Katzenrassen beginnend mit H

Entwicklung der Hauskatze

Die heute in zahlreichen Rassen, nahezu weltweit verbreitete Hauskatze (Felis catus = domestica) stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von der in Nordafrika beheimateten Nubischen Falbkatze (Felis silvestris libyca) ab. Die Nubische Falbkatze ist etwas kleiner als die meisten anderen Formen der Wildkatze (Felis silvestris) und hat ein gelbbraunes Fell mit dunkler Zeichnung. Die Haustier-Forschung geht davon aus, dass Falbkatzen zunächst als Verwerter menschlichen Abfalls die Nähe menschlicher Siedlungen gesucht haben und sich so schließlich selbst domestiziert haben. Die Menschen haben den großen Nutzen der Katzen als Kleintierjäger erkannt und gingen förderlich-pfleglich mit den Katzen um. Insbesondere bei der Dezimierung von Ratten und Mäusen zum Schutz von Getreidevorräten haben Ägypter und andere Völker des Nahen und Mittleren Ostens Katzen bereits vor mindestens 6000 Jahren eingesetzt. Aber auch als wichtiges Element in verschiedenen Kulten spielte und spielt die Katze eine Rolle. Die Katze gehört zur menschlichen Kulturwelt, wenngleich sie nicht überall und jederzeit wertgeschätzt worden ist, sondern phasenweise auch als Symbol für das Böse verfolgt wurde.

Verbreitung der Rassekatze

Seit dem 18. Jahrhundert wurden Katzen, die ab dem 16. Jahrhundert vom Menschen auch nach Amerika und Australien eingeführt worden sind, von Teilen der Bevölkerung zunehmend als reines Schmuse- und Ziertier angesehen. Damit verbunden war ein gestiegenes Bedürfnis bestimmte, vor allem nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgerichtete, Rassestandards umzusetzen. Heute werden von den international tonangebenden Zuchtverbänden etwa 60 Kurzhaar-, 40 Halblang- und weniger als 10 Langhaar-Katzen als Rassekatzen anerkannt. Bei der schwierigen Katzenzucht werden häufig als attraktiv empfundene, zufällige Mutationen, wie zum Beispiel die Schwanzlosigkeit der Manx-Katze, durch Reinzucht gezielt weitergegeben.

Die ersten Katzenrassen

Als eine der ältesten Rassekatzen gilt die langhaarige, wahrscheinlich im 17. Jahrhundert in Anatolien gezüchtete Angorakatze. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird in der Fachwelt der im allgemeinen Sprachgebrauch immer noch übliche Begriff „Angorakatze“ allerdings nicht mehr als Bezeichnung für eine der anerkannten langhaarigen Katzenrassen verwendet. Bekannteste der anerkannten Rassekatzen mit Langhaar ist die Perserkatze. Ebenfalls langhaarig ist die vor allem im angelsächsischen Sprachgebiet beliebte Colour Point Himalyan (Maskenperser), die durch das Kreuzen von Perserkatze mit Siamkatze entstanden ist.

Züchtungen

Die kurzhaarige, sehr bekannte Siamkatze wird in Europa seit dem 19. Jahrhundert gezüchtet und ist unter anderem durch ihre blaue Augenfarbe charakterisiert. Ebenfalls bekannt sind die in mehreren Farbvarietäten gezüchtete Abessinier-Katze, die wie ein Tiger gezeichnete Bengal-Katze, die in ihrem Ursprungsland als Tempeltier verehrte, elegante Burma-Katze oder die wildkatzenähnliche Norwegische Waldkatze. Zu den weniger bekannten Katzenrassen zählen die durch ein gekräuseltes Fell auffallende Cornish Rex und die haarlose Don Sphynx.