Gelber Zwergbuntbarsch

  • Deutscher Name: Gelber / Borellis / Reizigs Zwergbuntbarsch
  • Lateinischer Name: Apistogramma borellii (veraltet:Apistogramma reitzigi)
  • Kategorie: Buntbarsche
  • Größe: 4-6 cm
  • Lebenserwartung: 3,5 bis 4 Jahre
  • Herkunft: Südamerika
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 60 l
  • Wassertemperatur: 23-27°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 5,5-7,5, GH 5-19°
  • Geselligkeit: paarweise oder im Harem

Eigenschaften

Dank seiner geringen Größe, seiner schönen Färbung und seines für einen Buntbarsch sehr friedlichen Verhaltens gehört der gelbe Zwergbuntbarsch zu den beliebtesten Buntbarschen in der Aquarienhaltung. Sein Körper ist typisch cichlidenförmig gestreckt und seitlich abgeflacht, dabei aber nicht so lang gestreckt wie bei vielen anderen Arten der Apistogramma-Gattung. Dafür ist die seitliche Abflachung stärker ausgeprägt. Das Schuppenkleid besitzt eine gelbliche Farbe, die bei Männchen etwas ins ocker übergeht. Manchmal weisen die Tiere einen blauvioletten Schimmer auf. Unter den Augen und auf dem Kiemendeckel befinden sich auffällige Punkte und Striche, die türkis-grünlich irisierend leuchten. Die Geschlechter sind, wie bei den meisten Buntbarschen, leicht zu unterscheiden: Die Männchen sind mit bis zu 6 cm deutlich größer als die Weibchen, die lediglich 3-4 cm Körperlänge erreichen. Darüber hinaus sind die Männchen etwas kräftiger gefärbt und besitzen eine längere After- und Rückenflosse.

Haltung

In der Natur bewohnt der gelbe Zwergbuntbarsch den Mato Grosso und das La Plata-Gebiet im Zentrum Südamerikas – von Südbrasilien bis Nordargentinien. Dort bewohnt der Fisch klare, stehende oder langsam fließend Gewässer, wo er sich vor allem in den Ufergebieten aufhält. Hier findet er dichte Populationen von Wasserpflanzen und viel Falllaub, in das er sich gerne zurückzieht. Das Wasser in diesen Gebieten ist ausgesprochen weich und durch das zerfallende Laub leicht sauer. Schadstoffbelastungen sind kaum bis gar nicht vorhanden. Aus dieser Basis resultieren für die Haltung im Aquarium hohe Ansprüche an das Becken: Eine reichliche Bepflanzung ist sehr wichtig für das Wohlbefinden der Tiere. Da es sich um Höhlenbrüter handelt müssen auch stets ausreichend Höhlen für alle Tiere vorhanden sein. Aufgrund seines speziellen Biotops stellt der gelbe Zwergbuntbarsch hohe Ansprüche an die Wasserqualität und -hygiene: Unsauberes Wasser, ungeeignete Wasserwerte oder Schwankungen verträgt er nur schlecht. Eine Filterung über Torf oder das Einbringen von abgekochtem Buchenlaub hilft, die Wasserwerte zu stabilisieren und das Wasser leicht anzusäuern. Da die Tiere gerne im Bodengrund wühlen, schätzen sie einen feinkörnigen Bodengrund.

Der gelbe Zwergbuntbarsch lebt revierbildend im Harem. Hierbei besetzt das Männchen ein großes Revier, in dem die einzelnen Weibchen Unterreviere bilden. In kleinen Becken sollten die Fische paarweise oder ein Männchen mit zwei Weibchen gehalten werden, in größeren Becken können auch mehr Exemplare gehalten werden. Bei zu wenig Platz kommt es zu Aggressionen unter den einzelnen Fischen. Die Vergesellschaftung mit ruhigen anderen Fischen ist dennoch möglich, sofern diese sich eher an der Wasseroberfläche aufhalten. Gut geeignet sind kleine Salmler oder Panzerwelse – diese kommen auch in dem natürlichen Habitat des gelben Zwergbuntbarschs vor. Bei Welsen sollten allerdings nicht zu viele Exemplare gehalten werden, da sie sich in demselben Beckenbereich aufhalten wie die Zwergbuntbarsche.

Ernährung

Der gelbe Zwergbuntbarsch akzeptiert nahezu jede Nahrung: Lebendfutter wie Mückenlarven und Tubifex werden ebenso angenommen wie Frostfutter und Flockenfutter. Um wirklich farbenprächtige Tiere zu erhalten, sollte allerdings vor allem Lebendfutter gereicht und auf viel Abwechslung im Speiseplan geachtet werden. Dies erhöht auch die Widerstandskraft der Fische.

Wie bei vielen Apistogramma-Arten, ist auch der gelbe Zwergbuntbarsch ein gieriger Fresser, der keine Grenzen bei der Nahrungsaufnahme kennt. Daher sollten diese Tiere nur sparsam gefüttert werden - Überfütterung und deren Folgen sind nämlich die häufigste Todesursache bei dieser Art.

Zucht

Der Beginn der Balzzeit ist beim gelben Zwergbuntbarsch leicht zu erkennen: Die Weibchen nehmen in dieser Zeit und während der Brut einen leuchtenden Gelbton an. Nach der Eiablage werden die Eier von Männchen befruchtet. Da es sich bei dieser Art um Versteckt- und Höhlenbrüter handelt, werden die 50-70 Eier an die Decke der Laichhöhle gesetzt, selten auch versteckt auf den Bodengrund. Das Weibchen übernimmt nun die Brutpflege, während das Männchen die Reviergrenzen verteidigt und andere Fische fernhält. Das Weibchen verteidigt seine Reviergrenzen in dieser Zeit besonders heftig vor den anderen Weibchen des Harems. Nach zwei bis vier Tagen schlüpfen schließlich die Larven, die von dem Weibchen versteckt und verteidigt werden. Erst wenn der Dottersack aufgebraucht ist - nach etwa einer Woche - schwimmen die Jungtiere frei und können nun mit Artemia-Nauplien ernährt werden. Das Weibchen führt sie bei der Futtersuche und bewacht sie weiterhin.

Besonderheiten

Ein besonderes Phänomen, das beim gelben Zwergbuntbarsch auftritt, ist das Vorkommen so genannter Pseudoweibchen. Hierbei handelt es sich um männliche Exemplare niederen Ranges, die allerdings die Färbung der Weibchen annehmen. Die Tarnung ermöglicht ihnen, das ranghohe Männchen zu täuschen und so seinen Aggressionen zu entgehen.

Der gelbe Zwergbuntbarsch reagiert äußerst empfindlich auf Medikamente, weil er aus einer schadstofffreien Umgebung stammt. Bei der Gabe von Medikamenten sollte daher mit Vorsicht vorgegangen werden. Wöchentliche Teilwasserwechsel sind eine wirksame Vorbeugung.

Neben der gelben gibt es auch eine blaue Zuchtform, die sich in der Aquaristik großer Beliebtheit erfreut.

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