Wanderreiten – Erholung für Pferd und Reiter

am Montag, 09 Juli 2012. in Pferde

Wanderreiten – Erholung für Pferd und Reiter

Mit dem Pferd aus dem Alltag ausbrechen, ein bisschen Freiheit genießen, Abenteuerlust in freier Natur ausleben: das ist die Essenz des Wanderreitens. Draußen Reiten macht Spaß, klärt die Seele und ist Entspannung pur. Die Welt durch zwei Pferdeohren hindurch zu erkunden, eröffnet neue Perspektiven. Ist der Ritt richtig geplant, finden sich auch die Pferde schnell in den ruhigen Wandertakt ein, der ihrem natürlichen Lebensrhythmus sehr entgegen kommt. Mit jedem Tag entspannen sie sich mehr. Schon so manchem Pferd haben Wanderritte nachhaltig geholfen, unter einem neuen Menschen seelischen Stress durch Überforderung und Misshandlung durch frühere Reiter zu überwinden. Der tägliche Umgang und die gemeinsam erlebten Abenteuer unterwegs können Dich und deinen Vierbeiner zu einem unschlagbaren Team zusammenschweißen. Beachtest Du einige Grundregeln, wird ein Wanderritt zu einem wunderschönen Erlebnis.

Voraussetzungen des Pferdes

Eine Voraussetzung ist ein gut trainiertes Pferd. Eine Stunde Dressur oder Springen täglich sind eine sportliche Höchstleistung, als Vorbereitung für einen Wanderritt ist diese Art Training aber nicht geeignet. Das lässt sich mit Sprintern und Stehern beim Wettrennen vergleichen: sportlich trainierte Dressurpferde können wie Sprinter hochkonzentriert eine kurze Zeit Spitzenleistung erbringen. Dann haben sie ihr Feuer verschossen. Steher sind langsamer, dafür durchhaltefähig auf der Langstrecke, indem sie ihre Kräfte vorausschauend einsetzen. Das will auch beim Pferd trainiert sein. Zur Vorbereitung des Wanderrittes gehören beim grundausgebildeten Pferd mindestens vier Wochen vor dem Start regelmäßige, lange Trainingsritte ins Gelände. Je mehr Herausforderungen, wie Brückenüberquerungen oder kniffelige Straßenüberquerungen, Ross und Reiter auf den Ausritten meistern, umso entspannter wird der Wanderritt werden. Hat das Pferd ausreichend Kondition, wird es erfahrungsgemäß spätestens unterwegs nach wenigen Tagen gelernt haben, seine Kraftreserven den Etappen entsprechend einzuteilen. Um Dich und Dein Pferd hierbei zu unterstützen, ist eine möglichst gleichmäßige Tagesetappenlänge von Vorteil.

Der Reiter

Auch der Reiter muss in der Lage sein, einen Wanderritt körperlich und seelisch durchzuhalten. Mehrtagesritte stellen einen gewissen Anspruch an das reiterliche Leistungsvermögen. Du solltest die körperliche und psychische Anstrengung eines langen Ausfluges zu Pferd nicht unterschätzen! Bist Du beispielsweise mit einer gut eingespielten Gruppe unterwegs, kann das viel Spaß machen. Nach einigen Tagen kommt aber immer eine Gruppendynamik in Gang, mit der Du umgehen können muss. Zudem gibt es Situationen, die aus einem einfachen Ausflug eine echte Herausforderung werden lassen, wie verlorene Hufeisen, überanstrengte Reiter oder Pferde. Hier sind Deine Kompetenz und gute Ausbildung gefragt, um den Ritt auch unter erschwerten Bedingungen noch erfolgreich enden zu lassen. Eine gute Ausrüstung für Pferd und Reiter ist für das Gelingen des Wanderrittes sehr hilfreich. Mit der richtigen Ausrüstung kannst Du im Vorhinein viele Störfaktoren, wie nasses Gepäck, Satteldruck oder Wundreiten ausschließen. Gutes Kartenmaterial und das Wissen um den Umgang damit hilft zudem, Überforderungen bei Ross und Reiter durch zuviele, ungeplante Umwege zu bewirken. 

Die Vorbereitungen

Planst Du zum ersten Mal einen Wanderritt, frage bei der Vorbereitung einen erfahrenen Wanderreiter um Rat oder belege einen Ausbildungskurs bei einem der renommierten Freizeitreiter-Vereine. Der Wanderritt wird umso schöner, je besser Du Dich vorbereitest, und entlohnt unterwegs jede vorher vielleicht zusätzlich erbrachte Anstrengung durch unvergesslich schöne Momente mit Deinem Pferd.

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