Friedlicher Kampffisch

  • Deutscher Name: Friedlicher Kampffisch, Kleiner Kampffisch
  • Lateinischer Name: Betta imbellis
  • Kategorie: Labyrinthfische
  • Größe: 5 cm
  • Lebenserwartung: ca. 3,5 Jahre
  • Herkunft: Asien
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 60 Liter
  • Wassertemperatur: 26-29°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: Wasserwerte: pH 6-7, GH 2-10
  • Geselligkeit: Einzeln oder paarweise

Eigenschaften

Unter den Kampffischen zählt der Friedliche Kampffisch, wie es schon sein Name vermuten lässt, zu den umgänglichsten Arten. Zwar zeigen sich auch bei dieser Art Rivalitäten, doch in aller Regel beschränken sich diese Auseinandersetzungen unter Männchen auf intensive Drohgebärden. Damit unterscheidet er sich von seinem bekannteren Vettern, dem Siamesischen Kampffisch, der sich auch bis zum Tode bekämpft. Gerade für jene Aquarianer, die zu viel Respekt vor diesem Verhalten haben, ist der Friedliche Kampffisch deshalb eine gute Alternative.

Die Wildform dieser Art ist eher schlicht gefärbt: Das Schuppenkleid ist eher schlicht-gräulich, manchmal auch grünlich gefärbt. Lediglich die Kiemendeckel sind rot, blau oder grün gefärbt. An den Seiten ziehen sich zwei dunkle Längsstreifen entlang, die durch einen dunklen Fleck am Schwanzansatz ergänzt werden. Diese schlichte Optik verändert sich allerdings völlig, wenn die Fische in die Balz kommen: Dann zeigt insbesondere das Männchen eine auffällige Prachtfärbung, die in aller Regel ein intensives und metallisch erscheinendes Blau bringt. Dazu kommt eine Rotfärbung von Teilen der After-, Brust- und Rückenflosse. Auch das Weibchen entwickelt eine Prachtfärbung, die sich aber auf eine zarte Rot- oder Blaufärbung der Flossen (mit Ausnahme der Rückenflossen) beschränkt. In der Aquarienhaltung haben sich allerdings genau wie beim Betta Imbellis, dutzende von Farbzüchtungen entwickelt, die oft das ganze Jahr lang kräftig gefärbt sind.

Haltung

In der Natur lebt der Friedliche Kampffisch in Ostthailand, Malaysia und Indonesien, wo er vor allem in sumpfigen Gebieten lebt. Dieses Habitat zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es sich dabei um sehr warme und sauerstoffarme Gewässer handelt, die dabei aber oft dicht bewachsen sind. Dass er dort überleben kann, verdankt der Friedliche Kampffisch seinem Labyrinthorgan - dieses ermöglicht ihm, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen.

Auch im Aquarium schätzt dieser eher scheue Fisch eine dichte, vorzugsweise feinfiedrige Bepflanzung; je verkrauteter das Becken ist, umso wohler und sicherer fühlt sich der Fisch. Schwimmraum ist dabei für diese ruhigen Fische eher zweitrangig, weshalb sie sich trotz ihrer Größe von 5 cm auch in kleineren Becken ab 60 Litern halten lassen. Besonders schätzen die Fische eine Schwimmpflanzendecke, die das Licht dimmt und seinen natürlichen Lebensraum nachahmt. Aufgrund seiner Fähigkeit, Luftsauerstoff zu atmen, muss allerdings dringend auf eine gute Abdeckung des Aquariums geachtet werden - idealerweise aus Glas. Atmet der Fisch nämlich zu trockene oder kühle Luft ein, kann das zu einer echten Erkältung führen - und die lässt sich nur schwer behandeln und kann tödlich enden.

Aufgrund seiner friedlichen Art kann der Friedliche Kampffisch durchaus zu mehreren gehalten werden. Gerade eine paarweise Haltung wird hier oft praktiziert, auch wenn es sich eigentlich um einen einzelgängerischen Fisch handelt. Mehrere Männchen sollten aber erst in größeren Becken ab 80 Litern gehalten werden, um Stress für die Tiere zu vermeiden. Die Vergesellschaftungen mit anderen Fischen ist normalerweise unproblematisch, solange sie nicht zu nervös sind oder an den empfindlichen Flossen der Kampffische knabbern. Gerade Bärblinge und Schmerlen (wie das Dornauge) bieten sich hier an.

Ernährung

Der Friedliche Kampffisch ist recht unkompliziert zu ernähren. Vor allem Lebendfutter (Mückenlarven, Cyclops) und Frostfutter gerne akzeptiert, doch auch Futterflocken werden meistens anstandslos gefressen.

Zucht

Der Friedliche Kampffisch ist ein typischer Schaumnestbauer. Die Balzzeit ist einfach an der Prachtfärbung beider Geschlechter zu erkennen. Durch das Bauen eines Schaumnestes an der Wasseroberfläche signalisiert das Männchen dann dem Weibchen seine Paarungsbereitschaft.

Bevor es zum eigentlichen Paarungsakt kommt, führen beide Fische einige Scheinpaarungen aus, bis die Koordination der Eierbefruchtung funktioniert. Erst dann wird der Laich tatsächlich direkt unter dem Nest abgegeben, indem das Männchen das Weibchen dort umschlingt. Nach der Befruchtung sinken die Eier zu Boden und werden anschließend vom Männchen in das Nest gelegt. Von nun an ist das Weibchen nicht mehr an der Brutpflege beteiligt - das Männchen bewacht und pflegt das Gelege bis zum Freischwimmen der Jungfische nach etwa vier Tagen vollständig allein.

Besonderheiten

Trotz seines friedliche Verhaltens wird der Friedliche Kampffisch eher selten gehalten. Dies liegt vor allem an seiner geringeren Farbenvielfalt und dem etwas scheueren Verhalten. Allerdings ist der Friedliche Kampffisch aus genau diesem Grund auch oft deutlich robuster als sein siamesischer Verwandter.

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