Liebe zwischen Mensch und Tier – einzigartig und unvergleichlich

Wer einen Teil seines Lebens mit Tieren verbracht hat, möchte in der Regel nicht mehr auf sie verzichten. Die vierbeinigen Charmeure schenken ihrem Menschen eine bedingungslose Liebe, wenn er sie entsprechend behandelt. Allerdings unterscheidet sich das Verhalten von Hunden und Katzen grundsätzlich voneinander. Die freiheits- und unabhängigkeitsliebende Katze ist im Gegensatz zum Hund kein Rudeltier, das sich unterordnet und diese Unterordnung auch für ihr Wohlbefinden benötigt. Hunde brauchen einen festen Platz in der Gruppe, in der sie Leben, Katzen neigen eher dazu, dem Menschen bei jedem Versuch ihnen den Willen aufzuzwingen die Mittelkralle zu zeigen – was nicht heißt, dass sie ihren Menschen weniger lieben als der Hund. Mackenzie sagte einmal so treffend: „Jemand der nicht bereit ist, seine Katze zu verwöhnen, bekommt niemals die Belohnung, die sie bereit ist, demjenigen zu schenken, der sie verwöhnt."
Katzen – Individualität pur
Katzen sind liebenswerte Tyrannen, die es ohne große Anstrengungen schaffen, sich ihren Menschen zum Sklaven zu machen. Ein Ausspruch unter Katzenfreunden sagt nicht umsonst: „Wenn Sie einen Partner suchen, nehmen Sie einen mit Katze – der ist schon erzogen!“ Doch egal wie charmant der kleine Kerl auch sein mag, Konsequenz ist für Katze und Hund gleichermaßen zwingend notwendig, ein Nein muss ein Nein bleiben. Wird es ein jein, hat das Samtpfötchen bereits die Oberhand. Und wer einer Katze den kleinen Finger reicht, sollte damit rechnen, dass sie nicht nur die Hand, sondern gleich den ganzen Arm samt Schultergelenk nimmt. Verhältnismäßig einfach lassen sich Welpen erziehen, wobei Katzen schon als Babys ihren Dickkopf zeigen. Wer ein ausgewachsen Katze ins Haus nimmt, hat anders als bei Hunden kaum eine Chance ihr neue Verhaltensmuster beizubringen. Katzen sind im Gegensatz zu Hunden in der Regel nicht mehr umerziehbar. Strafen nutzen bei den schnurrenden Hausgenossen gar nichts, Lob und Leckereien stellt die einzige Motivation für eine Verhaltensänderung dar. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung binden sich Katze und Hund gleichermaßen an ihren Besitzer, sodass über Ignorieren als Strafe bei Katzen manchmal durchaus etwas erreichbar ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dreht sich Madame oder Monsieur allerdings einfach um und ignoriert ihrerseits Frauchen oder Herrchen. Generell gilt, wer sich der Illusion hingibt eine Katze wirklich erziehen zu können wird schnell feststellen, dass er mit einem Irrglauben lebt. Vermutlich hat die Katze den Menschen bereits erzogen. Es heißt nicht umsonst, die Katze lebt nicht beim Menschen, sondern der Mensch bei der Katze.
Hunde – auch der Kleinste ist noch immer ein Raubtier
Bei Hunden wird gerne übersehen, dass auch Chihuahuas genetisch noch zu den Wölfen gehören und der niedliche Yorkshire Terrier rassetypische Merkmale des Terriers besitzt. Die Zwerge benötigen genauso eine konsequente Unterordnung wie der bis zu neunzig Kilogramm schwere Mastiff oder der riesige Wolfshund. Eines der Hauptprobleme stellt generell die Vermenschlichung der Tiere dar. Natürlich handelt es sich beim Hund um den besten Freund des Menschen, der ihn beschützt und bewacht, doch das Leittier im Rudel muss der Mensch bleiben. Ein Hund ist ein Hund und kein Baby, er hat ein Recht darauf, ein Hund zu sein. Junger Hunde, die ihren Platz nicht kennen, sind völlig überfordert, werden unsicher und entwickelt sich häufig zu Angstbeißern. Ältere Tiere zeigen unterschwellig Aggressivität nicht nur ihren Artgenossen, sondern auch ihrem Halter gegenüber. Beglücken sie das Bein von Herrchen oder Frauchen sagen sie damit ganz klar: Ich bin hier der Chef. Im Wolfsrudel würde es kein Tier wagen den Leitwolf zu besteigen. Es spricht nichts dagegen, einem Hund gewisse Freiheiten einzuräumen, sobald er seinen Platz kennt, jedoch nicht vorher.
Respekt – die Grundlage aller Beziehungen
Nicht anders als unter Menschen funktioniert eine Mensch-Tier-Beziehung nur mit entsprechendem Respekt, ohne gegenseitige Achtung gibt es auch keine Liebe. Einem Hund einen untergeordneten Platz zuzuweisen, stellt durchaus eine Form der Achtung vor dem Rudeltier dar. Es zeigt, dass die persönlichen Bedürfnisse anerkannt werden, und verhilft dem Tier so zu Sicherheit und stärkt sein Selbstbewusstsein. Wie das mit dem Respekt vor dem Menschen bei Katzen aussieht, hat allerdings noch niemand so ganz herausgefunden. Sie zeigen ihre Liebe, indem sie ihrem Menschen manchmal ein Geschenk bringen, sich schnurrend in seinen Arm kuscheln oder Krankenschwester spielen, wenn es ihrem Menschen nicht gut geht. Ob sie Respekt vor dem Menschen haben, dass wissen nur sie selbst. Grundsätzlich kann der Mensch den Tieren einfach dadurch seine Anerkennung der natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensmuster Achtung zeigen. In dem der Mensch versucht aus dem Tier einen Menschen mit menschlichem Verständnis und Verhaltensformen zu machen, beweist er im Grund nur seine Verachtung.
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