Zwerg-Tigergarnele

  • Deutscher Name: Tigergarnele
  • Lateinischer Name: Caridina cf. cantonensis »Tiger«
  • Kategorie: Garnelen
  • Größe: bis 3,5 cm
  • Lebenserwartung: 2 Jahre
  • Herkunft: Asien
  • Schwierigkeitsgrad: einfach
  • Mindestbeckengröße: 12 l
  • Wassertemperatur: 20-27°C
  • Bevorzugte Wasserwerte: pH 6-7,8, GH 5-16°
  • Geselligkeit: Gruppe ab 10 Tiere

Eigenschaften

Die Tigergarnele gehört nicht ohne Grund zu den beliebtesten Zwerggarnelen. Schon ihr Äußeres macht sie für die Aquarienhaltung äußerst attraktiv: An den Körperseiten befinde sich jeweils sechs schmale dunkle Streifen, die ihr das namensgebende Tigermuster verleihen. Bei der häufigsten Wildform befindet sich dieses Muster auf einem unauffällig transparenten Grund. Es ist Aquarianern allerdings gelungen, gleich mehrere Farbvariationen herauszuzüchten. So gibt es die Zwerg-Tigergarnele auch in einer blauen Zuchtform, die in verschiedenen Helligkeitsgraden erhältlich ist und manchmal einen rostroten Rücken aufweist. Diese Garnelen besitzen auffallend helle Augen. Bei der Schwarzen Zwerg-Tigergarnele wurden die Streifen so breit gezüchtet, dass eine mehr oder minder flächendeckende Schwarzfärbung entsteht. Eine besondere Rolle nimmt die rote Tigergarnele ein – denn bei ihr ist nicht etwa der Untergrund rot gefärbt, sondern die Streifen. Der Körper selbst besitzt die halbtransparente Optik der Wildform. Dies ist allerdings nicht verwunderlich, da diese Variante der Zwerg-Tigergarnele tatsächlich natürlich entstanden ist und wild vorkommt.

Die Geschlechterunterteilung ist bei der Tigergarnele einfach: Die Männchen bleibe mit etwa 2,5 cm deutlich kleiner als die Weibchen, die bis zu 3,5 cm Körperlänge erreichen können. Darüber hinaus besitzen die Weibchen eine Bauchtasche, in der sie den Laich transportieren.

Haltung

Die Zwerg-Tigergarnele stellt an ihr Becken eher wenige Ansprüche. Dabei sind die Farbzuchten etwas empfindlicher als die Wildformen. Grundsätzlich ist für alle Arten die Wasserqualität sehr wichtig, denn diese Art reagiert relativ empfindlich auf ungeeignete Wasserwerte. Vor allem Spuren von Kupfer und eine zu hohe Wasserhärte können den Tieren schnell zum Verhängnis werden. Eine ausreichende Filterung ist daher dringend nötig, sollte aber unbedingt garnelensicher eingerichtet werden. Dies kann beispielsweise durch eine Bodenfilterung oder ein Abdeckung der Einsaugöffnungen mit feinem Netz erreicht werden, so dass die Garnelen nicht vom Filter eingesaugt werden können. Ein guter Indikator für die Qualität des Wassers ist die Fortpflanzungsfreude der Tiere, denn in geeignetem Wasser pflanzt sich die Zwerg-Tigergarnele rasch fort.

Grundsätzlich können Zwerg-Tigergarnelen schon in Nanoaquarien ab 12 l gehalten werden, was jedoch für Anfänger nicht zu empfehlen ist. Besser sind Becken ab 40 l, in denen die Tiere mehr Raum haben und die Wasserwerte sich leichter stabilisieren lassen. Als Einrichtung empfehlen sich ein dunkler Bodengrund und feinfiedrige Pflanzen und Moose – diese bieten den Garnelen Sicherheit und Rückzugsmöglichkeiten. In den Moosen können sie nicht nur Aufwuchs abweiden, sondern auch Jungtiere können sich hier gut verstecken. Auch Unterschlupfmöglichkeiten wie Höhlen, Röhren oder Wurzeln sind wichtig für das Wohlbefinden der Tiere. Die Vergesellschaftung mit Fischen und anderen Garnelen ist normalerweise problemlos, solange die Zwerg-Tigergarnele nicht als Nahrung betrachtet wird. Bei anderen Garnelen kann es allerdings zu Vermischungen kommen.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Zwerg-Tigergarnele ein guter Ausbrecher ist und schnell aus dem Becken entkommen kann. Dies führt zu einem schnellen Tod durch Austrocknen. Das Becken sollte daher an offenen Stellen z.B. mit Filtermatte abgedichtet werden.

Ernährung

Die Ernährung der Zwerg-Tigergarnele ist denkbar unkompliziert. Als Allesfresser nimmt sie jede Nahrung an, die klein genug ist – ideal sind dafür spezielle Garnelenfuttersorten. Darüber hinaus weidet sie gerne junge Algen ab und schätzt überbrühtes Grünfutter und Laub. Es sollte dabei auf eine abwechslungsreiche und nicht zu reichliche Fütterung geachtet werden, damit das Immunsystem gestärkt und das Becken sauber gehalten wird.

Zucht

Bei artgerechter Haltung pflanzen sich diese Garnelen ganz von selbst fort. Je nach Alter trägt ein Weibchen 30-50 Eier aus, die sich in dem gut sichtbaren Eifleck entwickeln. Während der Häutung werden die Eier von einem Männchen befruchtet und anschließend vom Weibchen in die Bauchtasche übertragen. Nach etwa vier Wochen schlüpfen die Jungtiere und bewegen sich sofort frei durch das Becken. Sie sind zu diesem Zeitpunkt etwa 1,5 mm lang und versorgen sich selbst mit Algenaufwuchs und Futterresten, die sie in Moosen und ähnlichen Untergründen finden.

Besonderheiten

Über die genaue wissenschaftliche Zuordnung der Tiger-Zwerggarnele herrscht bis heute Uneinigkeit. Normalerweise wird sie allerdings der Gattung Caridina cf. cantonensis zugeordnet. Um die Zeit ihrer Entdeckung, also um 1860 herum, wurde sie jedoch der Art Caridina serrata zugeordnet. In jedem Fall ist es erwiesen, dass diese Art den Bienengarnelen sehr nahe steht, da sie sich mit diesen fruchtbar vermehren kann.

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