bodengrund, da sie sich zur Nahrungssuche gerne eingraben. Die Vergesellschaftung mit Fischen oder kleinbleibenden Garnelen ist kein Problem – mit anderen Schnecken kann sie selbstverständlich nicht zusammengehalten werden, da sie diese als Beutetiere bejagt.
Ernährung
Die Raubturmdeckelschnecke hat sich auf andere Schnecken als Beutetiere spezialisiert. Sie bejagt diese, indem sie sich in den Bodengrund eingräbt, so dass nur die Rohre herausschauen – in dieser Position verharrt die Schnecke, bis eine andere Schnecke vorbeigekrochen kommt. In diesem Moment gräbt sich die Raubschnecke aus dem Bodengrund heraus und versenktihr Fressrohr in der anderen Schnecke, um diese zu verzehren. Übrig bleiben nur die Innereien und das Gehäuse. Neben diesem Jagdverhalten wurden auch schon Raubturmdeckelschnecken dabei beobachtet, der Scheimspur anderer Schnecken zu folgen und diese so zu fangen. Die optimale Ernährung dieser Art besteht also aus anderen Schnecken. Sind keine mehr vorhanden – was meistens irgendwann der Fall ist – nimmt sie jedoch auch mit Futterflocken Vorlieb. Darüber hinaus nimmt die auch das Aas verendeter Tiere zu sich und trägt so zu einer guten Wasserqualität bei.
Zucht
Die Vermehrung der Raubturmdeckelschnecke findet zweigeschlechtlich und bei ausreichendem Nahrungsangebot statt, die Tiere legen dann ein bis zwei Eier auf einem harten Untergrund ab. Diese brauchen drei bis vier Wochen zur Entwicklung, bis die Jungschnecken schlüpfen. Eine übermäßige Vermehrung dieser Schnecken im Aquarium ist also nicht zu erwarten.
Besonderheiten
Die Raubturmdeckelschnecke verfügt über eine Lungenatmung. Sie muss daher regelmäßig zur Wasseroberfläche kriechen, um dort mithilfe eines Atemrohres atmosphärischen Sauerstoff aufzunehmen. Da diese Art erst 2006 in der Aquaristik eingeführt und weiter verbreitet wurde, sind noch nicht in jedem Bereich genaue Informationen über ihre Bedürfnisse verfügbar – wie etwa über das erreichbare Alter dieser Art.
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Marcel