Roter Amerikanischer Sumpfkrebs

  • Deutscher Name: Roter Amerikanischer Sumpfkrebs, Louisiana-Flusskrebs
  • Lateinischer Name: Procambarus clarkii
  • Kategorie: Krebse
  • Größe: 10 – 12 cm
  • Lebenserwartung: 2-5 Jahre
  • Herkunft: Nord- und Mittelamerika
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 80 cm
  • Wassertemperatur: 15-25°C, an europäische Verhältnisse
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6 - 8,5 , GH 5 - 22 °
  • Geselligkeit: einzeln oder in kleinen Gruppen

Eigenschaften

Der Rote amerikanische Sumpfkrebs ist in mehrerer Hinsicht eine bedeutende Art. Zum Einen handelt es sich hierbei um den wirtschaftlich wertvollsten Krebs handelt – nahezu jedes nicht näher definierte Flusskrebsfleisch, das im Handel erhältlich, stammt von dieser Art. Zum Anderen erfreut sich der Rote amerikanische Sumpfkrebs seit vielen Jahren einer bleibenden Beliebtheit bei Aquarianern, was er nicht zuletzt seiner durchaus ansprechenden Optik zu verdanken hat. Der Körper der Wildform etwa ist dunkelrot bis schwarz gefärbt, wobei seine Scheren mit leuchtend roten Dornen besetzt sind. Mit der Zeit wurden allerdings die verschiedensten Farben herausgezüchtet, so dass es heute auch orangefarbene, rote, blaue und sogar weiße Exemplare gibt. Dabei zeigen sich typischerweise Längsfurchen und Höcker entlang des Rückens, der auch die stärkste Färbung aufweist. Beide Geschlechter sind gleichermaßen farbintensiv; die Männchen lassen sich allerdings an ihren größeren Scheren und den Gonopoden hinter dem letzten Beinpaar erkennen. Wie alle Krebse häutet sich auch diese Art mit dem Wachstum. Etwa mit der zehnten Häutung sind die Tiere ausgewachsen und geschlechtsreif.
<br /><br />Ein weiterer Grund für die Beliebtheit dieser Art liegt in ihrer beeindruckenden Anpassungsfähigkeit: Die Tiere können in nahezu jedem Umfeld leben, kommen selbst mit kühlen Temperaturen und niedrigem Sauerstoffgehalt zurecht. Daher lassen sie sich auch von Anfängern gut im Aquarium halten und verzeihen so manchen Anfängerfehler.

Haltung

Die ursprüngliche Heimat des Roten amerikanischen Sumpfkrebses liegt im Südosten der USA und in Nordmexiko, wobei in Louisiana besonders viele Exemplare leben. Dort bewohnen die Krebse vor allem stehende Gewässer wie Seen und Tümpel, aber auch temporäre Gewässer, die im Sommer austrocknen. Wenn dies geschieht, graben sich die Tiere Röhren in den Bodengrund und überdauern dort die trockenen Phasen. Dieser Lebensweise hat der Rote amerikanische Sumpfkrebs auch seine bemerkenswerte Zähigkeit zu verdanken. Das schlägt sich auch in der Aquarienhaltung nieder: Kaum eine Krebsart stellt so wenige Anforderungen an ihre Umgebung wie diese. Die größte Einschränkung besteht hier in dem recht ruppigen Verhalten der Krebse untereinander. So benötigt ein Paar Roter amerikanischer Sumpfkrebse ein Becken von mindestens 80 cm Kantenlänge und eine gute Strukturierung des Beckens, etwa durch Wurzeln. Eine Bepflanzung macht krebstypisch wenig Sinn und sollte, wenn überhaupt, nur mit sehr robusten Pflanzen erfolgen. Dafür schätzt diese Art Steinaufbauten, die bis an die Wasseroberfläche reichen – die Tiere ruhen gerne auf solchen Steinen. Allerdings muss bei solchen Aufbauten darauf geachtet werden, dass die Krebse sie nicht untergraben.

Ernährung

Der Rote amerikanische Sumpfkrebs ist ein unkomplizierter Allesfresser. Es sollte allerdings auf eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden, um die Gesundheit und Farbkraft der Tiere zu unterstützen. Gut geeignet sind Frost- und Lebensfutter, überbrühtes Gemüse sowie Flockenfutter.

Zucht

Der Rote amerikanische Flusskrebs ist leicht zu vermehren und tut dies bei warmen Temperaturen mehrmals jährlich. Während der Paarung dreht das Männchen das Weibchen auf den Rücken und befruchtet die Eier in ihrem Körperinneren - die Eiablage findet erst später statt. Wie alle Flusskrebse legt auch der weibliche amerikanische Sumpfkrebs die Eier nicht auf ein Substrat ab, sondern trägt sie mit sich, indem es den Schwanzfächer umklappt. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad schlüpfen die Jungtiere nach drei bis vier Wochen, werden aber auch während der zwei folgenden Wachstumsphasen noch von ihrer Mutter getragen. Anschließend gehen sie selbstständig auf Nahrungssuche und können mit feinem Flockenfutter und Tabletten ernährt werden.
<br /><br />Allerdings neigen die Jungtiere dieser Art stark zum Kannibalismus, so dass nur sehr wenige Krebse das Erwachsenenalter erreichen. Bei einer gezielten Vermehrung empfiehlt sich deshalb die Aufzucht in kleineren Gruppen. Mit zunehmendem Alter lässt die Neigung zum Kannibalismus von selbst nach.

Besonderheiten

Immer wieder ist es Roten amerikanischen Sumpfkrebsen gelungen, aus Zuchtfarmen oder Teichen zu entkommen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit haben sie sich beinahe weltweit verbreiten können und sind mittlerweile unter Anderem in China und Spanien weit verbreitet. Da sie allerdings Überträger der für alle nichtamerikanischen Krebse tödlichen Krebspest sind, stellen sie eine erhebliche Gefahr für die heimische Tierwelt dar. Diese Krebse dürfen deshalb unter keinen Umständen in Teichen gehalten oder ausgesetzt werden!

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