Buntbarsche

Beliebte Buntbarsche im Bereich der Aquaristik

Die Buntbarsche oder auch Cichliden gehören zur großen Gruppe der Barschverwandten, die wiederum die drittartenreichsten Fische überhaupt sind - nur die Karpfenfische und Grundeln können mit noch mehr Arten aufwarten. In der Aquaristik erfreuen sie sich schon seit Jahrzehnten wegen ihres interessanten Brutverhaltens und ihrer oft beeindruckenden Farbenpracht einer bleibenden Beliebtheit. Viele Aquarianer spezialisieren sich sogar ausschließlich auf die Haltung von Buntbarschen. Zu ihnen gehören so bekannte Arten wie der Skalar, der Diskusfisch oder auch die Maulbrüter.

Die zwei großen Gruppen der Buntbarsche

Insgesamt lassen sich die Buntbarsche anhand ihres riesigen Verbreitungsgebietes in zwei große Gruppen unterteilen: Die afrikanischen und die südamerikanischen Buntbarsche. Zudem gibt es einige wenige Arten in Asien, die jedoch eine untergeordnete Rolle spielen. Entsprechend ihrem großen Verbreitungsgebiet sind die Buntbarsche bezüglich ihres Körperbaus eine recht variable Gruppe. Ihre Körperlänge reicht von 3 bis 80 cm, wobei allerdings in der Aquaristik vor allem die kleineren Arten gehalten werden. Üblicherweise ist der Körper eines Buntbarschs wie ein lang gestrecktes Oval geformt und seitlich abgeflacht. Es gibt jedoch auch Arten, die sich als Anpassung an ihren Lebensraum völlig anders entwickelt haben, wie zum Beispiel den scheibenförmigen Diskusfisch. Auch die Ernährung spielt eine Rolle, die sich vor allem bei der Form und Position des Mauls zeigt - denn von Planktonfressern bis zu Raubfischen ist beinahe alles vertreten. Eines haben jedoch alle Buntbarsche gemeinsam: Sie besitzen auf jeder Kopfseite nur ein Nasenloch, was sie von nahezu allen anderen Fischen unterscheidet. Außerdem besitzen sie nur eine einzige Rückenflosse, die sich in einen hart- und einen weichstrahligen Bereich unterteilt: 7 bis 25 harte Stacheln und 5 bis 30 weiche. Die Afterflosse trägt meistens 2 Flossenstacheln und zwischen 4 und 15 Weichstacheln. Die Seitenlinie ist bei allen Buntbarschen charakteristisch unterbrochen: Während der vordere Teil auf der oberen Körperhälfte verläuft, parallel zur Rückenkrümmung, befindet sich der hintere auf der Körpermitte und reicht bis zum Schwanzwurzelstiel.

Ausgeprägtes Sozialverhalten

Der besondere, aber nicht völlig unproblematische Reiz der Buntbarsche ist aber ihr sehr ausgeprägtes Sozialverhalten: So sind insbesondere die Männchen äußerst territorial und verteidigen ihr Gebiet vehement gegen andere Fische, besonders aber gegen männliche Artgenossen. Treffen zwei Männchen aufeinander, so steigt bei ihnen der Sexualhormonspiegel rasant an - sogar bei Fischen, die bloß kämpfenden Artgenossen zuschauen. Dies ist ausgesprochen interessant zu beobachten, macht die Haltung im Gesellschaftsbecken aber schwierig; viele kleinere Fische werden von den ruppigen Buntbarschen schnell unterdrückt und verkümmern. Daher empfiehlt sich für die meisten Buntbarsche die Haltung im Artenbecken.

Substratlaicher oder Maulbrüter

In der Paarungszeit verschärft sich das Revierverhalten noch weiter, denn diese Fische legen ein intensives Brutpflegeverhalten an den Tag. Buntbarsche sind entweder Substratlaicher oder Maulbrüter, in beiden Fällen pflegen die Elterntiere allerdings nicht nur die Eier, sondern auch die Jungfische und beschützen diese äußerst aggressiv vor anderen Fischen. Dabei sind häufig beide Elterntiere und manchmal sogar ältere Geschwistertiere an der Brutpflege beteiligt. Bei einigen Arten pflegt etwa das Weibchen die Brut, während das Männchen die Reviergrenzen schützt - eine Arbeitsteilung, die so bei Fischen eher selten vorkommt. Trotz ihres interessanten Verhaltens sollten diese Fische jedoch nie unüberlegt angeschafft werden, denn viele Buntbarsche sind sehr speziell in ihren Ansprüchen an das Becken. Die meisten in der Aquaristik verbreiteten Arten leben in freier Wildbahn nämlich in nur sehr kleinen, endemischen Verbreitungsgebieten und sind deshalb hochspezialisiert. Bei falscher Haltung verkümmern die Tiere. Zudem fressen viele Buntbarscharten Aquarienpflanzen an, so dass in einem Barschbecken nur wenige, sehr robuste Pflanzenarten lange Bestand haben.