Labyrinthfische
Erfahre mehr über Labyrinthfische und die verschiedenen Arten dieser Fische.
Faszinierende Tropenbewohner
Die Gattung der Labyrinthfische umfasst einige außerordentlich beliebte Aquarienfische - dazu gehört nicht nur der berühmte Kampffisch, sondern auch die verschiedenen Fadenfisch-Arten. Ob nun eine schlichte Wildform oder ein edler Zuchtfisch mit Schleierflossen gesucht wird: Diese Fischgruppe umfasst ein breites Repertoire sehr unterschiedlicher Arten. Viele davon begeistern mit einer außergewöhnlichen Farbenpracht - insbesondere die Männchen tragen oft ein prächtiges Schuppekleid. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: Ihre außergewöhnliche Anatomie.
Einzigartige Anpassung
Die Labyrinthfische sind in den Gewässern Afrikas und Asiens zuhause. Nicht selten finden sich dort sehr warme, sauerstoffarme Gewässer, oft nicht mehr als Tümpel oder kleine Flussarme. Die meisten Fische können in dieser lebensfeindlichen Umgebung nicht dauerhaft existieren - sie würden regelrecht ersticken. Die Labyrinthfische hingegen haben über die Jahrtausende hinweg eine ganz besondere Anpassung entwickelt: Das Labyrinthorgan. Dabei handelt es sich um ein Organ, das die Fische im Kopf hinter dem Ohrlabyrinth tragen und das entfernt den Kiemen ähnelt. Anders als die Kiemen kann das Labyrinthorgan allerdings auch atmosphärischen Sauerstoff, also Sauerstoff aus der Luft aufnehmen; Die Fische schwimmen dann an die Wasseroberfläche und "schlucken" Luft. Auf diese Weise kommen Labrinthfische auch in sehr sauerstoffarmen Gewässern hervorragend zurecht und können sogar Trockenzeiten unbeschadet überstehen. So konnten sich diese Fische eine eigene Lücke im Ökosystem erobern.
Besondere Ansprüche an die Haltung
Die Labyrinthfische sind hochspezialisierte Tiere - deshalb bringen viele dieser Fische auch besondere Ansprüche an ihre Haltung mit sich. Dennoch lassen sich einige Arten auch von Anfängern problemlos halten, wenn man einige grundsätzliche Bedürfnisse beachtet. Ein Beispiel dafür ist der Siamesische Kampffisch, der auch von Anfängern problemlos gehalten werden kann.
Viele Labyrinthfische schätzen ein nicht zu dunkles Aquarium mit einer Schwimmpflanzendecke - das gilt insbesondere für jene Arten, die Schaumnester unter der Wasseroberfläche bauen. Hinzu kommt, dass einige Arten ein derart ausgeprägtes Labyrinthorgan haben, dass sie ohne dessen Nutzung selbst in sauberem Wasser ersticken - und deshalb nicht in einer zu hohen Wassertiefe gehalten werden dürfen. Ansonsten sind die Ansprüche dieser Arten an ihr Aquarium eher verschieden und hängen stark von ihrem natürlichen Lebensraum ab.
Auch die Geselligkeit der Labyrinthfische ist teils sehr unterschiedlich. Während einige Arten durchaus im Gesellschaftsbecken gehalten werden können, fühlen sich andere nur mit ganz bestimmten Beifischen oder gar nur im Artenbecken wohl. Sehr viele Arten bevorzugen von Natur aus die Haltung im Harem, also mit deutlichem Weibchenüberschuss. Werden hingegen mehrere Männchen auf zu engem Raum gehalten, kann das zu heftigen Auseinandersetzungen bis hin zum Tod führen. Wird den Fischen ausreichend Platz geboten, lässt sich nicht selten ein faszinierendes Revierverhalten mit intensiven Drohgebärden beobachten.
Ernährung meistens unkompliziert
In Sachen Ernährung sind Labyrinthfische meist unkomplizierte Pfleglinge. Viele der Tiere sind absolut friedlich und ernähren sich von Mikroorganismen, Insekten und vergleichbarer Nahrung. Dabei schätzen sie in aller Regel Lebendfutter besonders, akzeptieren aber auch Frost- und Trockenfutter ohne größere Probleme. Einige Arten sind außerdem ausgemachte Allesfresser, die sich noch einfacher ernähren lassen. Generell sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere einen abwechslungsreichen Speiseplan haben.
Fortpflanzung bei Labyrinthfischen
Gerade die Fortpflanzung ist bei den meisten Labyrinthfischen ein faszinierendes Schauspiel. Fast alle dieser Fische betreiben intensive Brutpflege und bauen beeindruckende Nester. Dabei gibt es viele Arten, die Schaumnester bauen - diese werden oft an die Bepflanzung des Aquariums gesetzt, weshalb ein dichtes Pflanzendickicht wichtig für viele Arten ist. Gerade Schwimmpflanzendecken werden oft und gerne für den Nestbau benutzt. Auch nach der Eiablage kümmert sich insbesondere das Männchen intensiv um den Schutz und die Pflege des Geleges und die Aufzucht der Jungtiere.
Andere Arten sind typische Maulbrüter und übernehmen ebenfalls die Aufzucht und Führung der Jungtiere, sobald diese geschlüpft sind.
Vorsicht bei Importen
So interessant Labyrinthfische auch sind: Bei ihrer Beschaffung sollte der Aquarianer Vorsicht walten lassen. Gerade Wildformen sind nicht selten aus der freien Wildbahn gefangen, wo sie unter ganz spezifischen Wasserbedingungen leben. Werden solche Fische in ein Aquarium gesetzt, kann es schnell zu Verlusten kommen. Ähnliches gilt für extreme Zuchtformen - ein Problem, das vor allem bei den Kampffischen wegen ihrer vielen Zuchtformen häufig auftritt. Diese Fische stammen oft aus Massenzuchten aus Asien, wo sie unter Einsatz von Medikamenten großgezogen werden, um Verluste zu vermeiden. Leider reagieren solche Fische im heimischen Aquarium schnell und heftig auf Keime. Idealerweise sollten die sensiblen Labyrinthfische deshalb von lokalen Züchtern oder anderen Aquarianern gekauft werden.