Nierenerkrankung beim Pferd

Niererkrankungen bei Pferden treten relativ häufig auf. Allerdings sind sie für einen Tierarzt eher schwierig zu erkennen, da sich die veränderten Blutwerte häufig erst sehr spät im Blutbild zeigen. Die beiden Nieren reinigen das Blut des Tieres und tragen so zur Entgiftung des Pferdes bei.

Erkennen einer Erkrankung der Niere

Pferd am MeerWirkliche Frühwarnzeichen für eine Erkrankung der Nieren gibt es beim Pferd nicht. Meist wird die Erkrankung erst in einem späteren Stadium festgestellt, da die nicht betroffene Niere zumindest vorübergehend die Schwäche der anderen ausgleichen kann. Dabei entstehen häufig irreparable Schäden der betroffenen Niere. Beobachtet ein Pferdebesitzer, dass sein Pferd häufig und eventuell angestrengt versucht zu urinieren, wobei nur eine kleine Menge Urin austritt, so kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung des Harnwegsystems oder der Nieren sein. Der Urin kann verfärbt sein oder anders riechen. Hinzu kommen unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schlappheit, Gewichtsverlust und gesteigerter Durst bei gleichzeitig verringertem Appetit.

Diagnose

Besteht bei einem Pferd der Verdacht auf eine Nierenerkrankung, so erfolgen neben Laboruntersuchungen des Urins und des Blutes auch Ultraschalluntersuchungen der Nieren.

Die chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Bei einer dauerhaften Schädigung der Nieren des Pferdes spricht man von einer chronischen Niereninsuffizienz. Je nach Schweregrad arbeitet der ungeschädigte Teil der Niere zunächst weiter. Meist kommt es im weiteren Verlauf der unheilbaren Erkrankung zu einer zunehmenden Schädigung des gesunden Teils der Niere und später zu einem Versagen des Organs. Begleitsymptome einer chronischen Niereninsuffizienz sind hoher Blutdruck und Wassereinlagerungen. Therapiemöglichkeiten wie eine Organtransplantation oder die Dialyse, die beim Menschen bei einer Niereninsuffizienz eingesetzt werden, können beim Pferd nicht angewandt werden. Versagen beide Nieren, stirbt das Pferd an einer Vergiftung.

Ursachen

Häufig leiden Pferde, deren Nieren nicht mehr richtig arbeiten, an anderen Erkrankungen wie beispielsweise häufigen Nierenbecken- oder Blasenentzündungen. Eine eventuell benötigte Medikation des Pferdes sollte immer so gering dosiert wie möglich dosiert werden, um die Nieren des Pferdes nicht unnötig zu belasten. Außerdem ist es empfehlenswert, Medikamente zu verwenden, die von den Nieren gut verarbeitet werden können. Bei der Fütterung des Pferdes sollte besonders auf den Proteingehalt geachtet werden, der auf keinen Fall zu hoch angesetzt sein sollte.

Behandlungsmöglichkeiten

Leidet ein Pferd an einer chronischen Niereninsuffizienz, so gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Das Fortschreiten der unheilbaren Krankheit kann lediglich mit Hilfe von Infusionen und Medikamenten verlangsamt werden, wodurch sich der Zustand des Tieres zunächst stabilisiert. Ein sorgfältig zusammengestellter Futterplan sowie der Verzicht auf Medikamente, die die Nieren belasten, sind ebenfalls von großer Bedeutung für eine Stabilisierung des erkrankten Tiers.