Tierbestattung: Abschied vom geliebten Haustier

am Donnerstag, 14 Februar 2013. in Allgemein

Tierbestattung: Abschied vom geliebten Haustier

Tierhalter wünschen sich diesen Moment in weite Ferne: Das geliebte Haustier ist alt oder krank und es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen. Doch was passiert dann mit dem toten Körper? Verbleibt der geliebte Zeitgenosse nach seinem Tod beim Tierarzt, geht es von dort aus weiter zur Tierkörperverwertung. Alternativ ist unter gewissen Voraussetzungen eine Beerdigung im eigenen Garten oder die offizielle Tierbestattung möglich.

Tierbestattung hat eine lange Tradition

Tierbestattungen gab es bereits vor über 12.000 Jahren. In Ägypten wurden heilige Tiere nach deren Tod einbalsamiert, auch andere Länder kannten die rituelle Beisetzung von Tieren. Heute hat die Tierbestattung eher emotionale Gründe, denn viele Menschen empfinden die Tierkörperverwertung als zu unwürdig für ihr treu umsorgtes Haustier. Was passiert dort? Nachdem die Tiere beim Tierarzt abgeholt wurden, werden sie zusammen mit Schlachtabfällen zerkleinert und unter großer Hitze und Druck zu Tiermehl und Tierfett weiterverarbeitet.

Die ersten Tierfriedhöfe

Lange fanden in Deutschland Beisetzungen nur in den heimischen Gärten oder heimlich und verbotenerweise in abgelegenen Gegenden in der Natur statt. Im 20. Jahrhundert haben einige Tierheime eigens Friedhöfe für Haustiere angelegt. Dort konnten Gräber für die Beisetzung von Haustieren gepachtet werden. Ende der 80er Jahre eröffnete in München das erste Tierkrematorium, etwa zeitgleich wurden die ersten Tierbestattungsunternehmen gegründet. Heute gibt es bundesweit etwa 20 Tierkrematorien und rund 180 Bestattungsunternehmen speziell für Tiere. Eine Tierbestattersuche findet man beim Bundesverband der Tierbestatter e.V..

Beisetzung auf dem Tierfriedhof

Für viele die würdevollste Art der Beisetzung ihres Haustieres: Es bekommt ein eigenes Grab mit Grabstein. Das Grab dient als Gedenkstätte und kann regelmäßig besucht werden. Auf diese Weise bleibt auch nach dem Tod des Tieres eine räumliche Nähe, es kann auf angemessene Weise verabschiedet werden und ist nicht „einfach weg“. Viele Bestattungsunternehmen bieten einen Abholservice an und richten die Zeremonie einfühlsam zusammen mit dem Tierbesitzer aus. Vielen Menschen hilft diese Art der Tierbestattung bei der Trauerarbeit.

Die Urne in der Wohnung

Alternativ zur Bestattung ist es möglich, ein Tierkrematorium mit der Verbrennung des Tierkörpers zu beauftragen und die Asche anschließend in den eigenen vier Wänden in einer Urne aufzubewahren. Auch hier bieten einige Unternehmen einen zeremoniellen Ablauf an, der den zurückgebliebenen einen würdigen Abschied ermöglicht. Für die Urne wird häufig eine kleine Gedenkstätte in der Wohnung eingerichtet, was ebenfalls vielen Menschen hilft, den Verlustschmerz zu bewältigen.

Das Grab im eigenen Garten

Bei Kleintieren wie Nagern oder Vögeln ist es in der Regel kein Problem, diese im eigenen Garten beizusetzen. Bei größeren Tieren sind Genehmigungen des Veterinäramts und der Gemeinde erforderlich. Das Tier darf nicht an einer meldepflichtigen Krankheit verstorben sein und die Beisetzungsstätte darf nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen. Sie muss je nach Vorschriften der Gemeinde außerdem einen Mindestabstand zu öffentlichen Wegen haben und mindestens einen halben Meter tief sein.

Eine Frage des Geldes?

Eine Tierbestattung kann, je nach Auswahl von Grabstein, Urne und Ablauf, teuer werden. Es ist zu empfehlen, bereits zu Lebzeiten des Tieres einen Betrag zurückzulegen. Einige Unternehmen bieten Vorsorgemaßnahmen zur Finanzierung ähnlich einer Sterbeversicherung an.

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