Posthornschnecke

  • Deutscher Name: Posthornschnecke
  • Lateinischer Name: Planorbarius corneus
  • Kategorie: Schnecken
  • Größe: 4 cm
  • Lebenserwartung: 3 Jahre
  • Herkunft: Europa
  • Schwierigkeitsgrad: einfach
  • Mindestbeckengröße: 30 l
  • Wassertemperatur: 10 – 25°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6 - 8,8, GH > 3°

Eigenschaften

Die Posthornschnecke ist die wohl bekannteste Aquarienschnecke und durch die Form ihres Gehäuses unverwechselbar. Dieses ist nicht rund, sondern flach geformt und besitzt 4,5 bis 5 relativ tief eingesenkte Umgänge, die nach außen hin immer dicker werden und in einer nierenförmigen Mündung enden. Die natürliche Farbe des Gehäuses ist braun, wobei die Naht innen häufig weiß ist. Allerdings hat sich mit der Zeit eine Vielzahl von Zuchtformen entwickelt, die von rosa über rot bis hin zu lila reicht. Dabei ist es durchaus normal, dass das Gehäuse der Posthornschnecke dickwandig und stabil oder auch durchsichtig und zerbrechlich aussehen kann. Dies kann in Zusammenhang mit der Wasserhärte, kältebedingten Unterbrechungen des Wachstums oder anderen Umweltbedingungen stehen. Die Schnecke selbst trägt ihr Gehäuse aufrecht oder leicht nach links geneigt und ist in der Lage, ihre Kriechsohle auf der Suche nach einem stabilen Untergrund vorne in zwei Lappen aufzuspalten.

Haltung

In der freien Wildbahn ist die Posthornschnecke von großen Teilen Europas bis hin nach Ostsibirien zu finden und bewohnt dort in pflanzenreichen, ruhigen oder auch stehenden Gewässern. In ihrem Becken benötigt die Posthornschnecke daher eine ausreichende Bepflanzung und sollte nicht in Becken mit sehr starker Strömung gehalten werden. Zumeist halten sich die Schnecken nämlich in der Bepflanzung auf, wo sie nach Nahrung suchen. Ansonsten ist sie ein sehr dankbarer und anspruchsloser Pflegling, der sich in den meisten Becken wohlfühlt. Die optimale Temperatur liegt zwischen 17 und 20 Grad, aber die Schnecke kann vorübergehend bis zu 30°C aushalten. Eine Vergesellschaftung ist mit nicht schneckenfressenden Fischen, Garnelen und anderen Schnecken völlig problemlos.

Ernährung

Die Nahrung der Posthornschnecke setzt sich aus Algen, Aas, Detritus, abgestorbenen Pflanzenteilen und Futterresten zusammen, die der restliche Besatz hinterlässt. Aus diesem Grund ist diese Schnecke, wenn sich die Population nicht ungehemmt vermehrt, durchaus nützlich im Aquarium und hilft durch das Vertilgen verderblicher Stoffe, eine stabile Wasserqualität zu erhalten. Intakte Pflanzen werden von ihr nicht angerührt, sofern die Tiere nicht unter starkem Futtermangel leiden. Frischfutter wie überbrühter Spinat oder Salat werden sehr gerne angenommen.

Zucht

Die Posthornschnecke ist ein Zwitter und in der Lage, sich selbst zu befruchten. Bei ausreichendem Nahrungsangebot können deshalb schon wenige Tiere zu einer regelrechten Bevölkerungsexplosion führen: Eine einzelne Schnecke kann pro Nacht zwei bis drei ihrer gallertartigen Gelege an Pflanzen oder Steine heften. Entsprechend einfach lässt sich allerdings auch einer unkontrollierten Vermehrung vorbeugen: Solange nicht zu reichlich gefüttert wird, kann sich die Posthornschnecke nicht über eine bestimmte Populationsgröße hinaus vermehren.

Besonderheiten

Auch wenn die Posthornschnecke zu den Lungenschnecken gehört und dementsprechend atmosphärischen Sauerstoff aufnehmen kann, muss sie das deutlich seltener tun als viele andere Lungenschnecken. Grund ist, dass sie so genannte Pseudokiemen besitzt, die bei Aktivität manchmal aus als Lappen aus der linken Mantelhöhle herausragen und die Atmung über die Haut unterstützen. Die Posthornschnecke besitzt außerdem als einzige europäische Schnecke den Blutfarbstoff Hämoglobin und verfügt deshalb über einen verbesserten Sauerstofftransport.

Kommentare (1)

  • Sabine

    Sabine

    06 Oktober 2017 um 11:05 |
    Hallo eine Frage: Wenn mein Wasser eine Gesamthärte von 15,3 hat, ist es dann ratsam einen Kalkstein, Sepia oder Eierschale für die Posthörnchen mit ins Aquarium zu geben?

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