Kugelfischverwandte

Hier findest du Kugelfischverwandte Arten für dein Aquarium. Erfahre mehr über Kugelfische.

Kugelfische - Berühmt und einzigartig

Selbst wer sich nicht für Fische und Aquaristik interessiert, kennt den Kugelfisch. Kein Wunder, gehört diese Familie doch zu den faszinierendsten Bewohnern der Unterwasserwelt! Kugelfische weisen gleich eine Reihe von Merkmalen auf, die sie von anderen Fischen drastisch unterscheiden. Das auffälligste davon ist sicher ihre namensgebende Fähigkeit, sich zu einer kugelförmigen Gestalt aufzublasen - ein raffinierter Mechanismus, der das Überleben der sonst recht plump wirkenden Fische sichert. Denn auch im nicht aufgeblasenen Zustand unterscheidet sich die Körperform der Kugelfische deutlich von der anderer Fische: Sie wirken eher rundlich, Kopf und Augen sind auffallend stark ausgeprägt. Während sich andere Fische mit kräftigen Schlägen ihrer Schwanzflossen fortbewegen, dient diese dem Kugelfisch nur als Steuerruder - als Antrieb nutzt er stattdessen die Brustflossen, die sich schnell und propellerartig bewegen und von der Rücken- und Afterflosse unterstützt werden. Dadurch kann der Kugelfisch zwar nicht so schnell schwimmen wie andere Fische, ist dafür aber umso wendiger. Tatsächlich kann er nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts schwimmen. Auch das Auf- und Absteigen macht ihm keine Probleme. In seiner natürlichen Heimat, die auch Lebensräume wie Korallenriffe umfasst, eine überaus nützliche Fähigkeit.

Das Aufblasen: Markenzeichen der Kugelfische

Durch seine langsame Fortbewegung wäre der Kugelfisch eine leichte Beute für Raubfische - wäre da nicht seine Fähigkeit des Aufblasen. Eigens hiefür besitzt er eine kräftige Muskulatur, mit der er Wasser in kräftigen Bewegungen in seinen Magen pumpen kann. Der wiederum besitzt eine bauchseitige, sackartige Erweiterung, die normalerweise stark gefaltet getragen wird. Mit Wasser gefüllt, kann sich der Magen - und somit der Kugelfisch - allerdings deutlich ausdehnen: Nämlich auf bis zu dreifache Größe. Um diese enorme Ausdehnung schadlos zu überstehen, besteht die Haut der Kugelfische mehrere Schichten, die viele winzige Fältchen haben und somit eine erstaunliche Ausdehnung ermöglichen. Die Anpassung reicht sogar noch weiter: Statt gewöhnlicher Schuppen besitzen Kugelfische nur noch kleine Dornen, die sich im aufgeblasenen Zustand nach außen richten. Das Ergebnis ist eine stachelige Kugel, die selbst große Raubfische nur schwer schlucken können - tatsächlich sind schon Haie gefunden worden, die durch aufgeblasene Kugelfische in ihrem Hals erstickt sind. Wenn das nicht ausreicht, können die Fische außerdem durch dieselbe Muskulatur gezielte Wasserstrahlen abschießen. Ist die Gefahr überstanden, wird das Wasser langsam und in mehreren Stößen wieder abgelassen.

Dieser Mechanismus ist allerdings trotz seiner Nützlichkeit für den Kugelfisch nicht ungefährlich: Ein Wegschwimmen ist im aufgeblasenen Zustand unmöglich, und gerade bei extremem Stress fällt es den Tieren manchmal schwer, das aufgenommene Wasser wieder abzulassen. Besonders kritisch wird die Situation, wenn der Kugelfisch statt des Wassers Luft einsaugt: Dann kann es passieren, dass die durch den Stress geschwächten Tiere die Luft nicht mehr ablassen können, an der Wasseroberfläche treiben und schließlich an Austrocknung sterben.

Vorsicht: Giftig!

Weitere Bekanntheit erlangen Kugelfische durch ihre starke Giftigkeit. Viele Arten sind in der Lage, in ihrem Organismus (insbesondere der Haut und den Keimdrüsen) Gift einzulagern, das sie für ihre Fressfeinde noch gefährlicher macht. Dieses Gift ist ausgesprochen stark und bewirkt eine Muskellähmung bei vollem Bewusstsein. Nichtsdestotrotz sind Kugelfische der Gattung Fugu in einigen Ländern, insbesondere Japan, eine Delikatesse. Die für die Aquarienhaltung bevorzugten Kugelfische sind allerdings normalerweise nicht gefährlich für den Menschen.

Der Kugelfisch im Aquarium: Kein Anfängerfisch

Durch ihr faszinierendes Verhalten sind Kugelfische beliebte Aquarienfische. Dazu kommt, dass viele Arten auch äußerst effektive Schneckenjäger sind und so jede Schneckenplage um Nu beseitigen. Dennoch ist Anfängern dringend davon abzuraten, sich unbedarft einen Kugelfisch zuzulegen - denn viele Arten sind für das Gesellschaftsbecken absolut ungeeignet und reagieren sehr aggressiv auf jeden anderen Fisch, Artgenossen eingeschlossen. Lediglich einige kleinere Arten können relativ problemfrei gehalten werden. Doch auch hier gilt: Ein gut strukturiertes Becken ist unbedingt notwendig, damit die Kugelfische ihre Reviere abstecken und andere Fische sich gegebenenfalls vor ihnen verstecken können.

Auch sonst stellen Kugelfische besondere Ansprüche an ihre Haltung. Hier zeigt sich eine weitere anatomische Besonderheit dieser Familie: Kugelfische besitzen insgesamt vier Zahnleisten, die sich zu einer Art Schnabel vereinen und zeitlebens wachsen. Das ist innerhalb der Fische einzigartig, bringt aber auch Probleme mit sich - denn ohne ausreichend Abnutzungsmöglichkeiten können die Zähne das Maul versperren und schließlich zum Hungertod des Kugelfisches führen. Die Tiere sind daher zwingend darauf angewiesen, dass immer genug Futterschnecken vorhanden sind - eine Ernährung rein auf der Basis von Futtertabletten ist also nicht möglich!