Mittelgrund- und Solitärpflanzen

Mittelgrundpflanzen – eine schwierige Wahl

Wie der Name bereits verrät, ist die Mittelgrundbepflanzung dafür gedacht, den Raum zwischen Vordergrund (niedrigen Pflanzen) und Hintergrund (hohen Pflanzen) zu begrünen, ohne dabei aber eines von beidem zu optisch zu erschlagen. Dies macht es nicht unbedingt einfach, Pflanzen generell als mittelgrundgeeignet einzustufen, da die Eignung einer Pflanze für diesen Beckenbereich individuell von der Größe des betroffenen Beckens, aber auch von der Wahl der anderen Pflanzen darin abhängt. Dennoch gibt es einige Ansprüche, die alle Mittelgrundpflanzen erfüllen sollten: Sie sollten in der Höhe moderat sein, um den Blick ins Aquarium nicht zu sehr zu verstellen. Schnellwüchsige Pflanzen fallen also aus der Wahl. Aus demselben Grund sollten Mittelgrundpflanzen nicht zu ausladend wachsen. Mit Rücksicht auf diese Eigenschaften gibt es immerhin eine Reihe von Pflanzen, die besonders gerne im Mittelgrund eingesetzt werden.

Solitärpflanzen: Imposanter Blickfang

Solitärpflanzen besitzen eine Sonderstellung innerhalb der Aquarienpflanzen. Ihre Aufgabe ist es, den Blick auf sich zu lenken, einen Farbtupfer oder extravaganten Touch in das Becken zu bringen. Dabei sind sie grundsätzlich nicht an einen Beckenbereich gebunden - in der Regel befinden sich diese Pflanzen allerdings aus optischen Gründen mittig im Mittel- oder Hintergrund, weshalb sie hier zu den Mittelgrundpflanzen gezählt werden. Das Wachstum der Solitärpflanzen kann ganz verschieden, sein, oftmals sind es aber langsam- oder mittelschnell wachsende Pflanzen, die nicht allzu viel Aufwand mit sich bringen.

Roter Tigerlotus: Anspruchsvolle Schönheit

Der rote Tigerlotus gehört zu den Seerosen und kommt, wie auch seine grüne Schwesterform, in Südostasien und Afrika vor. In der Aquaristik wird er vorzugsweise als Solitärpflanze gehalten, da er sehr große und optisch auffällige Unterwasserblätter bildet. Da die Pflanze zwischen 30 und 50 cm groß wird, ist sie für die Haltung in sehr kleinen Aquarien ungeeignet! An die Haltung stellt der Tigerlotus einige Ansprüche. Die Blätter treibt er aus einer Knolle, die sich nur bis zur Hälfte im Bodengrund befinden sollte. Dabei werden Unterwasserblätter und Schwimmblätter gebildet – letztere können aber einfach abgeschnitten werden. In weichem Wasser mit Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad gedeiht diese Pflanze gut und schnell. Werden Schwimmblätter gebildet, treibt der Tigerlotus auch Blüten, die allerdings nur nachts geöffnet werden.

Javamoos: Der Alleskönner unter den Aquarienmoosen

Das Javamoos gehört zu den pflegeleichtesten Pflanzen im Aquarium und ist gleichzeitig für seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten bekannt. Zwar kann es kaum wie gewöhnliche Pflanzen im Boden wurzelnd gehalten werden, dafür lässt es sich aber auf nahezu jeden Gegenstand – selbst auf Kunststoff - aufbinden und wurzelt daran fest. Da es so gut wie keine Ansprüche an das Wasser stellt und auch bei geringer Lichtzufuhr gedeiht, lässt es sich außerdem überall kultivieren. CO2 und Dünger sind nicht notwendig, unterstützen aber das Wachstum. Abhängig davon, wie viel Licht das Javamoos kriegt, kann das Javamoos kräftig grün und dicht oder eher dunkel und dünn wachsen. Wächst die Pflanze einmal zu kräftig, kann sie einfach mit einer Schere gekürzt werden. Durch Teilen mit einer Schere kann sie außerdem vermehrt werden.

Wendts Wasserkelch: Pflegeleichte Pflanze für kleinere Becken

Die Cryptocoryne Wendtii sp. Grün, zu deutsch „Wendts Wasserkelch“, gehörtu den beliebtesten Aquarienpflanzen. Mit einer maximalen Höhe von etwa 15 cm (bei einigen Züchtungen auch mehr) eignet sie sich nahezu perfekt für den Mittelgrund kleinerer Aquarien. Die Pflanze trägt an den rötlich gefärbten Stielen lange und breitlanzettförmige, manchmal an den Rändern gekräuselte Blätter, deren Farbe je nach zugeführter Lichtmenge von einem eher hellen bis zu einem dunklen und leicht rötlichen oder bräunlichen Grün variieren kann. An Wassereigenschaften wie den PH-Wert, die Wasserhärte oder die Temperatur stellt dieser Wasserkelch keine großen Ansprüche – gelegentliche Düngung an den Wurzeln reicht. Die Vermehrung von Wendts Wasserkelch erfolg durch Ableger.

Ozelot-Froschlöffel: Gefleckter Blickfang

Der Ozelot-Froschlöffel wird beinahe ausschließlich unter seinem wissenschaftlichen Namen Echinodorus ozelot gehandelt. Der Name dieser Hybridzucht rührt von der besonderen Färbung seiner länglichen Blätter her: Diese tragen auf dem dunkelgrünen Grund dunkelolivfarbene, elliptische Flecken. Dies dieses Frischlöffels verstärkt sich bei guter Beleuchtung, ist jedoch – anders als bei vielen vergleichbar gefärbten Pflanzen – auch bei schwacher Beleuchtung noch zu erkennen. Die Pflege des Ozelot-Froschlöffels ist relativ einfach: Eine gelegentliche Düngung mit Düngekugeln direkt an der Wurzel, ausreichend CO2 und viel Licht reichen zur Haltung der Pflanze aus - je mehr Licht, umso wohler fühlt sich die Pflanze und umso prächtiger wird ihre Färbung. Ansonsten ist diese Pflanze absolut anspruchslos und auch für Anfänger hervorragend geeignet. Vermehrt wird sie durch Adventivpflanzen am Blütenstiel.

Gewellte Wasserähre: Solitärpflanze für große Aquarien

Mit einer Höhe von bis zu 60 cm und einer beinahe ebenso großen Breite von bis zu 50 cm ist die gewellte Wasserähre (Aponogeton longiplumulosus) für kleine oder mittelgroße Aquarien absolut ungeeignet. Dafür erfreut sich diese Pflanze bei großen Aquarien einer großen Beliebtheit als Solitärpflanze - allerdings ist diese Pflanze leider noch recht selten im Handel zu finden. Die langen Blätter sind lanzettartig geformt und an den Rändern stark gewellt, ihre Oberfläche wirkt glänzend, die Farbe bewegt sich olivgrün und rötlichen Tönen. Die gewellte Wasserähre stellt an ihre Umgebung vor allem den Anspruch an eine starke Beleuchtung, die hoch bis sehr hoch sein sollte. Ansonsten schätzt die Pflanze weiches bis mittelhartes Wasser und eine CO2-Düngung.