Sulawesi-Fächergarnele

  • Deutscher Name: Sulawesi-Fächergarnele, Zwergfächergarnele, Mini-Fächergarnele
  • Lateinischer Name: Atyoida pilipes
  • Kategorie: Garnelen
  • Größe: 5-6 cm
  • Herkunft: Südostasien
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 80 l
  • Wassertemperatur: 18-28°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6-8, GH 5-20°
  • Geselligkeit: Gruppe ab 5 Tiere

Eigenschaften

Diese kleine Fächergarnele lässt sich leicht an ihrer typischen Färbung erkennen: Auf einem hellen, leicht transparenten Grund befindet sich eine dunkel gesprenkelte Zeichnung, die bei jedem Tier individuell verschieden ist. Die Grundfärbung kann dabei von bräunlichen oder rote bis hin zu grünlichen Farbtönen reichen. Der Rücken ist dunkler gefärbt und zeigt Ansätze eines Rückenstrichs. Wie alle Fächergarnelen, besitzt auch die Sulawesi-Fächergarnele eine besondere Ausbildung der Beine: Anstelle der üblichen Scheren besitzen die beiden vorderen Beinpaare dieser Art jeweils einen Borstenfächer. Dieser dient den Tieren dazu, die Nahrung aus dem Wasser zu filtrieren und zum Maul zu führen. Das vorderste Schreitbeinpaar ist besonders kräftig ausgebildet, damit sich die Garnele auch bei starker Strömung am Untergrund festhalten kann. So ist der Körperbau der Sulawesi-Fächergarnele voll und ganz auf das Leben in Lebensräumen mit starker Strömung ausgerichtet. Die Geschlechter lassen sich bei dieser Art optisch kaum unterscheiden.

Haltung

In der Natur bewohnt die Sulawesi-Fächergarnele ein Verbreitungsgebiet, das sich von Indonesien über Neu-Guinea bis in den pazifischen Raum hinein erstreckt. Die Garnele lebt dort in kleinen Flüssen und sauerstoffreichen Bächen, die eine starke Strömung aufweisen. An diesen Lebensraum hat sich die Art voll und ganz angepasst und sich zu eine passiven Filtrierer entwickelt, der sich von im Wasser schwimmenden Partikeln ernährt. Da das Wasser ihrer Heimatgewässer äußerst nährstoffarm ist, muss die Garnele dazu Gebiete mit viel Strömung aufsuchen, wo es reichlich Wasser zum filtrieren gibt - beispielsweise Erhöhungen oder Stromschnellen. Dabei krallt sie sich mit ihren starken Schreitbeinen fest, um nicht fortgespült zu werden.

Auch im Aquarium benötigt die Sulawesi-Fächergarnele ähnliche Verhältnisse. Eine starke Strömung ist für diesen Spezialisten unerlässlich. Am besten lässt sich dies mit einer Strömungspumpe und einer guten Filterung erreichen, welche auch eine gute Sauerstoffversorgung des Wassers gewährleisten. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass Filter und Pumpe abgesichert werden - etwa durch feine Körbe oder Filtermatten, die vor den Einsaugöffnungen angebracht werden. So kann verhindert werden, dass die Garnelen in den Filter geraten. Die Temperatur sollte nicht unter 18 Grad fallen, weshalb die Tiere in geheizten Räumen auch ohne Heizung gehalten werden können. Eine reichliche Bepflanzung mit einer festen Struktur ist für eine artgerechte Haltung unbedingt nötig - einerseits, damit sie der Strömung widerstehen, andererseits, damit die Garnelen Halt auf ihnen finden. Es sollten geschützte Verstecke und erhöhte Stellen für die Garnelen errichtet werden, damit sie sich in die Strömung begeben können. Ideal geeignet sind hierfür Steinaufbauten, von denen die Tiere auch gut Algen abweiden können.

Die Vergesellschaftung der Sulawesi-Fächergarnele mit Fischen ist durchaus möglich - allerdings nur, wenn es sich dabei um ruhige Arten handelt. Die Garnelen reagieren sehr empfindlich auf Störungen bei ihrem Filtrierungsverhalten und können dann sehr scheu werden. Die Fische dürfen daher keinesfalls zum Zupfen neigen. Mit anderen Zwerggarnelen gestaltet sich das Zusammenleben normalerweise problemlos.

Ernährung

Obwohl es sich um einen Nahrungsspezialisten handelt, ist die Sulawesi-Fächergarnele einfach zu ernähren. Es reicht, Staubfutter oder feines Flockenfutter in die Strömung zu geben, so dass die Garnelen es aus dieser herausfiltern können. Auch Futtertabletten werden gerne akzeptiert. Darüber hinaus weiden die Tiere auch gerne Algenaufwuchs ab.

Zucht

Obwohl die Haltung der Sulawesi-Fächergarnele relativ einfach ist, ist die Zucht im Aquarium sehr schwierig und gelingt nur äußerst selten. Der Grund ist die marine Entwicklungsphase, die die Larven durchlaufen: In der Natur werden die Eier vom Weibchen einfach ins Wasser abgegeben, wo sie mit der Flussströmung bis ins Meer getrieben werden. Dort entwickeln sich die jungen Garnelen, bis sie wieder aus eigener Kraft in ihr Habitat zurück schwimmen. In dieser Zeit befinden sie sich in Süß-, Salz- und Brackwasser. Solche Bedingungen lassen sich in einem Aquarium kaum nachahmen. Die Larven müssen hierzu in andere Becken umgesetzt werden, und der Zeitpunkt hierfür muss mit viel Fingerspitzengefühl erkannt werden. Für Laien ist die Zucht dieser Art daher beinahe unmöglich.

Besonderheiten

Bisweilen wird angegeben, dass diese Art schon in Becken ab 60cm gehalten werden können. Aufgrund ihres sehr aktiven Verhaltens und weil die Sulawesi-Fächergarnele in Gruppen gehalten werden sollte, sind 80cm und mehr aber angebrachter.

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