Brokatbarbe

  • Deutscher Name: Brokatbarbe
  • Lateinischer Name: Puntius semifasciolatus 'schuberti'
  • Kategorie: Karpfenfische
  • Größe: bis 7 cm
  • Lebenserwartung: 6 Jahre
  • Herkunft: Ostasien
  • Schwierigkeitsgrad: einfach
  • Mindestbeckengröße: 100 l
  • Wassertemperatur: 18-24°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6-7,5, GH 5-19°
  • Geselligkeit: Gruppen ab 6 Tiere

Eigenschaften

Bei der Brokatbarbe handelt es sich streng genommen um keine eigene Art, sondern um eine gelbe (xantrische) Zuchtform der Messingbarbe. Allerdings hat sich diese Bezeichnung in der Aquaristik aufgrund der großen Beliebtheit dieser Fische etabliert. Als typische Karpfenfische besitzen sie einen länglichen und hohen Körperbau. Dabei lassen sich die Geschlechter leicht unterscheiden, da die Männchen deutlich kleiner und schmaler sind als weibliche Exemplare.
Die Brokatbarbe besitzt eine charakteristische Färbung, die noch immer stark die Gene ihres Urahnen, der Messingbarbe, erkennen lässt. Deren Körper hat eine namensgebend messingähnliche Färbung, die von einem roten Bauch und einigen unterbrochenen dunklen Querbinden durchbrochen wird. Auch bei der Brokatbarbe zeigen sich noch Überbleibsel dieser Wildfärbung: Sie besitzt ein goldgelbes, metallisch glänzendes Schuppenkleid, das aber ebenfalls einen roten Bauch und eine dunkle Musterung an den Körperseiten aufweist. Die Flossen sind rötlich gefärbt.
Neben ihrer Optik begeistern die Tiere Aquarianer auch durch ihr ausgesprochen aktives und neugieriges Verhalten. Alles, was neu in ihrem Becken ist, wird von der Barbe intensiv begutachtet und untersucht. Selbst Dinge, die außerhalb des Aquariums geschehen, werden von den Fischen interessiert beobachtet.

Haltung

Neben ihrer auffälligen Optik verdankt die Brokatbarbe ihre Beliebtheit vor allem der Tatsache, dass es sich bei ihr um einen ausgesprochen einfach zu haltenden Fisch handelt. So halten sich auch die Ansprüche dieser Art an das Aquarium in Grenzen. Von herausragender Bedeutung ist für die Brokatbarbe vor allem die Beckengröße: Die Fische müssen in Gruppen gehalten werden und benötigen ausreichend Schwimmraum. Dabei halten sie sich vorzugsweise im unteren und mittleren Beckenbereich auf. Ein Überbesatz wird von den Tieren nur sehr schlecht vertragen, sie reagieren dann sofort mit scheuem Verhalten und Aggressivität gegenüber ihren Artgenossen. Neben dem Platzbedarf ist vor allen die Bepflanzung wichtig – eine moderate Randbepflanzung ist sehr zu empfehlen, um den Fischen eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. Da die Fische naturgemäß gerne im Bodengrund gründeln, trägt ein weicher Bodengrund (zum Beispiel Sand) erheblich zu ihrem Wohlbefinden bei.

Ansonsten lässt sich die Brokatbarbe gut vergesellschaften – die Beifische sollten lediglich ähnlich kühle Temperaturen bevorzugen wie die Barbe. Außerdem sollten sie ebenfalls ein lebhaftes Verhalten an den Tag legen oder zumindest nicht gestresst auf das aktive Verhalten der Brokatbarbe reagieren. Leider neigt diese Art dazu, andere Fisch zu belästigen.

Ernährung

Die Brokatbarbe ist, wie die meisten Karpfenfische, ein Allesfresser. Es ist daher möglich, die Fische mit handelsüblichem Flocken- und Granulatfutter zu ernähren. Allerdings bevorzugt diese Art trotz ihrer omnivoren Ernährungsweise grundsätzlich eher pflanzliche Nahrung und neigt dazu, sich im Aquarium an feinfiedrigen Pflanzen zu vergreifen. Um die Bepflanzung des Beckens zu schonen und die Gesundheit der Fische zu stärken, empfiehlt sich daher die gelegentliche Zufütterung pflanzlicher Kost - hierfür eignen sich Futtersorten wie überbrühtes Gemüse oder Salat. Sehr gerne werde auch Algen abgeweidet oder als Nahrungsmittel aufgenommen. Diese sorgen außerdem dafür, dass sich die Färbung der Fische verstärkt.

Zucht

Zur Zucht der Brokatbarbe werden die Fische paarweise in ein Zuchtbecken umgesetzt. Der richtige Zeitpunkt ist leicht zu erkennen, da die Weibchen während der Laichbereitschaft erheblich an Körperumfang zunehmen. Das Zuchtbecken selbst sollte mit ausreichend feinfiedrigen Pflanzen ausgestattet sein, die die Tiere als Laichsubstrat nutzen - hierfür bietet sich beispielsweise Javamoos gut an. Die Wassertemperatur sollte sich mit 24°C eher im oberen Bereich des Toleranzspektrums bewegen. Als Bodengrund eignen sich grober Kies und auch Kunstrasen. Durch diese groben Untergründe können die Eier hindurch fallen und sind so hervorragend geschützt. In einem solchen Becken beginnt das Männchen, das Weibchen zur Laichabgabe zu stimulieren, welches dann über der Bepflanzung ablaicht. Anschließend sollten die Elterntiere sofort aus dem Becken entfernt werden, da es sich bei der Brokatbarbe um einen ausgeprägten Laichräuber handelt.

Nach einem Tag schlüpfen schließlich die Larven beginnen nach zwei bis drei Tagen, frei zu schwimmen. Ab diesem Zeitpunkt können sie mit feinem Flocken- und Lebendfutter ernährt werden. Dabei legen sie von Natur aus ein scheues Verhalten an den Tag und halten sich stets gut versteckt. Bei ausreichender Versorgung mit Futter überleben etwa 70% der Jungtiere.

Besonderheiten

Die Brokatbarbe gehört zu den wenigen Aquarienfischen, die sich auch in einem ungeheizten Becken halten lassen.

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