Madagaskar-Ährenfisch

  • Deutscher Name: Madagaskar-Ährenfisch, Rotschwanz-Ährenfisch
  • Lateinischer Name: Bedotia geayi
  • Kategorie: Ährenfischartige
  • Größe: 8 – 15 cm
  • Lebenserwartung: 10 Jahre
  • Herkunft: Madagaskar
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 200l
  • Wassertemperatur: 21-24°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 7-8 , GH 9-19°
  • Geselligkeit: Schwarm ab 10 Tiere

Eigenschaften

Der äußerst friedliche Madagaskar-Ährenfisch stammt – wie der Name bereits verrät - aus Madagaskar, wo er in klaren Gebirgsbächen lebt. Optisch ist der Fisch grundsätzlich eher unauffällig, kann bei guter Pflege aber dennoch eine Zierde für jedes Aquarium darstellen. Er weist einen langgezogenen Körperbau auf, die Farbe des Schuppenkleides bewegt sich zwischen Gelbbraun und Blaugrün. Wie bei allen Ährenfischen ist die Rückenflosse doppelt vorhanden. Die vordere Rückenflosse trägt der Madagaskar-Ährenfisch normalerweise eingefaltet, während die zweite Rückenflosse und vor allem die Afterflosse relativ lang gewachsen sind. Beide besitzen eine auffallend rote Farbe, der der Fisch auch seinen Beinamen „Rotschwanz-Ährenfisch“ verdankt. In einigen Fällen kann dieser Rotton auch ins Gelbliche gehen. Alle roten Flossen sowie die Schwanzflosse besitzen einen auffälligen schwarzen Rand, der die Farben der Flossen deutlich voneinander abgrenzt. Die Geschlechter lassen sich relativ einfach voneinander unterscheiden: Bei männlichen Madagaskar-Ährenfischen sind die Rücken- und die Afterflosse spitzer geformt. Außerdem sind sie größer und kräftiger gefärbt als ihre weiblichen Artgenossen. Obwohl die Größe mit bis zu 15 cm angegeben ist, erreichen die Fische diese nur sehr selten. Üblicherweise weisen sie lediglich eine Länge von etwa 8 bis 12 cm auf und erreichen größere Körperlängen nur in sehr großen Becken. Auch ein Zusammenhang mit der Hierarchie im Schwarm wird vermutet, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden.

Haltung

Da der Madagaskar-Ährenfisch in der freien Wildbahn klare Bergbäche bewohnt, benötigt er auch im Aquarium ähnliche Verhältnisse. Dies schlägt sich besonders in den Ansprüchen an die Wasserqualität nieder: Die Bergbäche seiner Heimat fließen sehr schnell und sind dadurch ausgesprochen sauerstoffreich. Organische Belastungen kommen in solchen Gewässern kaum vor, weshalb der Madagaskar-Ährenfisch in seinem Becken eine hervorragende Wasserhygiene, eine gute Filterung und viel Sauerstoff benötigt. Eine starke Strömung ist seinem Wohlbefinden ebenfalls zuträglich und imitiert die Verhältnisse seines Biotops. Wie die meisten Ährenfischartigen weist auch diese Art ein sehr lebhaftes Verhalten auf und sollte im Schwarm gehalten werden. Daraus resultiert, dass der Madagaskar-Ährenfisch sich in großen Becken mit viel Schwimmraum am wohlsten fühlt, wo er sein natürliches Bewegungsbedürfnis ausleben kann. Dennoch sollte stets eine Randbepflanzung vorhanden sein, in die sich die Fische bei Stress oder Auseinandersetzungen zurückziehen können. Feinfiedrige Pflanzen werden hierbei besonders gut akzeptiert. Eine helle Beleuchtung lässt nicht nur das Rot der Flossen besonders gut zur Geltung kommen, sondern trägt auch zur Zufriedenheit des Fisches bei.
Als sehr friedlicher Fisch ist der Madagaskar-Ährenfisch wie geschafften für die Haltung im Gesellschaftsbecken. Auch in der Natur kommt er häufig gemeinsam mit anderen Arten vor und lässt sich daher mit nahezu allen Arten vergesellschaften, die ähnliche Ansprüche an das Aquarium stellen. Besonders gut eigenen sich allerdings bodenbewohnende, mittelgroße Fische wie Panzerwelse, mit denen der Ährenfisch nicht um die gleichen Beckenzonen konkurrieren muss. Zu dominante Fische sind nicht für die Vergesellschaftung geeignet, da sich der Madagaskar-Ährenfisch schnell unterdrücken lässt.

Ernährung

Schon das oberständige Maul des Madagaskar-Ährenfisches zeigt, dass sich diese Art von der Wasseroberfläche ernährt. In seinem natürlichen Lebensraum fängt er unter Anderem Insekten von der Wasseroberfläche. Auch im Aquarium bevorzugt er kräftiges Lebendfutter wie Mückenlarven, akzeptiert aber auch Futterflocken. Wichtig ist, dass das Futter nicht zu schnell absinkt – denn während der Ährenfisch Futter von der Oberfläche und auch aus dem mittleren Bereich aufnimmt, wird jegliche Nahrung auf dem Boden vollständig ignoriert. Auch deshalb empfehlen sich Bodenbewohner als Beifische: Sie lesen die Nahrungsreste auf, die dem Ährenfisch entgehen, und tragen so zur Stabilisierung der Wasserqualität bei.

Zucht

Da diese Art ihren Eiern und Jungfischen nicht nachstellt, vermehrt sie sich normalerweise auch im gewöhnlichen Haltungsbecken gut. Insbesondere in Artenbecken kommen immer genügend Jungtiere durch, dass der Schwarm erhalten bleibt. Soll der Madagaskar-Ährenfisch dennoch gezielt gezüchtet werden, sollte der Schwarm oder ein Teil des Schwarms in ein mit feinfiedrigen Pflanzen besetztes Becken eingebracht werden. Hier legen die Weibchen ihre Eier ab, die mit feinen Fädchen an den Pflanzen hängen bleiben und dann vom Männchen befruchtet werden. Da es sich um Dauerlaicher handelt, kann dieser Prozess mehrere Tage dauern. Da die Eier und Jungfische äußerst schnell verpilzen, muss während ihrer Aufzucht auf eine gründliche Wasserhygiene geachtet werden. Auch eine moderate Strömung kommt dem Gelege des Madagaskar-Ährenfisches zugute. Nach etwa sechs Tagen schlüpfen schließlich die Jungfische, die sofort frei schwimmen. Zu Anfangs weisen die dabei eine leichte Schräglage auf. Am Anfang können die Jungfische am besten mit Infusorien ernährt werden - hierbei ist allerdings Vorsicht angezeigt, da zu viele Infusorien schnell zur Qualitätsverschlechterung des Wassers und schließlich zur Verpilzung der Jungtiere führen können! Nach etwa 14 Tagen können Artemia gefüttert werden.

Besonderheiten

Da der Madagaskar-Ährenfisch in der Natur endemisch auf ein sehr kleines Gebiet eingeschränkt ist, sind die Bestände in der freien Wildbahn stark zurückgegangen. Beim Kauf dieser Fische sollte daher unbedingt auf deren Herkunft geachtet werden.

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