Küssender Gurami

  • Deutscher Name: Küssender Gurami
  • Lateinischer Name: Helostoma temminkii
  • Kategorie: Labyrinthfische
  • Größe: 15-30 cm
  • Lebenserwartung: ca. 17 Jahre
  • Herkunft: Asien
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 375 Liter
  • Wassertemperatur: 24-28°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6-8, GH bis 25°
  • Geselligkeit: Gruppen ab 5 Tiere

Eigenschaften

Auf den ersten Blick scheint der Küssende Gurami eher unauffällig: Ein Fisch mit einem zumeist zart rosa gefärbten Schuppenkleid, manchmal finden sich auch grüne Exemplare. Diese eher schlichte Färbung wird lediglich von einigen etwas dunkleren Längsstreifen durchzogen, die aber kaum ins Auge fallen. Selbst die Flossen sind allesamt durchsichtig und unauffällig - lediglich die Rücken- und Afterflosse sind gezahnt und tragen ein wenig der Körperfarbe. Während die Jungtiere noch eher eine lang gestreckte Körperform besitzen, wird der Küssende Gurami mit zunehmendem Alter immer hochrückiger, bis der Fisch schließlich schmal und hochrückig ist. Bei einer Länge von in der Natur bis zu 30 cm kann dieser Fisch bis zu 1 kg wiegen! Die Geschlechter lassen sich dabei optisch nicht unterscheiden - nur von oben betrachtet erscheinen weibliche Exemplare manchmal ein wenig breiter.

Das Auffälligste an dieser Art jedoch ist ihr Maul: Der spitz zulaufende Kopf endet in einem Paar auffällig wülstiger Lippen, die - und das ist absolut einzigartig unter den Labyrinthfischen - mit beweglichen kleinen Zähnchen besetzt sind. Diesen Lippen verdankt der Küssende Gurami auch seinen Namen - denn sie sind ein elementarer Teil seines Balzverhaltens, das für die große Beliebtheit dieses Fisches verantwortlich ist. Immer wieder kommt es vor, dass zwei Exemplare die Lippen vorschieben und aufeinander pressen. Was für das menschliche Auge wie ein Kuss aussieht, ist tatsächlich ein Rangkampf unter Männchen - diese schieben sich so lang, bis das unterlegene Männchen aufgibt und das Feld räumt. Verletzungen entstehen bei diesen Verhalten nicht, was die Tiere zu relativ einfachen Pfleglingen macht.

Haltung


Schon aufgrund seiner erheblichen Größe benötigt der Küssende Gurami reichlich Platz. Hinzu kommt, dass diese Fische in freier Wildbahn in größeren Gruppen leben, die sich am ehesten mit Schulen vergleichen lassen, und deshalb auch im Aquarium mindestens zu fünft gehalten werden müssen. Die Bepflanzung ist für diese Art eher zweitrangig - eine lockere Bepflanzung reicht völlig aus, wichtiger ist ausreichend Schwimmraum.

Da der Küssende Gurami weitgehend funktionsuntüchtige Kiemen hat, stützt er sich vor allem auf seine Fähigkeit, als Labyrinthfisch atmosphärische Luft zu atmen. Diese Fische schwimmen deshalb regelmäßig die Wasseroberfläche an, um Luft zu holen und zu atmen. Es ist enorm wichtig, das Aquarium dieser Art gut (idealerweise mit einer Glasplatte) abzudecken, damit Temperatur und Luftfeuchtigkeit möglichst hoch sind - denn andernfalls können sich die Guramis schnell an der kühlen Luft erkälten, was zu Kümmerwuchs oder gar zum Tod führen kann.

Obwohl ihre Größe anderes vermuten lässt, ist diese Art - unter anderem wegen ihrer Ernährung als Filtrierer - hervorragend für das Gesellschaftsbecken geeignet und kann mit vielen Arten zusammen gehalten werden. Besonders gut eigenen sich Schmerlen, Bärblinge und Barben, die auch in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet vorkommen.

Ernährung

Der Küssende Gurami ist ein Nahrungsspezialist, der sich in erster Linie von Plankton und ähnlicher Feinstnahrung ernährt. Diese filtert er mithilfe seiner weitgehend funktionslosen Kiemen aus dem Wasser, die stattdessen zu einem Filterwerkzeug umgebildet sind. Schon Insektenlarven sind zu groß, um von ihm gefressen zu werden. Für den Halter bedeutet das, dass der Küssende Gurami mit feinster Nahrung ernährt werden muss. Dazu bietet sich vor allem feines Flocken- oder Frostfutter an - es ist jedoch auch sehr wichtig, dieser Art ausreichend pflanzliche Nahrung anzubieten.

Zucht

Im Gegensatz zu den meisten anderen Labyrinthfischen betreibt der Küssende Gurami keinerlei Brutpflege; im Gegensatz handelt sich sogar um einen starken Laichräuber. Nach dem Paarungsakt, der gelegentlich auch in größeren Gruppen stattfindet, werden die extrem zahlreichen Eier einfach in das Wasser abgegeben, wo sie schnell an die Wasseroberfläche treiben und an Schwimmpflanzen hängen bleiben.

Nach wenigen Tagen schlüpfen dann die Jungfische, die völlig auf sich allein gestellt sind. In den ersten Tagen ernähren sie sich vom Eidotter und gehen danach dazu über, Feinstfutter, Detritus und Mikroorganismen aus dem Wasser zu filtern.

Besonderheiten

Gelegentlich können Küssende Guramis dabei beobachtet werden, wie sie Algenaufwuchs abzuweiden scheinen. Tatsächlich lutschen sie diese Algen jedoch ab, um Mikroorganismen zu sammeln. Zur Bekämpfung von Algenplagen sind sie daher völlig ungeeignet.

In ihrer Heimat werden Küssende Guramis auch als Speisefisch gehalten und gemästet.

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