Brauner Kugelfisch

  • Deutscher Name: Brauner Kugelfisch, Koffer-Kugelfisch
  • Lateinischer Name: Tetraodon miurus
  • Kategorie: Kugelfischverwandte
  • Größe: bis 15 cm
  • Herkunft: Afrika
  • Schwierigkeitsgrad: schwierig
  • Mindestbeckengröße: 300 Liter
  • Wassertemperatur: 24-28°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6,5-8, GH 8-15°
  • Geselligkeit: einzeln oder in großen Becken in Kleingruppen

Eigenschaften

Beim braunen Kugelfisch handelt es sich um einen aggressiven Raubkugelfisch, der sich - anders als viele andere Arten seiner Gattung - nicht nur von Schnecken, sondern auch von kleinen Beutefischen und Garnelen ernährt. Ganz seiner Natur als Raubfisch entsprechend, ist dieser Fisch nicht unbedingt die beste Wahl für Neulinge in der Aquaristik. Wer sich allerdings mit den speziellen Bedürfnisse dieser Tiere intensiv befasst und ihnen eine artgerechte Umgebung bietet, wird mit dem hochinteressanten Verhalten des Braunen Kugelfischs belohnt. Dieses zeigt sich schon an dem außergewöhnlichen Körperbau dieses Kugelfisches, die sich von allen anderen Fischen unterscheidet. Seine kantige Körperform fällt selbst dem ungeübten Betrachter sofort ins Auge - und macht offensichtlich, warum diese Art auch als "Koffer-Kugelfisch" bezeichnet wird. Das oberständige Maul und die oben auf dem Kopf liegenden Augen lassen zunächst vermuten, dass es sich hier um einen oberflächennah lebenden Fisch handelt. Tatsächlich aber gräbt sich der Braune Kugelfisch in den Erdgrund ein und lauert dort geduldig auf Beute - ein Verhalten, das sich auch im Aquarium beobachten lässt.

Haltung

Die hochspezialisierte Lebensweise dieser faszinierenden Art geht mit hohen Ansprüchen an ihre Umgebung einher. So benötigt der Braune Kugelfisch in seinem Becken unbedingt einen dicken und sandigen Bodengrund, um seinem natürlichen Jagdverhalten - dem Eingraben - nachgehen zu können. Eine Haltung auf zu grobem Bodengrund löst enormen Stress aus, der die Gesundheit der Fische erheblich beeinträchtigen kann. Durch Pflanzen, Steine, Wurzeln und andere Gegenstände sollte eine gute Struktur geschaffen werden, um dem Revierverhalten der Tiere entgegen zu kommen. IN seinem natürlichen Lebensraum, dem Kongobecken und dessen Nebenflüssen, sind die Fische einer zeitweise starken Strömung ausgesetzt. Viele Aquarianer bringen deshalb Stömungspumpen im Aquarium an, um den Fischen ein möglichst naturgetreues Umfeld zu bieten.

Vergesellschaftung

Aufgrund seines ausgesprochen aggressiven und territorialen Verhaltens ist dieser Fisch nur sehr schwer mit anderen Arten zu vergesellschaften. Idealerweise sollte er deshalb einzeln gehalten werden - lediglich bei großen Becken ab einer Länge von 150 cm ist es möglich, weitere Exemplare derselben Art zu halten. In solchen Becken sollte allerdings noch mehr auf eine klare Strukturierung bis hin zur Sichtbarriere geachtet werden, so dass die Fische nicht durch den Anblick der anderen Exemplare dauerhaft gereizt werden. Sind die so geschaffenen Reviere groß genug, bleibt es unter den Fischen bei Begegnungen lediglich bei Drohgebärden - wenn nicht, werden die unterlegenen Fische durch das Becken gejagt, in Ecken gedrängt und mit Bissen traktiert. Dies kann durchaus auch zum Tod der schwächeren Exemplare führen. Von der gemeinsamen Haltung mit anderen Arten sollte generell abgesehen werden, da diese entweder als Konkurrenz oder als Beute betrachtet werden.

Ernährung

Die Fütterung des Braunen Kugelfischs wird nicht selten zur Herausforderung für seinen Halter. Fertigfutter, sei es in Flocken- oder Tablettenform, wird ebenso wenig angenommen wie Frostfutter. Stattdessen akzeptiert der Braune Kugelfisch ausschließlich Lebendfutter, und zwar vorwiegend kleine Futterfische wie Guppies oder Platys. Erstaunlicherweise ist dieser Fisch dabei auch in der Lage, Beute zu erlegen, die so groß ist wie er selbst - so erbeutet der Braune Kugelfisch problemlos Fische von der Größe eines Schwertträgers. Mit anderem Lebendfutter hingegen tun sich die Raubfische häufig schwer. In manchen Fällen gelingt es allerdings, die Tiere an toten Fisch zu gewöhnen.

Zucht

Der Braune Kugelfisch lebt normalerweise einzelgängerisch. Nur zur Paarung finden sich Männchen und Weibchen zusammen. Nachdem die Paarung stattgefunden hat, trennen sich die Tiere sofort wieder und das Weibchen legt den Laich über einen Zeitraum von mehreren Tagen hinweg ab. Nach einigen Tagen schlüpfen die Jungfische und ernähren sich zunächst vom Dottersack - anschließend bejagen sie zunächst kleine Organismen und später Fische.

Die Zucht im Aquarium ist aufgrund der hohen Ansprüche der Jungfische schwierig und bisher nur selten gelungen. Die Sterblichkeitsrate der Jungfische ist oft hoch.

Besonderheiten

Wie alle Kugelfische besitzt auch diese Art Zähne, die ein Leben lang nachwachsen. Anders als viele andere Arten ernährt sich der Braune Kugelfisch allerdings nicht hauptsächlich von Schnecken. Dennoch sollten sich welche im Aquarium befinden, um den Tieren gegebenenfalls das Knacken der Schalen zu ermöglichen.

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