Ohrgitterwels

  • Deutscher Name: Ohrgitter-Harnischwels, Putzteufel
  • Lateinischer Name: Otocinclus affinis / macrospilus
  • Kategorie: Welse
  • Größe: 4 cm
  • Lebenserwartung: ca. 5 Jahre
  • Herkunft: Südamerika
  • Schwierigkeitsgrad: normal
  • Mindestbeckengröße: 54 cm
  • Wassertemperatur: 23 - 27°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 5-7,5, GH <15°
  • Geselligkeit: Gruppen ab 5 Tiere

Eigenschaften

Allein die Tatsache, dass der Ohrgitterharnischwels im allgemeinen Sprachgebrauch häufig nur als „Putzteufel” bezeichnet wird, lässt leicht auf seine häufigste Funktion im Aquarium schließen: Die kleinen, silbrig/gräulich-schwarz gemusterten Welse sind ausgesprochen gute Algenfresser und werden daher gerne zur Bekämpfung derselbigen eingesetzt. Leider herrscht über die genaue Spezies häufig Verwirrung, da es mehrere Arten des Ohrgitterharnischwelses gibt, die sich nicht allzu sehr unterscheiden und selbst in Zoofachgeschäften schnell verwechselt werden. Daher soll hier fortan von Otocinclen die Rede sein.

Haltung

Da es sich bei Otocinclen um eher kleine und zarte Welse handelt, sollten sie nur mit entsprechend kleinen und friedfertigen Fischen vergesellschaftet werden. Die defensiven Welse werden sonst schnell zum Opfer anderer Fische, insbesondere der eher aggressiven Cichliden. In freier Wildbahn bewohnen Otocinclen schnell fließende Gewässer mit veralgten Steinen und schätzen ein Becken, in dem diese Bedingungen mit einem guten Pflanzenbesatz nachgeahmt werden. Klares, sauerstoffreiches Wasser erhöht das Wohlbefinden der Tiere enorm. Da Otocinclen Sauerstoff aus der Luft aufnehmen können, deutet ein häufiges Auftauchen der Fische auf Sauerstoffmangel im Wasser hin.

Ernährung

Otocinclen ernähren sich bevorzugt von Algen, doch bietet kaum ein Aquarium langfristig genug Algenaufwuchs, um den Tieren ausreichend Nahrung zu bieten. Tatsächlich sterben nicht selten Otocinclen in Aquarien den Hungertod oder kränkeln heftig, wenn die Algen abgeweidet sind. Sie sollten daher unbedingt mit pflanzlicher Nahrung wie etwa Gemüse, Futtertabletten oder kleinem Lebendfutter zugefüttert werden.

Zucht

Otocinclen pflanzen sich im Aquarium nur äußerst selten fort. Meistens handelt es sich hierbei um Weibchen, die schon tragend gefangen werden und im Aquarium lediglich die Eier ablegen. Es wird noch untersucht, wie die Fische systematisch gezüchtet werden können.

Besonderheiten

Entgegen der Empfehlung mancher Aquaristikhändler eignen sich Otocinclen nicht für den Erstbesatz eines Aquariums, da sie nicht nur stressanfällig, sondern auch sehr empfindlich schon auf kleinste Mengen von Nitrit reagieren. Sie sollten daher nur in bereits gut eingefahrene Becken eingesetzt werden, um hohe Verluste zu vermeiden. Es wurde beobachtet, dass in größeren Gruppen beim Einsetzen weniger Tiere eingehen, da der Stressfaktor in diesen Gruppen wesentlich geringer ist. Beim Umsetzen sollten außerdem keinesfalls Kescher verwendet werden, da die Otocinclen insbesondere in der Maulgegend Haken besitzen (Odontoden), mit denen sie hängenbleiben können und später häufig an den Verletzungen sterben.

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