Schwimmpflanzen

Unter Schwimmpflanzen bezeichnet man solche Aquarienpflanzen, die nicht etwa im Bodengrund wurzeln, sondern frei im Wasser treiben und ihre Nährstoffe aus den Blättern und aus Luftwurzeln beziehen. Diese Pflanzen vermehren sich oftmals schnell und bedecken schließlich die gesamte Wasseroberfläche, sofern ihre Vermehrung nicht eingeschränkt wird. Besonders beliebt sind Schwimmpflanzen in Becken, in denen Tiere aus dunklen Gewässern (etwa Schwarzwasserbächen) leben. In den teilweise langen und dichten Luftwurzeln können sich Jungfische verstecken, und auch erwachsene Tiere kleiner Arten nutzen die Versteckmöglichkeit oft. Darüber hinaus sind Schwimmpflanzen durch ihr schnelles Wachstum und ihre rasche Vermehrung sehr nährstoffhungrig und unterdrücken daher (und durch den Entzug von Licht) möglichen Algen die Grundlage zum Wachsen. Sie können deshalb sogar als Hilfe zur Algenbekämpfung eingesetzt werden. Beim Einsatz von Schwimmpflanzen sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sich keine allzu lichthungrigen Pflanzen auf dem Boden befinden, denen sie das Licht rauben und somit ihr Wachstum stören würden!

Die kleine Wasserlinse – Zwischen Plage und Nützlichkeit

Die Wasserlinse (Lemna minor) ist die bekannteste aller Schwimmpflanzen und trägt im Volksmund auch den Namen „Entengrütze“. Sie ist weithin dafür bekannt, sich in jedem Umfeld extrem schnell zu vermehren. Da die Einzelpflanzen sehr klein sind, ist es darüber hinaus sehr schwierig, die Pflanze wieder aus dem Aquarium zu entfernen – eine einzige übersehene Wasserlinse, verfangen in einer anderen Pflanze, reicht aus, damit sich der Bestand wieder vollständig erholen kann. Aus demselben Grund kann sie auch sehr schnell beispielsweise durch neue Pflanzen ins Becken eingeschleppt werden. Ebendiese schnelle Vermehrung macht allerdings auch den entscheidenden Vorteil der Wasserlinse aus: Sie entzieht dem Wasser Nährstoffe und verhindert somit eine Überdüngung oder Übersättigung von Schadstoffen. Wer diese Pflanze im Aquarium halten will, sollte regelmäßig überschüssige Pflanzen aus dem Becken entfernen, damit die Pflanzendecke nicht zu dicht und lichtundurchlässig wird.

Froschbiss – Das Mutitalent

Der Froschbiss (Limnobium laevigatum) ähnelt entfernt der Wasserlinse, wird aber deutlich größer und vermehrt sich weniger schnell, so dass diese Pflanze wesentlich leichter kontrollierbar ist – Plagen treten hier nicht auf. Die oval-rundlichen Blätter sind sattgrün gefärbt und werden bis zu 5 cm pro Blatt groß, wodurch einzelne Pflanzen eine Größe von bis zu 15 cm erreichen können – im Aquarium bleiben sie allerdings deutlich kleiner. Die Wurzeln sind sehr fein verzweigt und lang, so dass sie weit in der Aquarium hineinragen und Tieren sehr guten Schutz bieten – allerdings können sie auch die Sicht im Aquarium beeinträchtigen, was bei der Auswahl der Pflanzen bedacht werden sollte. Ein Kürzen der Wurzeln ist zwar möglich, aber nicht unbedingt zu empfehlen. Als schnellwüchsige Pflanze bedeckt der Froschbiss rasch die Wasseroberfläche und raubt Algen so nicht nur das Licht, sondern auch die Nährstoffe. Dabei stellt er wenig Ansprüche an das Aquarium oder die Luft.

Muschelblume – Schön, aber sensibel

Mit ihren rosettenförmig angeordnete, sich überlappenden und zartgrünen Blättern ist die Muschelblume (auch Wassersalat genannt) ein ausgesprochen schöner Anblick. Die Blätter sind mit feinen Härchen bedeckt und stark wasserabweisend, so dass Feuchtigkeit einfach abperlt. Die Wurzeln sind lang, verzweigt und reichen weit ins Aquarium hinein. So schön die Muschelblume (lateinisch Pistia stratiotes) auch ist, stellt sie allerdings auch einige besondere Ansprüche. So ist die Pflanze empfindlich gegen zu heiße Luft und Feuchtigkeit, weshalb es kaum möglich ist, sie in Aquarien mit Abdeckung zu kultivieren. Durch die Tropfnässe und die sich anstauende Hitze wegen der Beleuchtung gehen die Pflanzen in diesen Becken schnell ein. Offene Becken mit warmem Wasser jedoch schätzt die Muschelblume und gedeiht dort oft sehr gut.

Teichlebermoos – Flutende Polster

Das hell- bis mittelgrüneTeichlebermoos wird von Aquarianern oft unter seinem lateinischen Namen, Riccia fluitans, gehandelt. Bei guter Pflege entwickelt es nach und nach dichte Verzweigungen, so dass sich dicke, an der Oberfläche treibende Polster bilden, die im Schnitt 5 mal 5 cm groß werden. Neben dem Treiben an der Oberfläche ist es auch möglich, das Teichlebermoos an Steinen oder Wurzeln aufzubinden – es wird allerdings nicht eigenständig an diesen festwachsen. Wie kaum eine andere Pflanze eignet sich das Teichlebermoos für die Verwendung in Garnelenaquarien, da sich in ihm viel Nahrung für die Tiere ansammelt, die es daher ausgesprochen gerne als Weidegrund nutzen. Wird es am Boden gepflegt, sollte es ab und an gestutzt werden, damit auch tiefere Schichten des Moosballens Licht bekommen – andernfalls kränkeln die Pflanzen manchmal. Ansonsten ist dieses Moos bei ausreichender Düngung sehr pflegeleicht.

Hornkraut – Pflegeleichter Algenvernichter

Das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) mit seinen feinfiedrigen, aber etwas spröden Blättern gedeiht in jeder Umgebung und sticht durch ein extrem schnelles Wachstum hervor. Die Stängelpflanze wächst natürlicherweise an der Oberfläche flutend, kann aber auch im Bodengrund eingesetzt werden – letzteres macht es einfacher, die wuchernde Pflanze zu bändigen. Tatsächlich wächst Hornkraut ohne Weiteres über 10 cm im Monat und benötigt entsprechend viele Nährstoffe, wodurch es eventuelle Algen im Becken einfach aushungert. Darin liegt auch sein Haupteinsatzgebiet, nämlich die Algenbekämpfung und die schnelle Begrünung neuer Aquarien. Denn für die normale Pflege im eingefahrenen Aquarium ist das ständige Kürzen den meisten Aquarianern zu aufwändig.