Eisblauer Maulbrüter

  • Deutscher Name: Eisblauer Maulbrüter
  • Lateinischer Name: Pseudotropheus socolofi
  • Kategorie: Buntbarsche
  • Größe: bis 12 cm
  • Herkunft: Afrika
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 300 l
  • Wassertemperatur: 24-26° C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 7,5-8,5, GH 5-19°
  • Geselligkeit: Gruppe mit Weibchenüberschuss

Eigenschaften

Vor allem wegen seines faszinierenden Brutverhaltens und seiner herrlichen Färbung gehört der Eisblaue Maulbrüter zu den beliebtesten Buntbarschen in der Aquaristik. Er gehört zu der Buntbarschgattung Mbuna, die nur im afrikanischen Malawisee vorkommt und üblicherweise küstennah lebt. Viele dieser Arten sind wegen ihrer Farbenpracht auch in der Aquaristik sehr beliebt. Der Körper des Eisblauen Maulbrüters ist lang gezogen und seitlich abgeflacht. Während Jungfische noch recht schlank sind, werden die adulten Tiere zunehmend hochrückig. Beide Geschlechter tragen einheitlich die namensgebende Färbung, ein teils kräftiges hellblau. Weibchen, Jungfische und nicht dominante Männchen weisen zudem an den Körperseiten acht oder neun dunkle Querbinden, die allerdings nicht immer deutlich zu erkennen sind. Bei dominanten Männchen ist diese Zeichnung hingegen nicht erkennbar. Der Eisblaue Maulbrüter besitzt außerdem an den breiten Säumen der Rücken-, Bauch- und Afterflosse blauschwarze Streifen - ebenso wie an den Membranen zwischen den einzelnen Strahlen der Schwanzflosse. An der Afterflosse finden drei bis vier schwarz umrandete safrangelbe Eiflecken. Die Geschlechtsunterscheidung ist weniger einfach als bei anderen Buntbarscharten, aber nicht völlig unmöglich. So sind die Eiflecke bei geschlechtsreifen Männchen etwas größer und die Bauchflossen sind länger ausgezogen. Der Bauch der Weibchen dagegen ist leicht gewölbt.

Haltung

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Eisblauen Maulbrüters ist streng endemisch auf den ostafrikanischen Malawisee begrenzt, genauer an dessen mosambikanischer Küste. Dort leben die Tiere gewöhnlich in einer Tiefe von vier bis zehn Metern über sandig-felsigem Untergrund. Hier finden die Fische natürliche Höhlen und Schutz vor anderen Fischen und Räubern. Rein sandige Gebiete ohne Schutzmöglichkeiten werden von den Tieren nicht besiedelt und stellen nahezu unpassierbare Barrieren dar - ein Grund, warum es zu der engen Lebensraumbegrenzung und dem enormen Artenreichtum dieses Sees kam. Durch die vielen Salze und Steine ist das Wasser im Malawisee außerdem hart und leicht alkalisch.

Seinem endemischen Vorkommen entsprechend ist der Eisblaue Maulbrüter eine hochspezialisierte Art, die hohe Anforderungen an ihr Becken stellt. Wie die meisten Buntbarsche seines Habitats ist auch der Eisblaue Maulbrüter kein paarbildender Fisch - stattdessen lebt er in größeren Gruppen. Im Aquarium sollten ein bis zwei Männchen mit mehreren Weibchen gehalten werden, um die natürliche Haremslebensweise nachzuahmen. Hieraus resultiert ein nicht unerheblicher Platzbedarf der Tiere, die sich unter einer Kantenlänge von 120 cm nicht artgerecht halten lassen. Pflanzen sind für die Haltung dieser Art nicht wichtig, wohl aber heller Sand und Felsaufbauten. Vor allem letztere sind enorm wichtig, denn sie bilden nicht nur schützende Höhlen, sondern werden auch zur Bildung von Reviergrenzen genutzt. Allerdings ist bei der Einrichtung der Felsen Vorsicht geboten, denn wie viele andere Barscharten gräbt auch der Eisblaue Maulbrüter gerne im Bodengrund. Es ist daher sehr wichtig, die Steinaufbauten gut zu befestigen - sonst kann es vorkommen, dass einzelne Exemplare Aufbauten zum Einsturz bringen und so zu Tode kommen. Die Einhaltung geeigneter Wasserwerte ist enorm wichtig und eine Strömungspumpe hilfreich, um den relativ großen Sauerstoffbedarf der Tiere zu decken. Dieser steigt übrigens, wenn die Fische im oberen Temperaturbereich ihrer Toleranzgrenze leben - dafür sind sie dann allerdings auch deutlich lebhafter.

Da sich der Fisch innerhalb seiner eigenen Art aggressiv verhält, sollte er mit anderen nicht zu großen Felsenbuntbarschen zusammen gehalten werden. Alternativ eignet sich eine größere Gruppe ab zehn Tieren, um den Druck auf einzelne Tiere zu reduzieren.

Ernährung

Der Eisblaue Maulbrüter ist ein ausgesprochener Nahrungsspezialist, der in der Natur tierischen und pflanzlichen Aufwuchs von Felsen aufnimmt. Im Aquarium benötigt er eine ballaststoffreiche Ernährung, die beispielsweise durch spirulinahaltiges Granulat, Flockenfutter oder auch Frostfuttersorten wie Mückenlarven und Kleinkrebsen erreicht wird. Abwechslungsreiches Füttern ist sehr empfehlenswert.

Zucht

Wie bereits der Name verrät, handelt es sich bei dieser Art um einen Maulbrüter. Das Weibchen legt 20 bis 50 Eier ab, die direkt vom Weibchen ins Maul genommen werden. Während der Paarung werden sie vom Männchen mehrmals befruchtet und anschließend vom Weibchen im Maul ausgebrütet. Das Männchen ist fortan nicht mehr an der Brutpflege beteiligt - auch sonst gibt es außerhalb der Paarungszeit keine besondere Bindung zwischen Männchen und Weibchen.

Nach rund 21 Tagen werden die Jungfische schließlich vom Weibchen ins Wasser entlassen und werden von ihm noch einige Tage bewacht. Diese Brutpflege endet allerdings schnell und die Jungfische sind fortan auf sich allein gestellt. Sie sind zu diesem Zeitpunkt bereits voll entwickelt - auch die Färbung der Alttiere ist schon vorhanden. Die Jungtiere ziehen sich nun in Nischen zurück und besetzen dort winzige Reviere, die sie schon jetzt mit dem typischen Verhalten ihrer Art gegen gleich große Fische verteidigen. Sie können nun ohne Probleme mit kleiner Nahrung wie zerriebenem Trockenfutter oder kleinen Krebsen ernährt werden.

Besonderheiten

Manchmal wird der Eisblaue Maulbrüter auch unter der Bezeichnung "Pseudotropheus pindani" angeboten. Dies ist jedoch ein reiner Fantasiename und besitzt keinerlei wissenschaftliche Basis.

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