Agassiz’ Zwergbuntbarsch

  • Deutscher Name: Agassiz' Zwergbuntbarsch, Buntschwanz-Zwergbuntbarsch, Rotschwanzagasizii
  • Lateinischer Name: Apistogramma agassizii
  • Kategorie: Buntbarsche
  • Größe: 5-9 cm
  • Lebenserwartung: bis 4 Jahre
  • Herkunft: Südamerika
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 150 l
  • Wassertemperatur: 24-28°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6-7, GH 2-15°
  • Geselligkeit: paarweise oder im Harem

Eigenschaften

Agassiz' Zwergbuntbarsch gehört zu den Buntbarscharten, die sich am besten im Gesellschaftsbecken halten lassen. Wie alle Zwergbuntbarsche ist er allerdings relativ anspruchsvoll in der Haltung, so dass er für Anfänger weniger geeignet ist. Artgerecht gehalten besticht er jedoch mit einer angenehmen Farbgebung und einem faszinierenden Brutverhalten bei verhältnismäßig friedlichem Verhalten. Der Körper dieser Fische ist länglich geformt, seitlich abgeflacht und besitzt eine lange Rückenflosse. Die Schwanzflosse fächert zunächst auf, verjüngt sich dann jedoch wieder in lanzettähnlicher Form. Die Färbung des Agassiz' Zwergbuntbarschs ist wegen ihres großen Verbreitungsgebietes von Natur aus sehr variabel – die wichtigsten Wildfarbtypen sind die blauweißen, die gelblichen und die roten Agassiz' Zwergbuntbarsche. All diese verschiedenen Farbvarianten haben jedoch allesamt einen dunklen Streifen, der sich an der Körperseite entlangzieht, und an dem oberen Rand der Rückenflosse eine Reihe bläulich schimmernder Punkte.
Die Geschlechter lassen sich bei Agassiz' Zwergbuntbarsch sehr einfach unterscheiden. So bleiben die Weibchen dieser Art klein und erreichen selten mehr als 5 cm Körperlänge. Sie besitzen in der Regel eine gelblich-braune und eher unauffällige Farbe. Die Männchen dagegen können 9 cm lang werden, in Ausnahmefällen sogar mehr, und entwickeln die oben beschriebene Prachtfärbung. Außerdem sind ihre Flossen wesentlich länger und spitzer ausgezogen als die der Weibchen.

Haltung

In der Natur lebt Agassiz' Zwergbuntbarsch in einem sehr großen Verbreitungsgebiet: In nahezu jedem langsam fließenden Gewässer des Regenwaldes rund um den Amazonas sind Exemplare zu finden. Seine Heimat erstreckt sich von Peru bis Brasilien. Dort findet der Fisch in den Uferzonen einen dichten Pflanzenbewuchs und reichliche Mengen von Falllaub am Bodengrund, in dem er sich hauptsächlich aufhält und nach Nahrung sucht. Das Falllaub sorgt außerdem dafür, dass das Wasser dieser Flüsse dunkel, weich und leicht sauer wird.

Im Aquarium benötigt der Fisch für eine stabile Gesundheit ähnliche Verhältnisse. Agassiz' Zwergbuntbarsch liebt reichlich bepflanzte Aquarien, in die idealerweise Laub und Erlenzapfen eingebracht wurden. Diese dunkeln das Wasser leicht ab und säuern es etwas an. Verstecke und Höhlen tragen ebenfalls erheblich zum Wohlbefinden der Tiere bei. Die Haltung dieser Art sollte entweder im Paar oder, besser, im Harem erfolgen. Dabei muss beachtet werden, dass jeder einzelne Fisch ein Revier für sich beansprucht – die Männchen ein für ihre Größe recht umfangreiches, die Weibchen ein kleineres. Dabei sollte für jedes Weibchen mindestens eine Höhle bereitstehen, denn diese Fische sind Höhlenbrüter und die Weibchen halten sich viel in ihren Verstecken auf. Das Becken sollte daher unbedingt genügend Raum und Verstecke bieten um Aggressionen der Barsche untereinander zu vermeiden. Für ein Paar sind 80 cm Kantenlänge das absolute Minimum, idealerweise sollte das Becken aber mindestens 120 cm für die Haremshaltung aufweisen. Da die Tiere aus schadstofffreien Gewässern mit wenigen Wasserschwankungen stammen, ist eine gute Wasserhygiene extrem wichtig für die Gesundheit dieser Fische.

Durch ihr für Buntbarsche sehr friedliches Verhalten können Agassiz' Zwergbuntbarsche mit ruhigen Fischen gut vergesellschaftet werden, vor allem mit solchen, die sich viel an der Wasseroberfläche aufhalten. Besonders empfehlenswert sind Salmler und kleinere Labyrinthfische. Von anderen Zwergbuntbarschen ist wegen des territorialen Verhaltens abzuraten.

Ernährung

Agassiz' Zwergbuntbarsch ist ein anspruchsloser und gieriger Fresser. Die Tiere nehmen nahezu jedes Futter an, das klein genug für sie ist: Lebendfutter wird dabei besonders gerne angenommen, vor allem Kleinkrebse, Tubifex und Mückenlarven. Doch auch Frost- und Flockenfutter werden gerne angenommen. Es ist wichtig, die Tiere abwechslungsreich zu ernähren und so ihre Abwehrkräfte zu stärken.

Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass die Fische niemals zu reichlich gefüttert werden - denn in ihrem natürlichen Habitat, das sehr nährstoffarm ist, müssen die Tiere auf jede Nahrungsquelle zurückgreifen. Dieses Verhalten behalten sie auch im Aquarium bei und neigen deshalb dazu, sich zu überfressen. Tatsächlich gehören Überfütterung und deren folgen zu den häufigsten Todesursachen bei Agassiz' Zwergbuntbarschen in der Aquarienhaltung!

Zucht

Soll Agassiz' Zwergbuntbarschs gezüchtet werden,so helfen regelmäßige Frischwasserwechsel. Sie regen die Fortpflanzungsfreude der Tiere an. Die Weibchen legen dann ihre Gelege, die etwa hundert Eier umfassen, an den Dächern ihrer Bruthöhle ab. Es folgt eine Phase intensiver Brutpflege: Die Weibchen kümmern sich um die Pflege der Eier, während das Männchen die Reviergrenzen verteidigt und eventuelle Fressfeinde fernhält. Nach dem Schlüpfen, etwa vier Tage nach der Eiblage, werden die Jungtiere in eine Mulde im Boden gebracht und werden, sobald der Dottersack aufgebraucht ist, von der Mutter geführt. Ab diesem Zeitpunkt können sie mit Artemia-Nauplien ernährt werden.

Besonderheiten

Die natürliche Farbvariabilität des Agassiz' Zwergbuntbarschs wurde in der Aquaristik genutzt, um eine Vielzahl verschiedener Farbformen herauszuzüchten – die beliebteste davon ist die rotflossige, die auf dem roten Wildtypen basiert.

Die Art ist leider nicht nur gegen ungeeignete Wasserwerte, sondern auch gegen Medikamente äußerst empfindlich. Bei Erkrankungen im Becken muss daher sehr vorsichtig vorgegangen werden um Verlusten vorzubeugen!

Kommentare (1)

  • M.B.

    M.B.

    30 Januar 2015 um 09:25 |
    Leider ist das Bild neben deinem Bericht ,falsch.
    Es zeigt einen Apistogramma cacatuoides, bitte änderen.

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