Nagetiere als Schulkameraden

am Montag, 15 April 2013. in Nagetiere

Nagetiere als Schulkameraden

Die meisten Kinder lieben Tiere, haben aber gerade in der Großstadt kaum Möglichkeiten, einen natürlichen Umgang mit Tieren zu pflegen. Die Haltung von Haustieren ist oftmals auf Grund des in den Städten herrschenden Platzmangels nicht möglich. Daher bieten manche Schulen inzwischen kleine Streichelzoos an, in denen die Kinder unter fachkundiger Anleitung den artgerechten Umgang mit Tieren erlernen und so Verantwortungsbewusstsein und Respekt gegenüber Tieren entwickeln. Meist sind es Kleintiere wie Kaninchen oder Nager, die in Schulen gehalten werden und den Kindern den alltäglichen Kontakt zu Tieren ermöglichen.

Vorschriften für Schulen

Schulen, die Tiere halten, müssen dabei gewisse Vorschriften beachten, die nicht nur die schulrechtlichen Belange betreffen, sondern auch den Tier- und Artenschutz. So muss gewährleistet sein, dass keine giftigen oder kranken Tiere in die Hände der Schulkinder geraten und die vorhandenen Tiere artgerecht gehalten werden. Darüber hinaus sollte die Haltung von geschützten Tierarten und Exoten absolut tabu sein. Die Schule ist verpflichtet, sowohl das zuständige Bezirksamt, als auch das Veterinär- und Gesundheitsamt über die geplante Tierhaltung zu informieren. Nicht jede beliebige Kleintierart eignet sich für die Schultierhaltung. Kaninchen, Ratten und Meerschweinchensind beispielsweise häufig vertreten, müssen aber entsprechend in Gruppenverbänden gehalten werden, da sie sich nicht für die Einzelhaltung eignen. Darüber hinaus sollten die Tiere in ausreichend großen Gehegen untergebracht sein. Gerade in Bezug auf die artgerechte Tierhaltung sollte die Schule alles richtig machen, da sie Vorbildcharakter für die Kinder hat. Die erste Lektion, die den Schulkindern von Lehrern und sonstigen betreuenden Personen beizubringen ist, betrifft die Pflege der Tiere. Denn frisches Futter und Wasser sowie die Reinigung der Gehege gehören nun einmal zum Umgang mit Tieren dazu. Kinder möchten in der Regel ihr ausgeprägtes Kontakt- und Streichelbedürfnis ausleben, dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Tierhaltung mit einem gewissen Arbeitsaufwand und jeder Menge Verantwortung verbunden ist. Sie müssen ebenso lernen, dass sie die Tiere nicht rund um die Uhr beanspruchen können, sondern auch das Ruhebedürfnis ihrer Lieblinge respektieren und ihnen zwischendurch eine Auszeit gewähren müssen.

Versorgung der Schultiere

Bei der Schultierhaltung ist auch zu beachten, dass die Tiere an Wochenenden und in den Schulferien versorgt werden müssen. Hier ist es Aufgabe der Lehrpersonen, die für die Betreuung der Kinder und Tiere zuständig sind, entsprechende Pflegepläne für die schulfreien Zeiten zu erstellen. So erfahren die Kinder ein weiteres Mal, was es heißt, Verantwortung für Lebewesen zu übernehmen. Denn die Tiere kann man auch im Urlaub nicht einfach sich selbst überlassen oder grundsätzlich erwarten, dass nur andere in dieser Zeit für sie sorgen, sondern die Kinder müssen sich auch an Wochenenden und in den Ferien an der Tierpflege beteiligen. Streichelzoos in Schulen sind sicherlich wünschenswerte Projekte, die das praktische Lernen und die emotionale Entwicklung von Kindern fördern, aber die Schultierhaltung ist auch sehr zeit- und arbeitsintensiv und kostet Geld. Daher kann ein solches Projekt nur funktionieren, wenn es von Eltern, Lehrern und Schülern tatkräftig unterstützt wird und neben den gewünschten Lernzielen für die Kinder vor allem das Wohl und die artgerechte Haltung der Tiere im Vordergrund stehen.

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